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Rätsel Partnerschaft: Die Herausforderung, zu zweit durchs Leben zu gehen

Für die meisten Menschen gehört eine Beziehung zum Lebensglück unbedingt dazu. Aber Glück und Unglück liegen hier sehr nah beieinander, denn viele Partnerschaften scheitern – an zu großen Erwartungen, unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen oder dem Beziehungsalltag. Dennoch ist die Partnerschaft mit das wichtigste Thema, viele wollen das Geheimnis ewigen Liebesglücks ergründen. Patentrezepte gibt es zwar nicht, aber einige Verhaltensweisen können die Chancen auf langes Zusammensein erhöhen.

Jeder will eine haben, aber nur wenige schaffen es, sie für immer zu behalten: Jede dritte Ehe wird geschieden, heutzutage halten Partnerschaften im Durchschnitt vier bis fünf Jahre. Dabei sehnen sich doch die meisten Menschen danach, einen Partner zu finden, mit dem sie glücklich durchs Leben marschieren. Und viele glauben nach wie vor an die eine große Liebe.

Dabei genügt Liebe allein oft nicht, zumal sie sich im Laufe der Beziehungsjahre wandelt. Die meisten von uns wünschen sich zwar, Liebe und Leidenschaft mögen ewig auf gleichem Niveau erhalten bleiben. Das ist aber schwer umzusetzen, denn eine Beziehung ist vielen inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt.

Fakt ist:

  • Nach etwa zwei Jahren Beziehung pendelt sich unser Hormonhaushalt auf ein niedriges Niveau ein, haben Wissenschaftler herausgefunden. Dann wandelt sich die leidenschaftliche Liebe in eine tiefe Bindung – im Idealfall.
  • Sex wird in langjährigen Partnerschaften unwichtiger: So landete Sexualität bei einer Studie von Münchner Psychologen, in der Paare nach den wichtigen Pfeilern ihrer Partnerschaft befragt wurden, lediglich auf Platz 12.
  • Es gibt einen Trend zur späten Trennung: So hat sich etwa die Zahl der Scheidungen nach der Silberhochzeit, also nach 25 Ehejahren, zwischen 1975 und 2005 verdoppelt.
  • Die durchschnittliche Dauer einer Ehe liegt derzeit bei 13,4 Jahren.
  • Mindestens 50 Prozent aller Parterschaften werden irgendwann einmal mit dem Thema Fremdgehen konfrontiert. Dabei entstehen heimliche Affären im Vergleich zu Gesamtdeutschland bis zu dreimal häufiger in Großstädten wie Hamburg, München, Berlin oder Frankfurt.
  • In den meisten Beziehungen kracht es früher oder später. Häufige Streitauslöser sind mangelnde Aufmerksamkeit, Sex, Eifersucht, Kindererziehung und Geld.

Nähe und Distanz in Partnerschaften: Des Rätsels Lösung?!

Nähe in Beziehungen kann ein Schlüssel für den Liebeserfolg sein: Der Paartherapeut Wolfgang Krüger meint, besonders in langjährigen Partnerschaften sei eine harmonische Balance zwischen Nähe und Distanz wichtig. Körperliche und auch geistige Nähe machen ihmzufolge Liebe erst möglich, Distanz und Autonomie seien aber nötig für den Erhalt der erotischen Anziehungskraft. Eine stabile Nähe aufzubauen, in der beide Partner ihre Distanzwünsche ausleben können, das sei das Geheimnis einer guten Ehe, so Krüger.

Arnold Retzer plädiert für einen realistischen Umgang mit Beziehungen. Wer pragmatisch an seine Partnerschaft herangeht, kann es länger mit dem anderen aushalten. Das Wundermittel für Partnerschaftsglück gibt’s nicht, sehr wohl aber bestimmte Regeln, die das Zusammenbleiben wahrscheinlicher machen:

11 Reglen fürs Partnerschaftsglück

  • Akzeptieren Sie die Ungleichheit in der Beziehung, vergeben Sie Ihrem Partner und verzichten Sie auch mal darauf, Recht zu haben.
  • Tolerieren Sie temporäres Beziehungsunglück ebenso wie magere Sexjahre.
  • Nehmen Sie die Banalität des Guten an und sehen Sie Ihren Partner als Freund.
  • Denken Sie sich den anderen regelmäßig schön und wertschätzen Sie seine positiven Charaktereigenschaften.
  • Und lachen Sie öfter einmal – zusammen oder über sich selbst.
  • Akzeptieren Sie, dass eine gute Partnerschaft nur mit Kompromissen funktioniert.
  • Beide Partner müssen dabei ein gutes Gefühl haben.
  • Vermeiden Sie Machtkämpfe.
  • Reden Sie miteinander – ganz besonders über Sex.
  • Kritisieren Sie den anderen respektvoll: Rügen Sie dessen Verhalten, nicht aber dessen Persönlichkeit.
  • Schenken Sie sich Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, und seien Sie empathisch.
  • Treu auf ewig: geht das?

    Wir messen der Treue in Beziehungen einen sehr hohen Stellenwert zu, rund 90 Prozent aller Menschen hält sie für extrem wichtig in der Liebe. Treue ist also kein Auslaufmodell, in Langzeitbeziehungen scheint sie aber zunehmend schwerer realisierbar zu sein. Bedenkt man etwa, dass statistisch gesehen jede/r Zweite in einer festen Beziehung fremdgeht. Auch wer es sich noch so fest vornimmt, kann nicht sicher sein, ein Seitensprung könne ihm niemals passieren.

    Treue kann Willenssache sein, aber auch vom Gefühl gesteuert werden. Warum Paare einander treu bleiben, kann viele Gründe haben, beispielsweise:

    • Treu aus Liebe: Die Liebe zum Partner ist so stark, dass andere Reize uninteressant sind.
    • Treu aus Zufall: Sie bleiben halt einfach zusammen und stellen nach vielen Jahren fest, dass Sie treu geblieben sind.
    • Treu aus Überzeugung: Sie glauben an die Treue als unverbrüchliche Tugend und lassen grundsätzlich nichts dazwischen kommen.
    • Treu aus Pflichtgefühl: Bis dass der Tod Sie scheidet – Sie verwehren sich außereheliche Eskapaden aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus.
    • Treu aus Mangel an Gelegenheiten: Sie haben weder die Zeit, noch die Möglichkeit, noch die Attraktivität, noch die Potenz, um sich anderweitig zu vergnügen.

Hat Liebe ein natürliches Verfallsdatum?

Ist nach wenigen Jahren naturgemäß alles aus, verfliegen Liebesgefühle automatisch und ist dauerhafte Leidenschaft eine Utopie? Das scheinen große Menschheitsrätsel zu sein.

Das Haltbarkeitsdatum von Beziehungen lässt sich kaum bestimmen, wie lange es zwei Menschen glücklich miteinander aushalten, ist schwer vorhersehbar. Denn Beziehungen entwickeln sich, Partnerschaften verändern sich mit den Jahren: Aus brennender Leidenschaft wird Geborgenheit, aus Aufregung Gemütlichkeit – manchmal sind das tragfähigere Emotionen als Leidenschaft und Sex.

Manche Paarexperten meinen, ewige Liebe sei machbar, andere halten das für einen Wunschtraum:

  • Wolfgang Krüger meint, es sei möglich. Die meisten Paare bewältigen erfolgreich die Verliebtheitsphase, aber nach zwei bis drei Jahren verstärkt sich das Gefühl einer großen Enttäuschung. Man erkennt, dass der Partner nicht alle Erwartungen erfüllt, es beginnt oftmals ein Rückzugsprozess. Dem können Paare aber entgegenwirken, indem sie Nähe herstellen, Intimität pflegen und ein vernünftiges Maß an Distanz wahren.
  • Eine dauerhafte Partnerschaft halten Lisa Fischbach und Holger Lendt grundsätzlich für möglich – wenn wir uns von altgedienten Paradigmen wie Monogamie und Treue befreien. Dazu gehört auch, dass wir einsiehen, dass AMEFI - Alles Mit Einem Für Immer - unrealistisch ist und eine Beziehung nicht ewig auf gleichem Leidenschaftsniveau bestehen kann.
  • Michael Mary glaubt auch, eine Lebenspartnerschaft sei grundsätzlich schon möglich. Aber nur, wenn die Partner die Beziehung leben, die sie wirklich haben und nicht unerfüllbaren Idealen hinterherlaufen.
  • Eine Beziehung dauert genau so lange, wie sie dauert – laut Robert Betz ist das die ganze Wahrheit. Wir können nichts erzwingen, zumal weniger die Dauer einer Liebe ausschlaggebend ist, als vielmehr ihre Qualität.

Warum Beziehungen scheitern: Die vier häufisgten Gründe

Liebesbeziehungen sind empfindliche Gebilde, für ihr Scheitern sind häufig viele Faktoren verantwortlich. Laut einer Studie von Elitepartner sind das häufige Trennungsgründe deutscher Paare:

  • Der Partner geht mehrmals fremd oder hat eine Affäre (Männer 65,8 Prozent, Frauen 77,6 Prozent)
  • Der Partner lügt und ist unaufrichtig (Männer 65,5 Prozent, Frauen 75,6 Prozent)
  • Die Beziehung ist nur noch Routine und emotional verarmt (Männer 48,8 Prozent, Frauen 52,5 Prozent)
  • Sexfrust und nachlassende Leidenschaft (Männer 22,2 Prozent, Frauen 17,3 Prozent)

Von Liebeskrisen und Beziehungsproblemen

Keine Liebe ohne Krise – in jeder Partnerschaft tauchen irgendwann einmal Probleme auf. Krisen, so sieht es etwa Wolfgang Krüger, sind Zeichen dafür, dass in der Beziehung etwas im Ungleichgewicht ist – und sie sind damit auch Anreiz, die Ursachen zu beheben. Die Kunst besteht nicht darin, einen Partner zu finden, der in jeder Hinsicht perfekt ist und mit dem Probleme und Beziehungsfrust erst gar nicht auftauchen. Wir müssen vielmehr versuchen, innerhalb der Beziehung Konflikte zu bewältigen.

Theratalk untersuchte in einer Studie Beziehungsprobleme und erstellte eine Liste der häufigsten Beziehungsprobleme:

  • Platz 1: Sex / Erotik (49%)
  • Platz 2: Gesprächsverhalten in Konfliktsituationen (48%)
  • Platz 3: Art und Weise, negative Gefühle oder Kritik zu zeigen oder zu äußern (47%)
  • Platz 4: Lebendigkeit / Spontanität in der Beziehung (44%)
  • Platz 5: Gemeinsame Aktivitäten / Zeit füreinander (39%)
  • Platz 6: Zärtlichkeit / körperliche Zuwendung (38%)

Auf Platz 2 steht das Gesprächsverhalten in Konfliktsituationen – was der Erkenntnis vieler Fachleute entspricht: Konflikte sind in Partnerschaften kaum vermeidbar, aber man kann einen schlechten Umgang damit verhindern, etwa durch konstruktives Streiten.

Laut Werner Bartens geht das, indem man im Streitfall mit Vorwürfen sparsam umgeht, den anderen nicht herabwürdigt und noch positive Gefühle erkennen lässt. Paare, denen es beim Zoffen gelingt, den anderen nicht völlig niederzumachen, haben bessere Chance auf den Erhalt ihrer Partnerschaft, als diejenigen, die mit harten Bandagen kämpfen, ergaben Untersuchungen.

Wenn die Partnerschaft zur Belastung wird

Bei den meisten Menschen nehmen die Themen Liebe und Beziehung sehr viel Raum im Leben ein. Und der Leidensdruck ist hier sehr hoch, viele halten an ihrer Partnerschaft fest, obwohl sie kreuzunglücklich sind. Weil sie an das lebenslange Liebesglück glauben, weil sie abhängig sind, weil sie ihren Status nicht aufgeben wollen oder denken, sie finden keinen anderen Partner. Wer dauerhaft unter einer unglücklichen Beziehung leidet, hat eigentlich drei Lösungsmöglichkeiten:

  • Resignieren & bleiben: Man findet sich mit den Mängeln der Partnerschaft ab, weil diese subjektiv empfunden einen Nutzen bringt. Etwa, wenn man ökonomisch voneinander abhängig ist, Kinder hat oder nicht alleine sein will.
  • Rebellieren & fremdgehen: Wer sich mit dem Beziehungsunglück nicht einfach abfinden will oder kann, bricht manchmal aus – etwa mittels Seitensprung. Anstatt bei dauerhafter Sexflaute und Beziehungsstress zu resignieren, versuchen sich manche Menschen mit einer Affäre aus der Unglücksstarre zu befreien. Fremdgehen kann hier positiver Lösungsversuch sein.
  • Kapitulieren & gehen: Manchmal muss man aber auch kurzen Prozess machen und die Partnerschaft beenden, bevor sie einen fertigmacht. Oft ist eine Trennung Resultat eines langen Entscheidungsprozesses – und finaler Befreiungsschlag aus einer zerstörerischen Beziehung, die beide unglücklich macht.