Seitensprung in der Partnerschaft: Antworten auf die 15 häufigsten Fragen
Ihre Fragen – unsere Antworten: Lesen Sie hier die fünfzehn meistgestellten Fragen zum Thema Seitensprung und erfahren Sie hilfreiche und kompetente Antworten. Dieser Ratgeber steht Ihnen mit Fakten und Expertenwissen rund um Fremdgehen und Affären zur Seite und wird stetig mit neuen Fragen und Antworten erweitert.
Wenn Sie lieben, haben Sie viele Fragen. Wenn Ihr Partner einen Seitensprung hatte oder Sie selbst fremdgehen, wahrscheinlich noch mehr. Weil ein Seitensprung oder eine heimliche Affäre aber immer noch Tabuthemen sind, fällt es nicht leicht, mit jemandem aus dem Umfeld darüber zu sprechen. Sei es, weil Sie sich dafür schämen, weil Ihre Frau oder Ihr Mann fremdgegangen ist oder weil Sie selbst mitten in einer Affäre stecken, von der niemand erfahren sollte. Die Seitensprung-Fibel hat für Sie die fünfzehn wichtigsten Fragen zum Thema Seitensprung zusammengestellt und liefert Antworten aus verschiedenen Blickwinkeln, damit Sie offen und wertfrei wissen, woran Sie in Ihrer individuellen Situation sind. Finden Sie dennoch keine Antwort auf Ihr persönliches Gesuch, schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Frage, so dass diese gegebenfalls in unser Kompendium mit aufgenommen und von einem unserer Experten benantwortet werden kann.
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Die häufigsten Fragen zum Thema Seitensprung und deren Antworten
1. Warum geht der Partner überhaupt fremd?
Die Voraussetzung ist immer eine gewisse Bereitschaft fremdzugehen und die Offenheit dafür, einen Seitensprung überhaupt zuzulassen. Das sind die 7 häufigsten Gründe:
- Gelegenheit: Wer fremdgeht, braucht zunächst einmal dies: eine günstige Gelegenheit. Neben Lust, Zeit und Ort gehört dazu vor allem jemand, mit dem es sich seitenspringen lässt. Kommt all dies zusammen, können viele der Versuchung nicht widerstehen. So meint auch der Philosoph Franz Joseph Wetz, Treue sei oft nichts weiter als ein Mangel an Gelegenheit.
- Reiz des Neuen: Neugier und Abenteuerlust treiben uns an, neue sexuelle Erfahrungen zu machen. Anderes ausprobieren, Inspirationen sammeln, sich neu erleben und ungeahnte Lusthöhepunkte erreichen – das geht mit einer fremden Person. Wissenschaftlich bewiesen ist: Nach etwa drei Jahren haben wir uns so an einen Partner gewöhnt, dass er uns kaum mehr mit neuen Reizen überraschen kann. Ein Seitensprung schon.
- Versäumtes nachholen: Man könnte ja das geilste erotische Erlebnis verpassen… viele Menschen gehen fremd, wenn sie das Gefühl haben, sexuell zu kurz gekommen zu sein, und daraus einen Nachholbedarf entwickeln. Wer wenig sexuelle Erfahrung hat, ist gefährdet, von einer latenten Unzufriedenheit erfasst und damit potenzial anfällig für einen Seitensprung zu werden.
- Geringes Selbstwertgefühl: Zu viel Ego kann Seitensprünge ebenso begünstigen wie zu wenig davon. Menschen mit einem geringen Selbstwert fühlen sich häufig unattraktiv und ungeliebt. Durch Fremdgehen versuchen sie, ihr Selbstbewusstsein aufzumöbeln und die aus dem geringen Selbstwertgefühl resultierenden Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren.
- Die Steinzeittheorie: Veraltet, aber noch populär ist dieser Ansatz: Männer sind evolutionär dazu programmiert, viele Nachkommen mit unterschiedlichen Partnerinnen zu zeugen, um ihre Fortpflanzung zu sichern. Frauen dagegen sind wegen langer Schwangerschaft und mühseliger Aufzucht des Nachwuchses darauf getrimmt, einen Mann langfristig an sich zu binden. In puncto Gründe für den Seitensprung kann sich jeder seinen Reim darauf machen.
- Unzufriedenheit in der Beziehung: Bewusste aber auch unbewusste Unzufriedenheit in einer Beziehung ist unserer Einschätzung nach der häufigste Grund für einen Seitensprung. Sexfrust gibt die Mehrheit für ihre Untreue an. Viele suchen in einer Affäre aber nicht nur nach einem sexuellen Kick, sondern wollen Ungleichgewichte in Beziehungsbereichen, wie etwa bei der Aufgabenverteilung im Alltag, ausbalancieren.
- Bindungsangst: Jeder achte Deutsche zweifelt oft an seiner Beziehung, 26 Prozent würden ihre Partnerschaft aufgeben, wenn sie ihren Traumpartner treffen, ergab eine Umfrage von seitensprung-fibel.de. Aus Angst sich zu früh festzulegen und dadurch den ultimativen Traumpartner zu verpassen, scheren manche Menschen aus einer Partnerschaft via Seitensprung aus – sie scheuen die Verbindlichkeit.
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2. Warum gehen Männer fremd?
Männer gehen vor allem dann fremd, wenn sie sich in einer Beziehung vernachlässigt fühlen und Zärtlichkeiten ausbleiben. Diese Gründe veranlassen Männer zu einem Seitensprung:
- Eine Geliebte gibt ihnen Bestätigung und Anerkennung.
- Sie entfliehen mit einem Seitensprung dem oftmals stressigen Alltag und können abschalten.
- Sie erfahren sexuelle Dimensionen, die sie in ihrer Partnerschaft nicht ausleben können.
- Ein Seitensprung schmeichelt ihrem männlichen Ego.
- Sie haben wieder Schmetterlinge im Bauch und fühlen sich beschwingt.
- Sie genießen es, ihre Geliebte zu verwöhnen und selbst verwöhnt zu werden.
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3. Und warum gehen Frauen fremd?
Wenn Kommunikation und Aufmerksamkeit des Partners in der Beziehung fehlen, neigen Frauen zu einem Seitensprung. Das sind die Hauptgründe, warum Frauen fremdgehen:
- Ein Liebhaber sorgt dafür, dass es ihnen rundum gut geht – körperlich und seelisch.
- Sie werden (wieder) begehrt, fühlen sich attraktiv und weiblich.
- Sie entdecken mehr und andere Formen der Erotik für ihr Liebesleben .
- Verschüttet geglaubte Gefühle leben wieder auf: Romantik, Herzklopfen und Adrenalinschübe allein beim verbotenen Gedanken an den Seitensprung.
- Die Geheimhaltung eines Seitensprungs sorgt für einen aufregenden erotischen Kick.
- Frauen erkennen die Chance, sich wie ausgewechselt zu fühlen: Sie entdecken einen anderen Menschen, teilen besondere Erlebnisse mit ihm und entdecken unverhofft neue Dimensionen der Leidenschaft.
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4. Gibt es Anzeichen für den Seitensprung?
Meist gibt es nicht das eine Indiz für Untreue, aber es gibt Anzeichen dafür, dass Ihr Partner etwas laufen hat. Diese 6 Hinweise sollten Sie ernstnehmen:
- Stimmungsschwankungen: Ihr Partner ist plötzlich ständig euphorisch, strahlt dauernd und hat verdächtig gute Laune. Kurz darauf ist er mies drauf, genervt, fahrig. Temporär gibt es Zuwendung, Liebesbekenntnisse und besondere Geschenke. Er nimmt Sie manchmal kaum wahr, und ist einen Moment später überaus aufmerksam, checkt den Terminkalender, will wissen, wann Sie wo sein werden.
- Abwesenheitsphasen nehmen zu: Geschäftsreisen, Geschäftsessen, Geschäftsmeetings häufen sich. Überstunden, Besprechungen, Tagungen und Treffen mit Arbeitskollegen ebenso. Abends weggehen wird zur Gewohnheit, Verabredungen mit (auch ganz neuen, Ihnen unbekannten) Freunden nehmen zu. Auch Dinge, die sonst schnell erledigt waren, dauern nun wesentlich länger, wie mal eben zum Einkaufen fahren.
- Ausreden und Ausweichen: Erröten und Blickkontakt meiden sind Indizien für Unaufrichtigkeit, Wegdrehen oder nach-oben-rechts-Schauen beim Reden können Verschleierungstaktik sein. Fantasievolle Erklärungen für merkwürdige Abwesenheiten auch. Merke: Je flüssiger die Rechtfertigungen kommen und je abstruser sie sind, umso fragwürdiger sind sie. Wird Ihr Partner darauf angesprochen, weicht er aus, reagiert gereizt und kontert (»Das bildest Du Dir mal wieder ein«). Konfrontieren Sie ihn mit Ihrem Untreueverdacht, beschuldigt er Sie, selbst fremdzugehen. Er fängt oft aus dem Nichts Streit an und geht dann.
- Wesensänderung: Neue Frisur, neues Outfit, anderes Styling, weniger Gewicht, mehr Workout im Fitnessstudio. Neue Hobbys, neue Essgewohnheiten, der Musikgeschmack ändert sich. Anderes Auftreten in Gesprächen, die Interessen haben sich binnen kurzer Zeit geändert, neue Hobbys tauchen auf. Körperhygiene bekommt einen anderen Stellenwert, aus Duschmuffel wird Duschfanatiker, die Parfummarke wird gewechselt und schicke Unterwäsche gekauft.
- Ausweitung der Privatsphäre: Der Verlauf der Handytelefonate ist stets gelöscht, das Handy liegt nicht mehr frei zugänglich herum, sondern wird strikt bewacht. Das Internet wird exzessiv auch nachts genutzt, wobei die Aktivitäten vor anderen abgeschirmt werden. Chroniken sind immer gelöscht, Passwörter neu vergeben. Zum Telefonieren zieht Ihr Partner sich immer zurück, flüstert viel oder bricht Gespräche eilig ab, wenn Sie den Raum betreten.
- Andere Sexvorlieben: Vorher war Ihr Sexleben okay, jetzt hat Ihr Partner gar keine Lust mehr, weist Sie ab, findet Ausreden, warum er heute keinen Körperkontakt will (zu viel Arbeit, Kopfschmerzen, Stress). Das andere Extrem: Ihr Partner hat neue Techniken in seinem Erotikrepertoire, stöhnt Ihnen ganz entgegen seiner bisherigen Gewohnheit schmutzige Sätzchen ins Ohr und ist mit einem Mal erstaunlich offen für neue Stellungen oder Sexspielchen.
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5. Warum ist der Seitensprung heutzutage so weit verbreitet?
Seid Männer und Frauen Beziehungen haben, gehen sie fremd. Das Internet macht es einfacher, an einen Seitensprung heranzukommen und verspricht zum Thema Seitensprung vieles: erfolgreich fremdgehen, ungezwungene erotische Affären, Diskretion und Anonymität – und all das online, direkt, zeitsparend und komplikationslos.
- Sie brauchen nur einen Computer oder ein Smartphone, ein paar Häkchen bei den sexuellen Wünschen, ein paar Euro für die Kontaktanbahnung, und schon startet die lustvolle Entdeckungsreise
- Unter selbstgewähltem Pseudonym entscheiden Sie selbst, wie viel Sie über sich preisgeben. Ihre Daten und Ihre Privatsphäre bleiben bei seriösen Online-Anbietern in geschütztem Raum.
Die Seitensprung-Portale haben zwar die Untreue nicht erfunden, sie schaffen jedoch eine neue, offenere Seitensprungkultur und bringen Menschen zusammen, die Sehnsüchte in einem diskreten und geschützten Rahmen ausleben möchten. Für viele Menschen ist das ein ehrliches und faires Angebot, für welches es online eine dementsprechende Nachfrage gibt. Denn ein Seitensprung kann das Selbstbewusstsein stärken, den Alltag aufpeppen, zu einem erfüllteren Sexleben verhelfen und Spaß ohne Beziehungsalltag bedeuten. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob er diesen Weg gehen möchte oder nicht.
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6. Welcher Typ Mensch sucht Seitensprung-Kontakte?
Neugier, Abenteuerlust oder schlicht Sehnsucht nach Intimität – die Beweggründe für einen Seitensprung sind so unterschiedlich wie die Frauen und Männer, die ihn suchen. Diese Typen von Menschen haben Lust auf fremde Haut:
- Menschen, die in einer festen Beziehung sind, sich aber Sex mit anderen Partnern wünschen
- Singles, die nach Sex ohne Bindungsabsichten suchen
- Menschen, die sich nach neuen sexuellen Erfahrungen sehnen
- Menschen, die zu wenig oder unbefriedigenden Sex mit ihrem Partner haben
- Menschen, die ihr Selbstwertgefühl aufbessern wollen
- Menschen, die neugierig und abenteuerlustig sind
- Menschen, die nach etwas suchen, von dem sie selbst noch nicht wissen, was es ist
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7. Wie gehen fremdgehende Menschen mit der Gewissensfrage um?
Ein schlechtes Gewissen beim Seitensprung haben immer weniger Menschen. Diese Einstellung basiert auf folgenden Grundsätzen:
- Sie sind moralisch flexibel: Weil alle treu sind, bedeutet das nicht, dass es auch für sie gut und richtig ist.
- Sie bleiben sich selbst treu, weil sie durch den Seitensprung die eigenen sexuellen Bedürfnisse nicht unterdrücken.
- Sie können Sex und Liebe voneinander trennen und erleben beides intensiv.
- Sie sind davon überzeugt, dem Partner durch einen Seitensprung nichts wegzunehmen, denn an ihrer Beziehung zu ihm ändert sich nichts.
- Sie empfinden ihr Leben als zu kurz, um auf erotische Abenteuer zu verzichten.
- Sie gestehen sich ein Recht auf die Gefühle ein, die sie beim Seitensprung verspüren.
- Sie empfinden Ehe und Monogamie als nicht mehr zeitgemäß.
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8. Wie verheimlichen fremdgehende Frauen und Männer ihren Seitensprung?
Wer fremdgeht, behält das meist für sich. Aus gutem Grund: Wer den Seitensprung beichtet, riskiert negative Gefühle beim Partner und vielleicht sogar seine Beziehung. Mit diesen Tipps halten Menschen ihren Seitensprung geheim:
- Wenn schon lügen, dann richtig: Wenn fremdgehende Frauen und Männer sich zur Geheimhaltung entscheiden, dann konsequent. Sie legen sich glaubhafte Erklärungen zurecht, bestenfalls sogar mit Nachweis. Sie merken sich ihre Lügengeschichten, damit sie sich nicht in Widersprüche verstricken. Und sie hinterlassen keine Spuren und beleidigen nicht die Intelligenz ihres Partners mit allzu faulen Ausreden.
- Lügen klug dosieren: Fremdgehende Menschen lügen so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Auf das richtige Maß kommt es beim Schwindeln zwecks Geheimhaltung an. Sie greifen nur dann zu Lügengeschichten, wenn es unbedingt notwendig ist, um ihren Seitensprung zu vertuschen. Sie bleiben nah an der Wahrheit und schmücken diese nicht übermäßig aus.
- Sie tun nichts, was sie nach der Affäre bereuen könnten: Während der Affäre bedenken sie schon ein mögliches Ende und halten sich bei ihrem . Seitensprungpartner mit Liebesschwüren, Zukunftsplänen und Versprechungen zurück. Sie übernehmen keine materiellen Verpflichtungen, und binden sich nicht zu fest. Dritte werden nicht eingeweiht.
- Sie bewahren beim Fremdgehen Respekt: Sie gehen »loyal« fremd und beachtenbestimmte Anstandsregeln: Sie halten ihre Geliebte oder ihren Geliebten fern von ihrem Beziehungsleben und bürden dem Seitensprungpartner keine intimen Details oder Ehegeheimnisse auf. Ihr Zuhause ist als Sexspielwiese tabu und sie machen ihren Partner nicht vor dem Geliebten schlecht oder sich lustig über seine Ahnungslosigkeit.
- Sie erhalten das Vertrauen ihres Partners: SIe zerstreuen Zweifel, bevor sie entstehen können, indem sie ihrem Partner ein Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit vermitteln. Sie vernachlässigen ihren Partner nicht und geben ihm keinen Anlass für Misstrauen oder Kontrollen. Sie bekräftigen durch Taten ihre Vertrauenswürdigkeit, aber vermeiden überengagierte Aktionen wie große Geschenke oder übertriebene Liebesschwüre.
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9. Wann sollte man einen Seitensprung verschwiegen, wann beichten?
Wenn Sie fremdgegangen sind, stehen Sie in einem Gewissenskonflikt: Alles gestehen, verschweigen oder gar leugnen? Wie viel Ehrlichkeit verträgt Ihre Beziehung? Und was ist sinnvoller für die Beziehung?
Verschweigen ist sinnvoll, wenn ...
- ...Sie Ihre Beziehung fortführen wollen und Ihr Seitensprung nichts damit zu tun hat.
- ...Sie Ihren Partner lieben und ihn nicht verletzten wollen.
- ...ihr Seitensprung nur ein Ausrutscher war und zum ersten Mal vorgekommen ist.
- ...Sie ziemlich sicher sind, dass es nicht noch einmal passiert.
Beichten ist sinnvoll, wenn ...
- ... Ihr Seitensprung die Beziehung gefährdet
- ... Sie sich in Ihren Seitensprung verliebt haben.
- ... Sie sich trennen möchten
Tipp der Redaktion: Das Beichten eines Seitensprungs scheint auf den ersten Blick ehrlicher und aufrichtiger zu sein. Folgt man einer Moral der Wahrheit, muss man das auch so sehen. Folgt man dagegen einer Moral der Konsequenzen, so ist das nicht von vornherein klar. Offenheit kann mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Wollen Sie durch ein Geständnis nur Ihr eigenes schlechtes Gewissen entlasten, sollten Sie noch einmal über eine Beichte nachdenken. Oft ist sie noch verletzender als der eigentliche Betrug. Und falls ihr Seitensprung »nur« ein Ausrutscher war und Sie sich ziemlich sicher sind, dass es bei diesem einen Mal bleibt, dann könnte es auch das Klügste sein, wenn Sie diese Eskapade einfach für sich behalten. Denn 30 % der Beziehungen scheitern daran, dass einer der Partner fremdgeht und der andere davon erfährt. Wenn Sie Ihren Partner lieben, kann es fürsorglicher und respektvoller sein, den Seitensprung zu verheimlichen. Denn damit ersparen Sie nicht nur dem anderen viel Kummer.
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10. Wie beichtet man einen Seitensprung und was sind mögliche Folgen?
Einfühlsam und klar: Wenn man einen Seitensprung beichtet, sollte man dabei sein Gesicht bewahren und gleichzeitig dem Partner höchstmögliche Empathie zukommen lassen. So funktioniert es und mit diesen Folgen müssen Sie rechnen:
- Beichten Sie Ihr Fremdgehen von Angesicht zu Angesicht, niemals per Mail oder Whatsapp.
- Bleiben Sie ruhig und sachlich, überlegen Sie, wie viel Sie gestehen.
- Bitten Sie nicht pauschal um Vergebung, übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Seitensprung.
- Lassen Sie dem Partner Raum für Emotionen.
- Machen Sie keine falschen Versprechungen á la »Ich tue es nie wieder!«, das kann niemand garantieren.
- Besprechen Sie realistisch mit Ihrem Partner, wie Sie gemeinsam an ihrer Beziehung arbeiten können.
- Wenn eine Trennung ihrerseits unausweichlich scheint, spielen Sie mit offenen Karten.
Das sind mögliche Folgen einer Beichte:
- Ihre Beziehung wird nie wieder wie zuvor sein, sie ist ebenso erschüttert wie beispielsweise Familie und Freunde.
- Vertrauen geht verloren, Sie müssen es gemeinsam wieder aufbauen – das kann sehr lange dauern.
- Vorwürfe, Rache oder Trennung sind möglich, es kann also das Ende der Beziehung bedeuten.
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11. Wie geht man als Betrogene(r) mit einem Seitensprung um?
Wie Sie mit einem Seitensprung umgehen, hängt von Ihrer Persönlichkeit, den Umständen der Affäre, Ihrer Beziehungsbiografie und dem Verhalten Ihres Partners ab. Um die Untreue zu bewältigen, brauchen Sie Geduld, Verständnis und nicht zuletzt Liebe. Folgende 5 Tipps können aus einer Krise eine Chance machen:
- Stellen Sie nur Fragen, deren Antworten Sie ertragen: Überlegen Sie, was Sie wissen wollen und welche Details des Seitensprungs Sie nur noch tiefer verletzen würden. Zu viel Wahrheit kann Ihr Vorstellungsvermögen unbotmäßig bebildern. Holen Sie sich nur die Informationen, die Sie brauchen – solche, die Ihnen helfen, die Untreue einzuschätzen. Und ersparen Sie sich den Rest.
- Nehmen Sie den Seitensprung nicht persönlich: Fremdgehen hat mehr mit Ihrem Partner zu tun als mit Ihnen. Deuten Sie darum den Seitensprung nicht als persönlich gemeinten Angriff. Suchen Sie nicht die alleinige Schuld bei sich, und werten Sie die Untreue niemals als Strafe oder Abmahnung für Ihr Aussehen, Ihren Charakter oder Ihr Verhalten.
- Verharren Sie nicht in der Opferrolle: Sie sind sauer und gekränkt. De facto trägt Ihr fremdgegangener Partner die Verantwortung, Sie sind unschuldig. Versteifen Sie sich trotzdem nicht auf die Opferrolle oder verbarrikadieren sich hinter Vorwürfen. Machen Sie sich klar, dass Sie jetzt wenigstens Klarheit haben und handeln können.
- Gehen Sie auf Abstand: Stellen Sie nicht Ihren untreuen Partner und seinen Seitensprung in den Vordergrund. Denken Sie nicht, Sie könnten ihn halten, wenn Sie sich nach dem Seitensprung »richtig« verhalten. Verlagern Sie den Aufmerksamkeitsfokus auf sich selbst und gehen Sie räumlich und emotional auf Distanz. Dann können Sie erkennen, welche neuen Perspektiven und Freiräume sich Ihnen eröffnen.
- Überlegen Sie, was an dem Seitensprung gut für SIE sein könnte: Bagatellisieren Sie nicht, was passiert ist. Nehmen Sie die Chance wahr, den Seitensprung in seiner Bedeutung für Sie selbst zu beurteilen. Stellen Sie sich auch diese Fragen: Was wäre anders, wenn der Seitensprung nicht gewesen wäre? Was hat er in Gang gebracht oder sogar verändert? Ist etwas besser geworden? Welche Stärken konnten Sie entwickeln? Welche Erkenntnisse sammeln?
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12. Wie reagiere ich auf ein Seitensprung-Geständis?
Wenn der Partner einen Seitensprung beichtet, wird man von Gefühlen übermannt. Oft fällt es einem schwer, die Fassung zu bewahren. So gelingt es Ihnen:
- Hören Sie zu, versuchen Sie, den Seitensprung auf einer sachlichen Ebene zu verstehen.
- Blocken Sie Gespräche nicht ab, halten Sie sich mit Schuldzuweisungen möglichst zurück.
- Machen Sie aus Vorwürfen kein Ping-Pong-Spiel.
- Klären Sie das Wesentliche: Ist die Affäre schon beendet? Oder läuft sie noch weiter?
- Auch wenn es schwer ist: Würdigen Sie die Beichte Ihres Partners als Offenheit und versuchen Sie zu erkennen, wie viel Mut ihn das Geständnis kostet.
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13. Wann lohnt es sich, nach dem Seitensprung für die Partnerschaft zu kämpfen?
Ein Seitensprung kann das Ende für eine Beziehung bedeuten. Viel öfter jedoch ist er eine Chance, die Partnerschaft gemeinsam zu überdenken, daran zu arbeiten und sie nachhaltig zu stärken und zu verbessern. Bei diesen Grundvoraussetzungen sollten Sie es auf eine zweite Chance ankommen lassen.
- Wenn Sie überzeugt sind, Ihren Partner zu lieben.
- Wenn Sie hinter der Beichte des Seitensprungs aufrichtige Reue spüren.
- Wenn Sie beide bereit sind, sich mit dem Seitensprung offen und ehrlich auseinanderzusetzen.
- Wenn Sie den Willen haben, etwas in Ihrer Beziehung zu ändern.
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14. Wann sollte ich meinen Partner nach einem Seitensprung verlassen?
Manchmal zerbricht eine Partnerschaft an einem Seitensprung und es macht keinen Sinn, sie wieder zu kitten. Daran erkennen Sie, dass es sich nicht mehr lohnt, um die Beziehung zu kämpfen:
- Wenn der Seitensprung einer von vielen ist.
- Wenn Ihr Partner Ihnen allein die Schuld für seine Untreue gibt (zu wenig Sex, mangelnde Aufmerksamkeit, zu viel Kritik).
- Wenn Ihr Partner Sie mit unplausiblen und billigen Erklärungen („Das hat mir nichts bedeutet“, Mach keine Staatsaffäre daraus!“, „Kann ja jedem mal passieren.“, „Du weißt doch, dass ich Dich liebe.“) abspeist.
- Wenn Sie nach der Beichte für Ihren Partner nur noch negative Gefühle empfinden.
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15. Wie verzeihe ich einen Seitensprung?
Untreue beeinflusst jede Partnerschaft und es ist schwer, eine durch Fremdgehen angeknackste Beziehung zu kitten. Aber es ist möglich. Nach einem Seitensprung kann ein Paar den Neuanfang wagen und aus diesem Prozess gestärkt hervorgehen. Diese 7 Bewältigungsphasen helfen dabei:
Phase 1: Schock und Unglauben
- Bleiben Sie ruhig, geben Sie sich Zeit, den Schock zu verdauen.
- Reden Sie über Ihre Ängste, fragen Sie Ihren Partner nach seinem Seitensprung.
- Sorgen Sie gut für sich selbst. Das kann auch heißen, erstmal auf Distanz zu gehen.
Phase 2: Intensives Fragen
- Keine Panik: Sie müssen nicht sofort Entscheidungen treffen – laut Marshall gibt es ein Zeitfenster von 6 Monaten nach Aufdeckung der Affäre, in dem sich die Beziehung noch retten lässt.
- Versteifen Sie sich nicht darauf, der Affäre die Schuld zu geben. Versuchen Sie nachzuvollziehen, warum Ihr Partner untreu wurde.
Phase 3: Zeit der Entscheidung
- Machen Sie sich klar, dass Sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen können, welche Option besser ist.
- Lassen Sie sich nicht durch den Rat anderer beirren, treffen Sie die Entscheidung, die Sie intuitiv für gut halten.
- Haben Sie den Mut, etwas zu wagen – in die eine oder andere Richtung.
Phase 4: Hoffnung
- Bleiben Sie in der Gegenwart, lassen Sie Vergangenheit und Zukunft außen vor.
- Halten Sie sich zurück mit Schuldzuweisungen, denn diese können Sie in eine der ersten Phasen zurückkatapultieren.
- Verdrängen Sie nicht, was gewesen ist, aber schüren Sie keine Ängste vor einem nächsten Mal.
Phase 5: Versuch der Normalität
- Haben Sie Geduld: Die meisten brauchen Monate, um sich von einer Affäre zu erholen.
- Seien Sie ehrlich zu sich selbst und geben Sie auch negativen Gedanken oder Zweifeln Raum.
- Hören Sie mit dem Dramatisieren auf und fangen Sie an, richtig zu reden.
Phase 6: Verzweiflung
- Bringen Sie Ungeklärtes zur Sprache und stellen Sie sich Ihren Ängsten.
- Hören Sie Ihrem Partner aufmerksam zu und versuchen Sie, ihn richtig zu verstehen.
- Haben Sie den Mut, die Leichen aus Ihrem Lebens- und Beziehungskeller heraufzuholen, um sie endlich zu begraben.
Phase 7: Intensives Lernen
- Vergessen Sie nicht. Aber vergeben Sie, um einen Schlussstrich zu ziehen.
- Nutzen Sie die Erkenntnis, dass Sie sich des anderen nie völlig sicher sein können und pflegen Sie Ihre Beziehung.
- Machen Sie sich auf Rückschläge oder Krisen gefasst. Aber halten Sie sich vor Augen, was Sie bisher geschafft haben.
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Tipp der Redaktion: Falls diese 7 Bewältigungsphasen trotzdem nicht helfen sollten, um den Schmerz des Vertrauensbruches zu lindern, und Sie die Beziehung nicht aufgeben wollen ist es ratsam, die Hilfe von einem Paartherapeuten in Anspruch zu nehmen. Eine Paartherapie bzw. Eheberatung kann Ihnen helfen die akuten Probleme zu lindern und zu klären, welche Perspektiven Ihre Partnerschaft hat.