Akzeptieren Sie Ungleichheit
Sie haben viermal abgespült, nun soll ihr Mann aufholen? Wenn Sie so denken, sitzen Sie dem Gerechtigkeitsirrtum auf. Eine gute Ehe kann ausgewogen sein, aber niemals gerecht. Finden Sie sich damit ab, dass die Waagschale des einen Partners immer voller ist als die des anderen.Verzichten Sie doch mal
Wenn Sie stets auf Ihre vermeintlichen »Rechte« in der Ehe pochen, schaffen Sie dauerhaft Unfrieden und Frust. Denn damit begeben Sie sich auf die Kampfebene mit Ihrem Partner: Was Sie einfordern, möchte der natürlich auch im Rahmen der ausgleichenden Gerechtigkeit. Verzichten Sie doch mal freiwillig auf etwas – der andere wird vielleicht nachziehen.Genießen Sie die Banalität des Guten
Das Gute kann ziemlich langweilig und einfach sein – eben so, wie man sich Liebesglück nicht gerade vorstellt. Geborgenheit und Sicherheit erfahren wir aber eher im Zustand des Normalen. Nehmen Sie das Gute in all seiner Gewöhnlichkeit wahr und verderben Sie sich die Liebe nicht durch die Sehnsucht nach der Wahnsinnsleidenschaft.Tolerieren Sie Unglück
Wer Glück spüren möchte, muss Unglück in Kauf nehmen. In einer Ehe gibt es gute Zeiten, aber eben nicht nur. Akzeptieren Sie schlechte Liebeszeiten als normale Beziehungsphasen und setzen Sie sich nicht mit der Jagd auf vollkommenes Eheglück unter Druck.Denken Sie sich den anderen schön
Kein Mensch ist vollkommen, die Liebe ist es genauso wenig. Umso wichtiger ist es, sich den anderen schön zu denken. Auch wenn es Ihnen zunächst lächerlich erscheint, wenn Sie lautstark die körperlichen Vorzüge Ihres Mannes loben, werden Sie vielleicht irgendwann über sein Bierbäuchlein hinwegsehen. Und wer voll des Lobes für die Haushaltsfähigkeiten der Gattin ist, findet vermutlich irgendwann mäßig ordentlich gebügelte Hemden auch okay.Lachen hält die Ehe gesund
Warum muss man denn alles immer so verbissen sehen? Retzer rät: Lachen Sie sich Ihren Frust doch mit dem Partner weg. Ob Sie in Diskussionen plötzlich einen Schlager zum Besten geben oder die Situation dezent ins Lächerliche ziehen – Humor kann brenzlige Situationen entschärfen. Außerdem tut es gut, mit dem anderen auch mal über sich selbst zu lachen. Und nicht alles immer auf die Goldwaage zu legen. Dinge, über die wir lachen können, verlieren oft ihren Schrecken.Arnold Retzer –
Lob der Vernunftehe. Eine Streitschrift für mehr Realismus in der Liebe
(ISBN: 978-3-596-18527-6, 298 Seiten, 9,95 Euro)
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