Unser Buchtipp der Autorin Julia Onken
Spiegelbilder: Männertypen - wie Frauen sie durchschauen und sich dabei selbst erkennen
Kurzbeschreibung
Lieben Sie Ihren Mann, aber könnte er für Ihren Geschmack ein bisschen anders sein? Hätten Sie Ihren Partner doch ganz gerne ein wenig aufmerksamer und charmanter? Erziehen Sie gerne an ihm herum und versuchen insgeheim oder ganz offen, ihn nach Ihrem Gusto umzukrempeln? Oder warten Sie womöglich darauf, dass sich Ihre große Liebe endlich von seiner Frau trennt und Sie ihn ganz für sich haben? Wenn dem so ist, dann sollten Sie dringend Julia Onkens Buch lesen. Dann werden Sie vielleicht erkennen, wie vergeblich Umerziehungsprogramme und Co. in der Liebe sind. Denn die überfällt uns einfach und zwingt uns in die Knie. Wir müssen sie – und damit auch das Objekt unserer Liebe – am besten nehmen wie sie ist. Denn jeder Versuch, den anderen nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen umzumodeln, endet im Aus für die Liebe. Julia Onken zufolge lautet die Lektion: Steh auf und beiß dir die Zähne aus, lerne an diesem Objekt. Nicht, indem du mit Hammer und Meißel am Anderen herumkorrigierst. Sondern damit du von ihm all das lernst, was du nicht kannst.
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An wen richtet sich die Buchempfehlung?
Für Frauen, die unglücklich lieben, für diejenigen unter ihnen, die schon jahrelang vergeblich versuchen, ihren Partner/Freund/Mann/Geliebten umzuerziehen. Für alle Frauen, die schon immer mal wissen wollten, warum sie gerade mit ihrem Mann verheiratet sind. Und für alle Männer, die endlich erfahren möchten, in welche Beziehungstypkategorie sie laut Julia Onken fallen.
Erkenntnisse aus diesem Sachbuch
Mehr Durchblick im eigenen Beziehungschaos und die Erkenntnis, warum ich gerade den verheirateten Typen liebe und nicht den netten Klaus. Wer's liest, bildet sich außerdem in Beziehungspsychologie weiter, kann (hoffentlich) sachlich-rational auf das eigene Liebesverhalten blicken und bekommt konkrete Impulse für eine Veränderung.
Produktinformationen
- Titel: Spiegelbilder: Männertypen - wie Frauen sie durchschauen und sich dabei selbst erkennen
- Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
- Verlag: Goldmann Verlag (8. September 2008)
- ISBN-10: 3442169992
- ISBN-13: 978-3442169993
- Preis: gebraucht ab EUR 0,95
Ausführliche Beschreibung
Raus aus der Unglücksspirale
Wie das genau geht, muss jeder selbst herausfinden. Denn das ist bei jedem anders, Julia Onken kann da keine allgemein gültigen Patentrezepte servieren. Aber sie zeigt Wege auf, wie vor allem Frau erkennen kann, warum sie gerade diesen Mann als Partner gewählt hat, was das über sie selbst aussagt und wie ein Entkommen aus der Unglücksspirale möglich ist. Ihr Ratgeber möchte eigentlich gar nicht Rat geben, er möchte aufklären, die Augen öffnen für den anderen und zum Umdenken gerade diejenigen anregen, die in unglücklichen Beziehungen gefangen sind – egal ob als Freundin, Ehefrau oder Geliebte.
Als Autorin mehrerer Bestseller zum Thema Beziehung und als Paartherapeutin kennt sich Julia Onken wahrhaftig aus. Sie hat nicht nur zahlreiche Beispiele aus der Praxis in petto, sondern plaudert auch aus dem eigenen Nähkästchen, das macht ihr Buch sehr glaubhaft. Sie überzeugt als kluge und sachliche Analystin der geheimnisvollen Konstellation Mann-Frau und erreicht einen auch emotional, weil sie sich selbst als quasi Betroffene outet.
Erkenne den anderen – dann erkennst du dich selbst
Warum gibt es so oft so verheerende Gefechte an der Liebesfront, das hinterfragt die bekannte Schweizer Psychologin und Therapeutin. Warum suchen sich so viele Frauen anscheinend genau den »Falschen«, warum verliebt sich manch eine mit Vorliebe in den unerreichbaren Mann ihrer Freundin oder lässt sich jahrelang zur Zweitfrau degradieren?
Ach, wie schön wäre es, wenn man sich einfach in der Opferrolle verkriechen und sich hinter einem ich-kann-doch-nichts-dafür verstecken könnte. Geht gar nicht, sagt Julia Onken. Man müsse vielmehr den Partner als Gegenstück akzeptieren, als Ergänzung zum eigenen Wesen und sich dann in ihm erst so richtig erkennen. Aber Vorsicht: Julia Onken gibt keine Rezepte für gute Beziehungen, sie hat keine psychologischen Geheimkniffe auf Lager oder die Zauberformel im Ärmel – denn die Lösung liegt in jedem selbst. Umerziehungsprogramme sollten gleich mal auf den Müll, ebenso wie sinnloses Lamentieren à la »Nie macht er etwas für mich!«. Wenn der Partner uns nicht glücklich macht, versuchen wir oft ihn zu domestizieren, ihn nach unserem Wunschbild zu formen, was zwangsläufig misslingen muss. Jede Beziehung, sagt Julia Onken, hat ihre Partitur, irgendwann kann man sie auswendig singen und tut das automatisch. Man drückt gegenseitig Knöpfchen, um das bekannte Programm abzuspielen, neue Kompositionen haben es schwer, irgendwann ist es einfach nur noch die alte Leier – und dann wird’s vor allem unschön, wenn man sich von vorneherein den falschen Partner gesucht hat. Julia Onken beschreibt sehr anschaulich, was Frauen in Beziehungsfragen plagt und umtreibt, sie benennt die schlechten Muster, die sich in Kopf und Herz verhaken, sie durchschaut die Mannsbilder, die es den Frauen antun – und sie zeigt die Mechanismen auf, die dahinterstecken.
Warum die Nähesuchende den Distanzierten liebt und Töchter von netten Vätern oft Geliebte werden
Am Anfang war die Partnerwahl – und die ist eigentlich immer ein Lösungsversuch der eigenen Defizite. Im Klartext: Man liebt das, was man nicht hat. Natürlich gibt es Gründe für eine fatale Partnerwahl, Onken führt das sehr klassisch auf die Kindheit und bei Frauen vornehmlich auf den Herrn Papa zurück. Ist dieser eher kühl und distanziert, belohnt und straft nach klaren Regeln und bleibt immer schön sachlich, so speichert die Tochter früh ab: Männer sind emotional abwesend, Frauen dienen nur zu deren Bedürfnisbefriedigung. Später, so Onken, wird diese Frau extrem nähesuchend sein und mit Vorliebe einen distanzierten Mann wählen – dem sie sich entweder in der Opferrolle komplett unterwirft, mit dessen Defiziten und Mängeln sie sich arrangieren wird (schließlich kennt sie das ja vom Vater). Oder sie wird eben ein Umerziehungsprogramm starten, das – klare Sache – zum Scheitern verurteilt ist.
Eine Frau wiederum, die sehr emotional ist, impulsiv, überschäumend, nach Onkens Terminologie schlicht und ergreifend grenzensprengend, wird sich eher einem ordnend-kontrollierenden Mann zuwenden – denn der bietet ihr das ergänzende Gegenpsychogramm zu ihrer eigenen Persönlichkeit. Die Frauen aber, die mit einem einfühlsamen, lieben Vater gesegnet sind, werden später bei der Partnerwahl auch nicht unbedingt den besten Griff tun. Denn sie haben den Vater als sensibel und schwach erlebt, als einen, der nicht offen zu seiner Liebe stehen kann. Ein außerordentlich gutes Training für die spätere Rolle als heimliche Geliebte, findet Onken. So treibt es diese Frauen nicht selten in die Arme des Unerreichbaren: Denn das Gefühl des Dauerwartens kennen sie nur allzu gut, sie werden sich zufrieden geben mit dem wenigen, was sie als Geliebte zu erwarten haben.
Und so geht es weiter in Onkens Typologie: Jedes Töpfchen kriegt ein Deckelchen, bei manchen hält's, bei anderen bricht es irgendwann entzwei. Und wenn dem so ist, dann dürfen wir nicht das Schicksal anrufen und uns beschweren. Nein, dann müssen wir uns aufmachen und in der eigenen Biografie nach Erklärungen suchen. Das »Ablassen« vom Anderen und die Hinwendung zur eigenen Befindlichkeit – das ist für Julia Onken das Wichtigste.