Unterschiedliche Typen, eine Tat: So berechenbar sind Fremdgänger
Die Hälfte aller Männer tut es. Aber nur ein verschwindend geringer Teil von Ihnen bereut den Seitensprung. Das sollte frau zu denken geben, zumal auch nur wenige eine unglückliche Beziehung als Motiv für ihre erotischen Nebentägigkeiten bezeichnen. Ist also keine Frau heutzutage sicher davor, betrogen zu werden?
Jein, sagt die Entertainerin, Schauspielerin, Autorin und Ex-RTL-Dschungelbewohnerin Desirée Nick. Wir leben zwar in einer fremdgehfreundlichen Gesellschaft, die gerade Männern sehr seitensprungfördernde Bedingungen bietet. In ihrem Buch »Liebling, ich komm später«, plaudert sie mit gewohnter Spitzzüngigkeit über den Seitensprung-Trend bei Männern und stattet Frauen mit dem nötigen Wissen über solche Typen aus.
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Warum sie es tun, wie sie es anstellen: 11 Fremdgänger-Typen
BMW-Fahrer, Ärzte, Narzissten – es gibt viele Mutmaßungen darüber, welche Männer besonders zum Fremdgehen neigen. Auch wenn sie nicht immer stimmen, ein Fünkchen Wahrheit steckt in den Annahmen doch. Desirée Nick, Fachfrau in Sachen Geschlechterbeziehungen, hat zusammengetragen, was das so für Typen sind, diese Fremdgänger. Augenzwinkernd und nicht sehr sachlich. Wir haben das unter die Lupe genommen.
1) Die notorischen Fremdgänger – Männer, die immer wieder fremdgehen
Sie sind ganz tolle Verführer, wunderbare Liebhaber, aber als Ehemann ein Treuealptraum. Denn sie können einfach nicht nur eine lieben, sie müssen ihre Verführungskünste an vielen ausagieren. Aufrichtigkeit ist für sie ein Fremdwort, ihre Kunst ist die Täuschung. Mit Fug und Recht meinen sie, in einer festen Beziehung stehe ihnen die Freiheit zu, fremdzuflirten, wenn ihnen danach ist. Dennoch wissen sie ein warmes Nest zu schätzen, schaffen sich Familie an und basteln an einer schönen Fassade. Zeit für spontane Seitensprünge nehmen sie sich ganz selbstverständlich – man gönnt sich ja sonst nichts. Der Kick der Eroberung hält aber nicht lange vor. Diese Schürzenjäger, wie Desirée Nick sie nennt, ziehen gerne von Affäre zu Affäre. Darum lieben sie auch One-Night-Stands.
2) Die Zwanghaften – Männer, die es einfach tun müssen
»Ich kann einfach nicht anders!«, das wäre eine mögliche Rechtfertigung dieser Spezies. Und die muss einem wirklich leidtun. Denn ihr Untreuebedürfnis resultiert aus einer inneren Not: Sie wollen nicht fremdgehen, sie müssen es einfach tun. Innerlich stecken sie nämlich voller Minderwertigkeitskomplexe, brauchen die Bestätigung vom weiblichen Geschlecht. Aussehen und Charackter sind nebensächlich, Hauptsache, die Frau beißt an, wenn sie angemacht wird. Als Grabscher, Schleimer und Perverslinge bezeichnet Desirée Nick sie. Was sie besonders gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie oft treuer sind, als ihnen lieb ist. Denn mit ihrer Masche kriegen sie nur selten eine Frau rum.
3) Die Verführten – Männer, die Opfer sind
Passiv sind diese Männer: Niemals würden sie von sich aus eine Frau angraben, aber wenn eine sich an sie heranmacht, dann… ja dann sitzen sie in der Falle. Denn den geschickten Avancen einer gewieften Verführerin standzuhalten, geht nicht. Dann musste das eben sein, war Schicksal oder eben ein Versehen. Im Kern sind diese Männer schüchtern, still und zurückhaltend. Hat es eine engagierte Frau auf sie abgesehen, dann hat sie gute Karten. Und der so untreu Gewordene eine Universalausrede. Denn er kann ja nichts dafür, es war die Frau, die ihn verführte. Diese Passiv-Seitenspinger, wie Desirée Nick sie nennt, sind eigentlich Verlierertypen mit wenig Geld und vielen Flausen im Kopf. Soft sind sie sowieso, im Abgang immer ein bisschen wehleidig.
4) Die Swinger – Männer, die woanders Spaß suchen
Heute hier, morgen da – wenn es diesen Fremdgängern zuhause mit der eigenen Frau langweilig wird, dann gehen sie auf die Pirsch. Und das mit Vorsatz, denn sie organisieren ihre Triebhaftigkeit clever, haben nicht nur die nötigen Informationen und Pornomaterialien, sondern auch entsprechende Netzwerke. Swinger-Clubs beispielsweise, riechen sie drei Meilen gegen den Wind und um ihr Fremdgehen zu legitimieren, nehmen sie ihre Frau einfach mit. Dann kann sie nicht aufmucken – sie deckt ja die untreuen Umtriebe ihres Gatten, der diese damit rechtfertigt, dass so richtig in der Beziehung nicht mehr die Post abgeht.
5) Die Chatter – Männer, die es begegnungsfrei tun
Wer es vorzieht, sich nicht ganz in die Nesseln zu setzen, der geht fremd ohne Anfassen. Früher war es Telefonsex, der diese Männer abschweifen ließ, heute ist es das Internet. Darin finden die Chatter Futter ohne Ende, sie tummeln sich online auf verschiedenen Plattformen unter Einsatz all ihrer virtuellen Verführungskünste. Da gibt es nichts, was es nicht für sie gibt. Hardcore-Seiten, Sex-Chatrooms oder Online-Affären – immer her damit! Um Lust und Liebe geht es dabei nur am Rande.
6) Die Fassadenmänner – Männer, die so tun als ob
Mein, Haus, mein Auto, meine Frau – meine Falle. Wer als Fassadenmann auf Untreuepfaden unterwegs ist, kann sich einfach nicht trennen. Zuviel hält ihn an der Frau, nur Erotik und Sex tun es defintiv nicht. Dieses Untreue-Modell ist sehr verbreitet in konservativen Kreisen, wo man den Schein wahrt und nach außen hin das perfekte Paar gibt. Eine Trennung wäre ein finanzielles Fiasko, das gilt es zu verhindern, komme was wolle. Allerdings kann das dann ratzfatz so weit kommen, wenn die richtige Frau in Sicht kommt. Das kann die Babysitterin sein oder ein nettes Callgirl, die den Fassadenmann in fortgeschrittenem Alter von seinen Ehequalen erlöst.
7) Die Midlife-Crisis-Typen – Männer, die es noch mal wissen wollen
Männer trifft sie hart: Die Krise in mittleren Jahren, die einem allzu deutlich macht, was man mal war und nun nie mehr sein wird. Anstatt würdevoll der Reife des Lebens entgegenzublicken, fahren die Midlife-Crisis-Typen den Porsche in die Garage, die Designer-Jeans kommt in den Schrank und ins Bett sehr gerne ein junges Ding, das wie eine Frischzellenkur wirken soll. Eine Affäre, die oft auch in ein Zweitleben mündet, soll der Potenz auf die Sprünge helfen und aus alt ganz neu machen. Die Suche nach Alternativen zur angetrauten, ebenfalls altersschwachen Ehefrau verfolgt dieser Typus mit vollem Einsatz. Immerhin geht es um den Rest seines Lebens.
8) Die Romantiker – Männer, die die Liebe lieben
Ach, wie schön ist es, verliebt zu sein! Diese Untreuen bleiben vielleicht ihrer Frau nicht treu, aber der Liebe schon. Denn sie sind durch und durch romantisch, jagen dem Gefühl zarter Verliebtheit fanatisch nach und können nicht genug kriegen vom Zauber des Anfangs. Seufz! Zu Beginn sind sie so auch megaeinfallsreich, jetten spontan mit ihrer Liebsten nach Paris, kaufen Blumen en gros und schwelgen in den wogenden Wellen der Glückseligkeit, bis…ja, bis die nächste Braut um die Ecke biegt. Denn trifft sie der Blick einer »Traumfrau«, dann sind sie fähig, in Nullkommanichts umzuswitchen und die Neue zur Projektionsfläche ihrer romantischen Sehnsüchte zu machen. Das Fatale dabei ist, dass die Aktuelle nie weiß, dass ihre Tage gezählt sind.
9) Die Verstohlenen – Männer, die stille, tiefe Wasser sind
Die Ollsten sind die Dollsten, beziehungsweise die Stillsten sind die Wildesten. Und sie bilden die größte Gruppe, sagt Desirée Nick. Sie sind weder Casanovas noch Grabscher, sie sind weder besonders hui, noch richtig pfui. Eigentlich sind sie richtig nette Kerle. Fremdgehen? Für sie kein Thema, schließlich sind sie durch und durch nett. Wenn der Kollege mit der Praktikantin rummacht, rümpfen sie verächtlich die Nase. Und tun das ihrer Frau zuhause ausgiebig kund. Die wähnt sich in Sicherheit, weil »ihrer« würde ja »sowas« niemals machen. Hat er ja gesagt. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Der nette Typ kann ziemlich schnell zum fiesen Fremdgänger mutieren, wenn die eigene Beziehung nicht mehr viel hergibt. Dabei ist er so nett, dass er nicht selbst Schluss macht, sondern sich verlassen lässt.
10) Die Seitenwechsler – Männer, die irgendwann abspringen
Diese Sorte Mann ist selten, aber überall vertreten. Er hat moralisch ausgesorgt, weil er sich nämlich erstmal sehr, sehr lange abschafft für eine Beziehung oder gar Familie. Jahrzehnte können ins Land ziehen, in denen die Seitenwechsler das Idealbild einer treuen Seele abgeben. Nie rutschen sie mal aus, verhalten sich immer korrekt. Bis sie eines Tages aufwachen und sich outen – als Schwuler, Transgender oder Polyamorist. Schleichend bahnte sich zuvor der Abgang aus der Beziehung an, innerlich ist es längst zappenduster, aber »hiergeblieben«, lautet das Motto. Bis eben die Seiten radikal gewechselt werden und alle ratlos dastehen. DAS hätte man von DEM nie erwartet.
11) Die Milliardäre – Männer, die zu reich für Treue sind
Geld regiert die Welt, nicht umsonst vereinen diese Männer alle anderen Fremdgänger-Typen in einem. Milliardäre erlauben sich alles, weil sie ja alles bezahlen können. Mehrere Frauen gleichzeitig, hintereinander oder nebenbei. Wer fragt schon nach den emotionalen Kosten, wenn die Rechnungen immer beglichen werden? Extrem erfolgreiche Männer, meint Desirée Nick, hätten eben auch extreme Beziehungen oder Vorlieben. Die Frauen, die Derartiges mitmachen, wissen das monetäre Spektakel zu schätzen, sie lieben den Luxus, mitunter mehr als den Geldhahn dahinter.
Fazit: Wer ist anfällig für Untreue – 3 Statements von Experten
Und, wissen Sie jetzt Bescheid? Spaß beiseite: Wer wann mit wem fremdgeht, kann keiner wirklich mit letzter Bestimmtheit sagen. Aussagen dazu stützen sich auf statistische Werte, aber was ein Mensch in einer realen Situation macht, lässt sich dadurch kaum vorhersagen. Aber es gibt Ansichten, die auf Erfahrung und Wissen basieren. Etwa diese Statements renommierter Paarexperten:
»Wer dauerhaft treu sein will, muss stark sein, meint Paartherapeut Wolfgang Krüger«
In Das Geheimnis der Treue nennt er den Drang nach Eroberung, um das Selbstwertgefühl zu stärken, einen der Gründe für Seitensprünge. Insgesamt hänge die Untreue mit unserer Einstellung zusammen – und mit Problemen in der Partnerschaft.
»Es gibt keine echten Untreueindizien, sagt Andrea Bräu«
Geschlecht, Beruf, Aussehen –nichts davon lässt Rückschlüsse darauf zu, wie sich jemand verhält, wenn er mit der Beziehung unglücklich ist. Ob jemand fremdgeht oder nicht, hänge immer von der Einstellung des Einzelnen ab, schreibt sie in Es war doch nur Sex.
»Untreue liegt in uns allen, meint der Philosoph Franz-Josef Wetz«
Wir hätten eine angeborene Neigung, Fehltritte zu begehen, auch in Beziehungen. Wem sich eine Gelegenheit für einen Seitensprung biete, der greife zu, schreibt Wetz in Lob der Untreue. Und manchmal sei Treue einfach nur die Folge eines Mangels an solchen Gelegenheiten.