Eifersucht ist mit Abstand die größte Herausforderung. Nicht die klassische Eifersucht, bei der man um den Verlust des Partners fürchtet. Sondern das Gefühl, die Intimität der beziehungsinternen Sexualität zu verraten.
Wie fühlt es sich an, den geliebten Partner in den Armen eines fremden Menschen zu sehen? Zu wissen, dass die beiden sich gegenseitig Orgasmen bescheren und Dinge tun, die sonst nur Ihnen beiden vorbehalten sind? Können Sie sich über die Lust freuen, die ein fremder Mensch Ihrem Partner schenkt? Oder zerreißt es Ihnen bei der Vorstellung das Herz?
Eine Light Version: Tantra-Workshop
Möchten Sie zuerst in einem abgesicherten Modus testen, wie es sich anfühlt, wenn Sie beide mit fremden Partnern sexuelle Zärtlichkeiten austauschen? Dann wäre ein Tantra-Workshop eine geeignete Möglichkeit.Sie begegnen an einem neutralen Ort Menschen, die wie Sie nach Erweiterungen ihrer sexuellen Horizonte suchen. Und Sie lernen unter fachkundiger Anleitung neue Stellungen, Masturbationstechniken und Meditationsübungen. Das Szenario ist ähnlich wie beim Dreier, den Sie planen: Ein fremder Mensch streichelt und massiert Ihren Partner bis zum Höhepunkt, es kommt eventuell auch zum Geschlechtsverkehr, aber es geht nicht primär um Geilheit und Befriedigung, sondern darum, Ihren Körper neu zu erleben. Der jeweilige Außenpartner ist als Person vergleichsweise nebensächlich. Sie brauchen also weder Konversation zu machen noch sich mit der Logistik zu befassen, sondern können sich ganz darauf konzentrieren, wie es Ihnen in dieser Situation geht. Als Paar und als Einzelperson.
Das Ganze findet in einer liebevollen, harmonischen Atmosphäre statt, die in sicherem Abstand zu Ihrer häuslichen Zweisamkeit liegt. Auf diese Weise können Sie beide einen »experimentellen Ausflug« unternehmen und die offene Beziehung im Probelauf ausprobieren, bevor Sie sich darauf einlassen.
Wer verkraftet eine offene Beziehung? Und wer nicht?
Bei Beziehungen, in denen beide Partner nur noch nebeneinander her leben, genügt oft ein einziger sexueller Impuls von außen, um die Basis der welkenden Liebe vollends zerbröseln zu lassen. Eine Öffnung der Beziehung wäre hier sinnlos und statt dessen ein Trennungsgespräch eventuell konstruktiver. Auch wer starke Besitzansprüche und Verlustängste hat oder sich nur in einer monogamen Beziehung sexuell wirklich fallen lassen kann, wird mit einer Öffnung der Zweisamkeit unglücklich.Sex zu Dritt (oder auch Vierer) kann nur dann eine angstfreie, bereichernde Erfahrung sein, wenn die Basis der Partnerschaft aus Liebe, schrankenlosem Vertrauen, absoluter Offenheit und genug Selbstsicherheit besteht.
Sind Sie ein Paar, das weiß, dass es zusammengehört? Sind Sie neugierig auf sexuelle Erlebnisse mit anderen Partnern, ohne darin einen Vertrauensbruch zu sehen? Sie können auch in der größten Lust noch glasklar unterscheiden zwischen Sexkontakt und Liebespartner? Fühlen Sie sich mit Herz und Seele Ihrem Partner zugehörig? Können Sie gemeinsam über die erlebten Abenteuer sprechen und sich füreinander freuen?
Herzlichen Glückwunsch, und: Viel Spaß. Sie können das »Abenteuer offene Beziehung« wagen und genießen. Noch ein Tipp, falls es doch wider Erwarten zu Eifersucht kommt oder sich einer von Ihnen verliebt: Ziehen Sie sofort die Notbremse und machen Sie die Öffnung der Beziehung vorerst rückgängig. Klären Sie ab, wie es weitergeht – und das bitte niemals vor fremden Augen und Ohren. Denn egal wie turbulent Ihre Erlebnisse mit fremden Sexpartnern sein werden: Das Wichtigste, Schönste und Wertvollste ist die Liebe, die Sie mit Ihrem Partner verbindet. Passen Sie gut darauf auf!
Dieser Artikel hat 3 Seiten. Lesen Sie auch . . .Seite 1: Sex zu Dritt – Wenn die Beziehungskiste geöffnet wird
Seite 2: Von der Idee zur Lust: 7 Fragen für mehr Klarheit
Seite 3: Der große Tag: Zum ersten Mal Sex zu Dritt