Risiken und Nebenwirkungen von Affären: warum sich Fremdgehen lohnen sollte
Das Preis-Leistungs-Verhältnis manch einer Affäre lässt ganz schön zu wünschen übrig. Denn einige Fremdgeher verlieren bei ihren Untreueaktivitäten mehr als sie gewinnen: Sie setzen ihre Beziehung aufs Spiel und bekommen dafür nur ein lausiges Schäferstündchen. Geht das nicht etwas effektiver? Lesen Sie mal hier, wie und wann sich Untreue lohnen könnte.
Heute ist doch nichts leichter, als ein verdecktes Affärenleben zu gestalten. Wer wüsste das besser als Liebesexperte Atze Schröder – der deutsche Comedian tourt derzeit mit passendem Programm durch Deutschlands Hallen. Und damit beweist der mit Perücke, Sonnenbrille, Goldkettchen und Cowboy-Stiefeln ausgestattete It-Boy, wie brandaktuell das Thema ist: Atzes Bühnenshow »Richtig Fremdgehen« ist Aufklärungsunterricht vom Feinsten, der Liebesexperte informiert Deutschland über seine Seitensprunggemeinde und lüftet sündige Geheimnisse. Als bekennender Porsche-Fahrer weiß Atze Schröder besser als viele andere, dass Laster echt schwer aufzuhalten sind. Also sollte man sie wenigstens richtig lenken. Wir greifen das Thema mal locker auf und sagen, wie sich Fremdgehen wirklich lohnt, welchen Preis Sie zahlen müssen und was Sie dafür bekommen.
Info kompakt
- Niemals sicher: 44 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen kommen dem Seitensprung ihres Partners von ganz allein auf die Schliche.
- Frauen wollen oft Rache: Mehr als zwei Drittel aller betrogenen Frauen sind laut Theratalk-Umfrage wütend auf ihren Partner, 23 Prozent empfinden sogar Hass, vier von zehn Frauen wollen ihren Partner bestrafen für das, was er ihnen angetan hat.
- Betrogene Männer sind eher sauer auf den Rivalen: 70 Prozent sind wütend auf den Affärenpartner, dagegen empfinden nur 47 Prozent dieses Gefühl gegenüber der eigenen Partnerin.
- Alte Kamelle: 58 Prozent der Frauen finden es schlimmer, wenn Liebe beim Betrug im Spiel ist. Bei den Männern sind es weniger, nämlich 48 Prozent.
- Aus Versehen ist besser als eingefädelt: Umfragen zufolge reagieren Partner auf Untreue umso verletzter, je raffinierter der Seitensprung geplant wurde.
- Selbst gebeichtet ist oft grad noch gerettet: Nahezu 50 Prozent der Deutschen würden dem Partner einen einmaligen Seitensprung verzeihen – wenn er ihn selbst beichtet, bereut und schwört, es nie wieder zu tun.
Eine Emnid-Umfrage ergab, dass 55 Prozent aller Männer ihrer Partnerin einen Seitensprung verzeihen würden, bei den Frauen sagten das 45 Prozent
Ein paar Anmerkungen zur Moral
Keine Sorge: Hier kommt keine Predigt zum Thema, nur einige Randbemerkungen, um nicht ins falsche Licht gerückt zu werden. Moral, das ist laut Duden die Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen und Werten, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft reflektieren und von ihr als verbindlich akzeptiert werden. Würden wir alle unsere intimsten Bedürfnisse mit wem auch immer ausleben, würde unsere Gesellschaft im völligen Chaos versinken. Es ist gut, dass es bindende Sittlichkeitsgebote gibt – und wir nicht alle rummachen, wie es uns gefällt.
Allerdings gehört es auch zu einer toleranten Gesellschaft, dass sie unterschiedliche Bedürfnisse anerkennt und akzeptiert, dass Treue nicht für jeden die alternativlose Liebesform ist. Oliver Schott etwa ist ein Verfechter der Beziehungstoleranz: In seinem Buch Lob der offenen Beziehung schreibt er, wir alle stünden unter der Knute der Monogamie, die Einliebe sei das Maß aller Dinge – das wird uns eingebläut. Dabei tendieren wir zur seriellen Monogamie, wer kann schon von sich behaupten, den ersten Lover für ewig behalten zu haben? Das ist ja auch gar nicht erwünscht: Man möge sich in jungen Jahren die Hörner abstoßen und sich dann bitte verbindlich binden – nicht zu früh und nicht zu spät. Aber wenn man sich einmal festgelegt hat, dann ist die Sache im Kasten.
Dass aber viele Menschen heutzutage trotz ihres Glaubens an die Treue – ganze 97 Prozent der Deutschen fordern sie von ihrem Partner – die unbedingte Monogamie gar nicht mehr leben können, wird dabei ignoriert. Denn erotische Zusatzbedürfnisse zu haben neben der festen Beziehung ist unschicklich, da muss man sich halt zusammenreißen. Oder eben, wie Atze Schröder empfiehlt, seine Laster lenken. In Zeiten der ökonomischen Güterabwägung sollten Sie möglichst vor dem Fremdgehen eine Kosten-Nutzen-Abschätzung in Betracht ziehen. Wir helfen Ihnen mal dabei...
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Kosten-Nutzen-Abschätzung: Machen Sie die große Treue-Untreue-Rechnung
Also mal Klartext: Schluss mit Dilettantismus – Fremdgeher dieses Landes, bereitet Euch richtig auf die Untreue vor! Wer seinen Beziehungsausrutscher geschickt arrangiert, erspart sich Kollateralschäden und versteckte Zusatzkosten. Verantwortungsvolles Fremdgehen ist vielleicht würdevoller als frustriertes Ausharren in einer unbefriedigenden Beziehung. Und bevor Sie jetzt mit dem Argument »Dann muss man sich halt trennen« kommen, sei gesagt: Liebe hat unendlich viele Facetten, ebenso viele Gründe gibt es, warum jemand trotz aufrichtiger Liebe zum Partner fremdgeht. Aber bleiben wir bei der Sache: Wägen Sie vor dem Fall eines Falles Kosten und Nutzen der Untreue ab. Das kann sich lohnen. Denn nur wer den Preis kennt, weiß, ob er ihn zu zahlen bereit ist – oder überhaupt soviel Vermögen hat, um es sich leisten zu können. Hier ein paar Anhaltspunkte für Analysen:
Fremdgehen mit System: der eingefädelte Seitensprung
Lust auf neue Lust ist völlig normal: Nach etwa zwei bis drei Jahren ist in den meisten Beziehungen die leidenschaftliche Luft raus, dann werden andere Reize interessant. Sie wissen das? Nun gut, dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Natürlich, das muss erwähnt werden, gibt es jede Menge Möglichkeiten, das beziehungsinterne Sexleben wieder auf Vordermann zu bringen. Wenn Sie da aber an gewaltige Grenzen stoßen, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, gezielt eine heimliche Affäre zu suchen. Auf Online-Dating-Portalen haben Sie hier allerhand Auswahl: Vom einmaligen Seitensprung über das Casual Date bis hin zur Daueraffäre findet sich hier alles.
Anwendungsgebiet: Sie können gezielt einen Partner suchen, der dasselbe im Sinn hat wie Sie: einen unverbindlichen Seitensprung. Dabei treffen Sie Gleichgesinnte, Ihre Beziehung bleibt (rein theoretisch) unberührt davon. Die Chancen auf Geheimhaltung sind relativ groß, seriöse Seitensprung-Anbieter gewährleisten Anonymität, was Sie von sich preisgeben, entscheiden Sie selbst.
Nebenwirkung: Solange die Angelegenheit Ihr Geheimnis bleibt, ist alles paletti. Wenn die Sache aber rauskommt, kann der Schaden immens sein. Denn je absichtsvoller die Untreue war und je perfider sie eingefädelt wurde, umso schwerwiegender wird Ihr Partner Sie einstufen, meint etwa Roland Kopp-Wichmann. In Fremdgegangen – Wege aus dem Chaos schreibt der Heidelberger Paartherapeut, die Art wie der Seitensprung arrangiert werde, habe Einfluss auf den Untreue-Schweregrad. Viele Menschen verzeihen Ihrem Partner so einen Seitensprung nicht – der Preis wäre hier also extrem hoch, womöglich würde er Sie Ihre Beziehung kosten.
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Fremdgehen mit Alibi: Der freigekaufte Seitensprung
Googeln Sie doch mal »Fremdgehen mit Alibi«... vermutlich werden Sie baff sein, wie viele Treffer Sie landen. Längst haben Dienstleister verschiedener Ausrichtung das Geschäft mit der Untreue entdeckt und bieten von der plausiblen Ausrede über die gefakte Hotelrechnung bis hin zum Alibikumpel echt alles, was der vorsätzliche Seitenspringer braucht. Dem Service sind keine Grenzen gesetzt – wenn Sie vorhaben, Ihre erotischen Eskapden geschickt zu tarnen, kann Ihnen das so hervorragend gelingen.
Anwendungsgebiet: Ihre Affäre wird verlässlich vor dem Auffliegen bewahrt. Auch gut: Sie müssen nicht Freunde nötigen, Sie mit Lügengeschichten zu decken – die Profis stehen unter bezahlter Schweigepflicht. Hier ist für jeden Anlass und jeden Geldbeutel was drin, Sie können sich eine simple Partyeinladung schicken oder eine komplette Geschäftsreise organisieren lassen. Eine Fake-Postadresse ist ebenso möglich wie die Rufumleitung zu einer Alibi-Hotline, falls Ihre bessere Hälfte doch mal einen Testanruf tätigt.
Nebenwirkung: Schon für kleines Geld haben Sie ein großes Alibi in der Tasche, natürlich können Sie sich diesen Service noch sehr viel mehr kosten lassen. Aber auch hier reguliert sich der Markt selber – mittlerweile gibt es etliche Detekteien, die sich darauf spezialisiert haben, noch das perfekteste Alibi zu enttarnen. Auch hier sind Sie nicht völlig sicher vor einer Aufdeckung. Und falls Sie auffliegen und ans Licht kommt, wie vorsätzlich Sie Ihren Liebesbetrug eingefädelt und wie tief Sie dafür in die Tasche gegriffen haben, dürfen Sie mit wenig Gnade rechnen. Das wird Ihnen bestimmt verdammt übel genommen.
Fremdgehen aus Zufall: Der spontane Seitensprung
Ist es ungeplant passiert? Sie wollten das eigentlich gar nicht und sind so da reingeschlittert? Da sind Sie nicht allein, vielen Menschen widerfährt ein Seitensprung einfach so, nach der Arbeit, bei der Betriebsfeier, im Urlaub. Statistiken belegen, dass jeder zweite in einer festen Beziehung fremdgeht, Ihre Chancen auf eine Affäre standen also von Beginn an ziemlich gut. Die meisten Seitensprünge passieren übrigens spontan. Oder werden im Nachhinein als ungeplant verkauft.
Anwendungsgebiet: Unverhofft kommt oft – und birgt manchmal die schönsten Momente. Zum Fremdgehen gehört ein gerüttelt Maß an Spontaneität, da kommt die ungeplante Affäre gerade recht. Wenn alles gut geht, bekommen Sie leidenschaftliche Augenblicke mit ungeahnten Genüssen. Und vielleicht ohne böse Folgen – weil das spontane Schmankerl für beide Seiten einmalig bleibt.
Nebenwirkung: Erstmal ist das recht kostengünstig, weil ja grundsätzlich gratis – die Folgen können den Preis aber massiv in die Höhe treiben. Erstens, weil bei Entdeckung Ihr Partner sicherlich angefasst reagiert. Die Wiedergutmachung kann zur Luxusangelegenheit werden: Sie müssen Geschenke besorgen, Ausreden basteln, Komplimente und Aufrichtigkeitsbekundungen schön verpacken. Zweitens kann auch ihr Seitensprungpartner zum Preistreiber werden: Womöglich wittert er oder sie wahre Liebe und heftet sich an Ihre Fersen. Rein ökonomisch betrachtet halten sich hier wahrscheinlich Kosten und Nutzen die Waage. Auf Heller und Pfennig berechnen müssen Sie das schon selbst.
Fremdgehen mit Ansage: Der offene Seitensprung
Ja, es gibt sie: Beziehungen, in denen einer dem anderen erotische Freiheiten gewährt. Und die laufen nicht nur unter dem Etikett Polyamorie, nein, es gibt sie auch in losen Unterformen. Etwa, wenn zwei Menschen gleich zu Beziehungsbeginn Grenzen abstecken, wohl wissend, dass ewige Leidenschaft schwer erreichbar, Untreue aber relativ wahrscheinlich ist. Wenn Sie so jemanden finden, können Sie gleich beschließen, auch Dritte, Vierte oder Fünfte an Ihre Beziehung ranzulassen – so viele eben, wie Sie meinen, nebeneinander lieben zu können. Wie genau Sie das praktizieren, müssen Sie vermutlich aushandeln: Ob Sie sich mit einem »Ich bin dann mal weg« zum Seitensprung verabschieden oder feste More-Love-Days vereinbaren, bleibt Ihnen und Ihrem offenen Partner überlassen.
Anwendungsgebiet: Hier ist ziemlich viel offen. Im Idealfall bekommen Sie richtig viel Liebe, Sex und Erotik, ganz ohne in die Du-gehörst-nur-mir-Falle zu tappen. Denkbar sind nämlich auch alle möglichen Varianten, etwa mit Vorwarnung fremdgehen, mit festen Terminen oder doch geheim. Vielleicht bekommen Sie ja sogar noch was on Top: Es soll ja Paare geben, die sich von den erotischen Zusatzprogrammen der Partner sexuell inspirieren lassen und es aphrodisierend finden, wenn der andere auch von (vielen) anderen begehrt wird.
Nebenwirkung: Sind Sie beide glücklich, gewinnen Sie beide in der Situation. Aber Gefühle sind schwer steuerbar, kann sein, Sie verständigen sich theoretisch auf ein faires Untreueprozedere, stellen dann aber in der Praxis fest, dass das doch nicht so prima klappt. Außerdem müssen Sie Ihrem Partner im Gegenzug ja die gleichen Freiheiten zugestehen – auch das kann problematisch werden.
Fazit: Durchkalkulieren und Kosten checken – so leicht geht’s selten
Moralisch einwandfreies Fremdgehen gibt es wohl nicht. Sie müssen immer einen Preis zahlen, wenn Sie trotz fester Beziehung nicht auf erotische Nebenaktivitäten verzichten wollen. Und wenn es dann »nur« Ihr schlechtes Gewissen ist, das Sie umtreibt. Der Psychologe Wolfgang Hantel-Quitmann etwa schreibt in »Liebesaffären«, sexuelle Liebesaffären jenseits der Schuldgefühle seien eher selten und hätten oftmals einen neurotischen Hintergrund.
Auch in der Liebe würden wir Kosten-Nutzen-Analysen durchführen: Was bringt mir diese Beziehung, wie viel muss ich investieren, wie viel bekomme ich raus? Diese »Ökonomisierung« von Liebesbeziehungen hält Hantel-Quitmann für kritisch, vor allem wenn es in der Partnerschaft nicht so läuft, wie man das gerne hätte. Vermutlich lässt sich der Preis einer Affäre niemals verbindlich beziffern – wer fremdgeht, um einer unglücklichen Beziehung zu entfliehen, ohne sie gleich aufzugeben, begibt sich in einen trügerischen Zwischenbereich. Wollen Sie das wirklich? Das ist wohl hier die alles entscheidende Frage. Die Sie sich stellen sollten, bevor etwas passiert.