In der heutigen Gesellschaft funktioniert in der Praxis nur eine der beiden konkurrierenden Lebensweisen. Entweder führt man ein abwechslungsreiches Singleleben mit nur wenigen Verpflichtungen oder man entscheidet sich für eine langfristige Partnerschaft mit allen daraus resultierenden Folgen. Probleme entstehen immer dann, wenn es in einer langfristigen Partnerschaft zu Alltagsroutinen kommt und sich die Partner nicht mehr viel zu sagen haben. Bleibt dieser Zustand für eine längere Zeit bestehen, überwiegen die Gedanken, aus der Beziehung auszubrechen und eine heimliche Affäre zu beginnen, die einem genau die Wünsche erfüllt, die in der Partnerschaft nicht berücksichtigt werden können. Affären werden dem Partner gegenüber in der Regel verheimlicht und der Seitenspringer tut alles, damit er nicht auffliegt. Daraus ergeben sich häufig Gewissensbisse und ein schroff abweisendes Verhalten, wenn der betrogene Partner Fragen stellt. Das Vertrauensverhältnis wird dadurch gestört und es entwickelt sich eine noch größere Distanz zwischen den Partnern.
Beinahe jeder hat irgendwann in seinem Leben mit dem Thema Betrug und Untreue in einer Partnerschaft zu tun. Viele machen ihre ersten Erfahrungen in der Jugendzeit, andere werden erst in der mittleren Lebensphase mit diesem Problem konfrontiert. Selbst bei Senioren tritt diese Thematik auf, wenn auch etwas seltener als bei jüngeren Paaren. Durch die steigende Lebenserwartung dauern Beziehungen immer länger und immer seltener sind Partner bereit, einmal eingegangene Kompromisse über Zeiträume von mehr als 20 Jahren beizubehalten.
Sicherlich gibt es dennoch Beziehung, bei denen sich Paare bis zum Ende ihres Lebens treu bleiben, es sind nur mittlerweile deutlich weniger. Die heutige Generation oftmals nicht mehr bereit, an einer Beziehung zu arbeiten, eine Trennung oder Scheidung ist der einfachere Weg und dank diverser Novellen in den dazugehörigen Gesetzen auch einfacher zu vollziehen.
Nicht jedes Problem führt zu Seitensprüngen
Ein Seitensprung ist noch immer für viele ein klarer Trennungsgrund. In einer Studie bezeichnen über 50 % der befragten Personen den Betrug als ein KO-Kriterium für eine Beziehung. Dabei muss es soweit gar nicht kommen. Ein Seitensprung entsteht in der Regel nicht spontan, sondern resultiert aus vielen verschiedenen Gründen. Der betrogene Partner sollte sich also auch selbst fragen, ob er etwas besser machen könnte und vielleicht nicht auf den anderen eingegangen ist. Einzelne Probleme, die erschöpfend und für beide Seiten befriedigend geklärt werden können, verursachen keinen Seitensprung, Probleme, Wünsche und Bedürfnisse, die über einen längeren Zeitraum vom Partner ignoriert werden, weil entweder nicht darüber gesprochen wird oder die notwendige Einsicht fehlt, sind viel kritischer. Dieser Artikel hat 3 Seiten. Lesen Sie auch . . .Seite 1: Seitensprung: Betrug an der Partnerschaft?
Seite 2: Warum Treue nicht immer so einfach ist
Seite 3: Wie kann man mit Betrug in einer Beziehung umgehen