Betrügen und betrogen werden, nichts ist gewöhnlicher auf Erden *Johann Gottfried Seume
Betrug in der Partnerschaft

Seitensprung: Betrug an der Partnerschaft?

Einer amerikanischen Studie zufolge betrügen gut 60 % aller Ehefrauen Ihre Männer mindestens einmal und nur 10 % von ihnen haben dabei ein schlechtes Gewissen. Allerdings sind selbst repräsentative Studien nicht immer aussagekräftig, wenn es um Betrug in der Partnerschaft geht. Seitensprünge und Untreue in einer festen Beziehung gelten heute immer noch als als verwerflich und moralisch nicht vertretbar, daher gibt es selbst bei anonymen Umfragen noch immer viele Personen, die nicht ehrlich antworten.

Glaubt man den Studien, scheint es sich bei der Monogamie um ein überholtes Modell zu handeln. Die absolute Treue ist nicht mehr aktuell, nicht mehr trendy und zeitgemäß. Ist Untreue wirklich moralisch verwerflich? Ist der Seitensprung der Anfang vom Ende? Handelt es sich bei einer Beziehung mit mehr als einem Partner nicht tatsächlich um einen neuen, individuellen Lebensstil?

Bereits heute werden viele Ehen wieder geschieden, in Deutschland endet durchschnittlich jede dritte Ehe mit einer Scheidung. Einer der häufigsten Gründe für die Trennung ist ein Seitensprung des Partners, der das Vertrauensverhältnis in der Ehe zerrütten und die Basis für ein weiteres Zusammenleben nehmen kann.

Die Geschichte der Monogamie

In der Antike fanden sich nur wenige monogam lebende Völker, eine der wenigen Ausnahmen bildeten die Germanen, aber selbst dort gab es gesellschaftlich anerkannte Dreiecksbeziehungen. Durch die weitere Verbreitung des Christentums und anderen monotheistischen Religionen wurde die monogame Lebensweise letztendlich zur einzig gesellschaftlich anerkannten Form. Die Ehe, die als Konsequenz aus der Lebensweise resultierte, war in früheren Zeiten vermutlich gar kein Treuebündnis, sondern lediglich eine Art Friedensvertrag zwischen verschiedenen Familien. Im Mittelalter war es dem Großteil der Bevölkerung praktisch verboten, eine Ehe einzugehen, solange nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Partner in der Lage waren, eine Familie zu ernähren.

Während die Ehe und die strikte Monogamie noch in den 50gern und 60gern in Deutschland noch das Maß aller Dinge war, wird heute jede dritte Ehe wieder geschieden und besonders in Großstädten steigen die Scheidungsraten immer weiter. Dennoch besteht natürlich die Möglichkeit, dass eine Ehe über einen langen Zeitraum glücklich bleibt, selbst wenn es das ein oder andere Mal zu größeren Schwierigkeiten kommt. Sogar der Seitensprung eines Partners muss nicht unbedingt zum Ende einer Partnerschaft führen. In vielen anderen Kulturkreisen konnte sich die Monogamie niemals komplett durchsetzen, viele Religionen erlauben die Ehe mit mehreren Partnern.

Eine feste Beziehung wird von den Partnern nur eingegangen, wenn gegenseitig echte Gefühle vorhanden sind und ein Leben ohne den anderen nicht mehr vorstellbar ist. Der reine Sex unterscheidet sich dabei grundlegend von Gefühlen, er läuft in der Regel hauptsächlich triebgesteuert ab und kann sogar beim völligen Fehlen von romantischen Gefühlen Spaß machen. Ein Seitensprung ist daher nicht unbedingt das Ende einer Beziehung, er kann auch für einen Neuanfang stehen, wenn beide Partner an den Problemen in der Ehe oder der Beziehung arbeiten möchten und offen und ehrlich darüber gesprochen werden kann.

Dieser Artikel hat 3 Seiten. Lesen Sie auch . . .

Seite 1: Seitensprung: Betrug an der Partnerschaft?
Seite 2: Warum Treue nicht immer so einfach ist
Seite 3: Wie kann man mit Betrug in einer Beziehung umgehen

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Yui Han || 02.05.2020 10:11:40

Wow, die Lösung um die Partnerschaft zu retten ist es also, es dem Betrüger endlich Recht zu machen in der Beziehung. Schließlich hat ihm ja etwas gefehlt.

Außerdem soll man sich auch hüten ihm die Schuld für seine Entscheidungen zu geben und möglichst schnell das Ganze unter den Teppich kehren.
Kann ja nicht sein, dass der Betrüger irgendwelche Konsequenzen für seine Handlungen tragen muss.

Besser ist da, der Betrogene leidet still und heimlich für sich allein und schaut wie er alleine mit dem Vertrauensbruch und dem stark angeschlagenen Selbstvertrauen klar kommt. Das ist schließlich sein Problem.

Richtig so, dem Geiste einer zunehmend verantwortungslosen Gesellschaft angepasst, diese "Ratschläge". Hauptsache jeder für sich.
Und wer mit dem Fallout des Egoismus der anderen nicht klarkommt hat halt Pech gehabt!


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