»Wir haben monogam gelebt, meine Frau und ich«, berichtet Holger (35). »Irgendwann war die Leidenschaft dahin. Das hat sie wie auch mich belastet. Trennen wollten wir uns nicht. Wir liebten uns ja. Einen Ausweg sahen wir darin, unsere Ehe sexuell toleranter zu gestalten. Das ist nun 5 Jahre her. Wir sind immer noch verheiratet. Jetzt auch wieder glücklich. Wir haben es nie bereut, diesen Weg gegangen zu sein. Und wenn es mit der Nachbarin klappt, dann klappt es auch wieder mit der eigenen Frau«, scherzt Holger und beschreibt damit die Vorzüge von Sex außerhalb der Partnerschaft.
Neue sexuelle Erfahrungen, allerdings nicht nur mit dem Partner, kann man mit ins Ehebett nehmen. Der Horizont des Liebesspiels erweitert sich, wenn neue Impulse von außen kommen. Tristesse macht sich erst gar nicht breit. Das Begehrenswerte an der geliebten Person rückt wieder in den Fokus. Dies macht das »Liebes«-Spiel zu etwas ganz Besonderem. Spezielle Neigungen und Vorlieben, die nicht beide teilen, kann jeder für sich ausleben. Ohne dass sie der eine aus Liebe entbehren oder der andere über sich ergehen lassen müsste. Zudem bietet eine intakte, tolerante Beziehung einem potenziellen Nebenbuhler oder einer Nebenbuhlerin nur wenig Angriffsfläche, um sich dazwischendrängen zu können. Wer glücklich ist und nichts vermisst, verspürt auch keinen Drang, etwas Grundlegendes in seinem Leben zu verändern und sich etwa zugunsten des Dritten zu trennen.
Wie werden wir am ehesten glücklich?
Welches Modell auch immer Sie bevorzugen – Toleranz ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen einer Partnerschaft. Und ob es nun der Treueschwur auf ewig ist oder die Entscheidung für eine offene Beziehung : Es gilt für jeden Menschen individuell zu prüfen, wohin er tendiert – und womit er glücklich ist. Was ist Ihre Überzeugung? Egal zu welchem Schluss sie kommen: Es lohnt sich immer, für das Glück in der Partnerschaft zu kämpfen. Ob man nun einen und immer denselben Menschen oder vielleicht zwei oder mehrere gleichzeitig liebt, ob man an ein Ehegelöbnis wie das am Anfang glaubt und es lebt – oder lieber nicht. Dieser Artikel hat 2 Seiten. Lesen Sie auch . . .Seite 1: Monogamie: gesellschaftlicher Zwang oder Grundbedürfnis des Menschen?
Seite 2: Offene Beziehungen leben – funktioniert das?