Sie können es kommen sehen: Bei diesen Anzeichen ist das Fremdgeh-Risiko hoch
Liebespaare, nehmt Euch in Acht: Keiner ist sicher vor Seitensprüngen. Auch wenn die Leidenschaft noch so groß ist, kann irgendwann der Moment kommen, wo einer der Versuchung erliegt. Gut wäre es, wenn Sie frühzeitig wüssten, woran Sie sind – wir sagen Ihnen, welche Vorboten für Untreue Sie im Auge behalten sollten.
»Dabei gibt es durchaus Muster, die es wahrscheinlicher machen, das einer den anderen betrügt – und die lassen sich sogar im ersten Jahr der Ehe erkennen.«
Werner Bartens – Was Paare zusammenhält
ER ist etwa 1,79 Meter groß und rund 80 Kilogramm schwer, arbeitet als selbstständiger Unternehmer und hat eine Vorliebe für konventionellen Sex. SIE misst 1,68 Meter und wiegt 65 Kilogramm Gewicht, hat einen Job im medizinischen Bereich und mag Sex mit Augenbinde. So könnte die überwiegende Teil der Mitglieder der Seitensprung-Portale Lovepoint oder FirstAffair aussehen. Verallgemeinern lässt sich das aber kaum. Denn es gibt unzählige Gründe für einen Seitensprung – genauso wie unendlich viele persönliche Voraussetzungen.
Es könnte sich aber lohnen, mal einen kritischen Blick auf den Status Quo Ihrer Beziehung zu werfen. Denn es gibt gewisse Tendenzen, die Fremdgehen wahrscheinlicher machen. Laut Werner Bartens existieren schon früh Anhaltspunkte dafür, dass über kurz oder lang einer der Partner frendgehen wird. In seinem Buch Was Paare zusammenhält zitiert er eine amerikanische Untersuchung, die drei thematische Schwerpunkte ermittelt hat, die auf spätere Untreue hinweisen können:
- Typische Persönlichkeitsmerkmale wie Narzissmus oder mangelndes Selbstbewusstsein.
- Wiederkehrende Konfliktpunkte wie Sexfrust oder Eifersucht.
- Wenn ein Partner dem anderen in Hinblick auf Aussehen, Status, Beliebtheit oder Vermögen deutlich überlegen ist.
Tut er es, tut er es nicht? 10 Anzeichen für ein hohes Fremdgeh-Risiko
1) Sex und Erotik spielen in Ihrer Beziehung keine Rolle
Es klingt abgedroschen, ist aber so: Sexfrust ist der häufigste Grund fürs Fremdgehen. Studien belegen: Wenn bei einem Paar über längere Zeit sexuell nichts mehr läuft, dann steigt die Seitensprungwahrscheinlichkeit um ein Vielfaches. Vor allem Männer geben in Befragungen Sexfrust als Grund für ihren Seitensprung an, jeder vierte Deutsche findet ohnehin, dass sein Liebesleben mehr Abwechslung vertragen könnte. Unbefriedigender, schlechter oder womöglich gar kein Sex ist für beide Geschlechter ein ziemlich starkes Fremdgehmotiv. So würden sich auch mehr als 50 Prozent aller sexuell unerfüllten Frauen einer Gewis-Umfrage zufolge nach einem anderen Mann für besseren Sex umsehen.
2) Sie sind viel attraktiver als Ihr Partner
»Was findet die bloß an dem?«, dieser Satz fällt oft, wenn man Paare sieht, bei denen einer bombig aussieht, der andere eher in die Kategorie unsexy fällt. Nicht zu Unrecht, wie die Wissenschaft nachweist: In der Regel ähnlen sich Partner nämlich in ihrer Attraktivität.
Ist dem nicht so, kann das Vorteile haben: Wählt ein Mann etwa eine unansehnliche Frau, kann das daran liegen, dass diese viel wertschätzender ist als hübsche Frauen. Denn sie bekommt Komplimente eher selten. Allerdings kann sich ein deutlicher Unterschied in der Attraktivität auch negativ auswirken – vor allem, wenn der weniger schmucke Partner sich ständig unterlegen fühlt. Dann, so Werner Bartens, steige die Bereitschaft des unattraktiveren Partners, weil dieser sich Bestätigung bei Dritten holt.
Eine Studie der Universität Austin forschte nach, wie es dazu kommt, dass manche Partner sich in ihrer Attraktivität sehr unterscheiden. Die Forscher fanden heraus, dass sich Partner in Bezug auf ihre äußere Attraktivität umso ähnlicher waren, je kürzer ihre Beziehung war. Paare, die schon seit Langem zusammen waren, unterschieden sich wesentlich stärker hinsichtlich ihrer Schönheitsattribute.
3) Sie sind mit einem Narzissten zusammen
Ihr Partner ist unheimlich charmant, sehr beliebt und ungemein unterhaltsam? Er kann sich verdammt schnell für Dinge begeistern, aber ebenso schnell ist er genervt? Dann hat Ihr Partner womöglich ausgeprägte narzisstische Tendenzen. Wir alle sind zwar heute tendenziell narzisstischer als früher, aber es gibt gewaltige Unterschiede. Wo es der eine genießt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, braucht der Narzisst Bewunderung ständig ganz dringend. Narzissten sind nämlich alles andere als von sich selbst überzeugt, ihr eingebildetes Auftreten kommt nicht von wahrer Selbstliebe, sondern von mangelndem Selbstwertgefühl.
Der Psychotherapeut Heinz-Peter Röhr schreibt in seinem Buch Narzißmus, Menschen mit einer narzisstischen Tendenz seien eher anfällig für Untreue. Dem extremen Bedürfnis nach bewundernder Liebe steht innerlich etwas anderes gegenüber: Sie fühlen sie sich ungeliebt und unglücklich. Daraus resultiert laut Röhr eine Neigung zur sofortigen Bedürfnisbefriedigung – was erotische Versuchungen gefährlich macht. Auch die Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki erklärt in » Eitle Liebe«, dass bei narzisstisch veranlagten Menschen Untreue ein Risiko darstellt. Sie können sich nicht wirklich auf andere einlassen und (miss)brauchen einen Partner oft als Spiegel für ihr idealisiertes Ich. Wenn Sie ihm nicht mehr das geben, was er zu brauchen meint, glaubt er womöglich, für sich das Recht in Anspruch nehmen zu können, seine Bedürfnisse bei einem Seitensprung zu stillen.
4) Ihrem Partner fehlt Selbstbewusstsein
Zuviel Ego kann untreu machen, zu wenig aber auch: Manche Fremdgeher versuchen, Minderwertigkeitsgefühle per Seitensprung zu kompensieren. Auch wenn Ihre Beziehung gut ist, kann es sein, dass Ihr Partner sich schlecht fühlt – aufgrund seines geringen Selbstbewusstseins.
Wer fremdgeht, obwohl er seinen Partner liebt, tue dies oft um seiner selbst Willen, meint Wolfgang Krüger. Gerade in Krisenzeiten oder schwierigen Phasen können Menschen, die wenig Selbstvertrauen haben, schwach werden. Wenn sie abhängig seien von positiven Rückmeldungen anderer, könne jede größere Lebensbelastung zu einer »Lebenssollbruchstelle« werden, sagt Krüger. Wer seelisch angeknackst sei, versuche manchmal, durch erotische Eroberungen sein Selbstwertgefühl aufzupeppen. Krüger sieht das vor allem bei Männern. Berufliches Scheitern, Midlife-Crisis oder das Gefühl, etwas verpasst zu haben, können am Selbstbewusstsein kratzen – das dann vielleicht durch einen Seitensprung wieder gekittet wird.
5) Ihr Partner hat eine sehr enge Freundschaft
Hat Ihre Partnerin einen besten Freund, der eine große Rolle in ihrem Leben spielt? Und erzählt Ihr Partner ständig von seiner Lieblingskollegin? Dann sollten Sie hellhörig werden. Denn solche engen Verbindungen bergen ein hohes Untreuepotenzial.
Lockere Bekanntschaften sind gut, tiefe Freundschaften nicht – zu diesem Schluss kommt die amerikanische Psychologin Shirley Glass. Sie meint, zu intensiver und womöglich intimer Kontakt zu einem anderen Menschen, der grundsätzlich als Partner geeignet ist, sei ein wesentlicher Nährboden für Untreue. In »Die Psycholgie der Untreue« schreibt Glass, intime Nähe gehöre ausschließlich in eine Partnerschaft. Zu vertrauliche Bekanntschaften sollten Sie misstrauisch beäugen – denn daraus könne sich immer mehr ergeben. In Freundschaften sei naturgemäß die gegenseitige Anziehungskraft stark – je mehr Nähe dabei entstehe und je mehr Zeit Freunde miteinander verbringen, umso gefährlicher könne es werden. Darum beginnen eben laut Glass auch 82 Prozent der Affären als normale Sozialkontakte mit Nachbarn oder Arbeitskollegen.
6) Treue ist Ihrem Partner nicht so wichtig
Schon zu Beginn Ihrer Liaison gab es da so Gespräche im Stil von »Kannst Du Dir vorstellen, auch mal mit einem anderen zu schlafen?«. Oder hat Ihr Partner schon Zweifel an seiner grundsätzlichen Treuefähigkeit geäußert? Dann sollten Sie diese Ehrlichkeit honorieren, aber auch hinterfragen. Sie kann bedeuten, dass Ihr Partner Ihnen damit geheime erotische Wünsche verrät. Es kann aber auch heißen, dass er gleich klarstellen will, dass ein Seitensprung für ihn nicht gänzlich unvorstellbar ist. Noch perfider ist die Vorstellung, dass Ihr Partner sich auf diesem Wege einen Freifahrtsschein für zukünftige Untreueaktivitäten besorgen will. Indem er nämlich den Seitensprung vorweg anspricht und damit eine passende Erwiederung in petto hat, falls es mal zum Äußersten kommen sollte, so à la »Ich hab gleich gesagt, ich kann nicht treu sein.«
Treue muss man nicht können, man muss sie wollen – dieser Meinung sind etliche Paartherapeuten. Kein Mensch sei sicher vor Versuchungen, schreibt etwa Wolfgang Krüger in »Das Geheimnis der Treue«. Theoretisch können wir uns ewige Treue schwören, praktisch aber doch schwach werden. Allerdings deutet ein fehlendes Bekenntnis zum Treuewillen vorab doch darauf hin, dass es Ihre bessere Hälfte womöglich nicht so eng sieht, wenn es um Seitensprünge und Co. geht.
7) Sie haben wenig Gemeinsamkeiten – und Ihr Partner findet das okay
Alles mit einem immer? Nicht sehr empfehlenswert. Wer sich zu sehr an den Partner hängt und sein gesamtes Freizeitleben auf ihn beschränkt, presst der Liebe die Luft ab. Wissen Sie sicher auch. Wenn allerdings bindende Fäden völlig fehlen, sieht es noch schlechter aus.
Eine Beziehung braucht ein gewisses Maß an Nähe – und damit an Gemeinsamkeiten. Das kann von Geschmacksfragen (ich mag auch Nutella) über Freizeitgestaltung (wir lieben beide Bungee-Jumping) bis hin zu Zukunftsvorstellungen (wir wollen beide 3 Kinder) gehen. Inwieweit Sie da harmonieren, ist Ihre Sache. Eine heikle Sache ist es allerdings, wenn bei Ihnen Gemeinsamkeiten ganz fehlen und Ihrem Partner das wenig auszumachen scheint. Denn es sollte Übereinstimmung in den wesentlichen Dingen geben und daran müssen Sie auch beide interessiert sein.
8) Ihre Beziehung ist schon etwas älter
Die erste gemeinsame Zeit haben Sie gut gemeistert, jetzt steuern Sie die 2-Jahre-Hürde an und kommen ins Grübeln. Das ist nicht völlig abwegig: Ab dem dritten Beziehungsjahr steigt laut dem Psychologen Ragnar Beer, Leiter der Theratalk-Studie, das Risiko für einen Seitensprung. Nach der 10-Jahres-Grenze sinkt die Untreuewahrscheinlichkeit demzufolge wieder. Das passt zu dem, was Wissenschaftler herausfanden: Die leidenschaftlichen Gefühle der Anfangszeit haben sich spätestens nach etwa 3 Jahren abgelebt, dann hält manch einer wieder Ausschau nach anderen attraktiven Partnern.
Gerti Senger hat das ebenfalls untersucht und kommt zu dem Schluss, dass auch das Alter eine Rolle spielt: In »Schattenliebe« schreibt die Psychologin, bei Männern würde das Seitensprung-Risiko ab dem 40. Lebensjahr sprunghaft ansteigen, während Frauen häufiger vor dem 40. Lebensjahr fremdgingen. Das goldene Zeitalter der Untreue beginnt ihrzufolge beim Mann, wenn es bei der Frau langsam zu Ende geht.
9) Ihr Partner hatte schon in einer früheren Beziehung Affären
Untersuchungen zeigen: Wer einmal fremdgegangen ist, tut es oftmals wieder. Eine Studie etwa besagt, dass die Wahrscheinlichkeit für Untreue 3,7-mal höher ist, wenn jemand in einer festen Partnerschaft schon einmal Fremdsex hatte. Die Theratalk-Studie ermittelte, dass 20 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer ihre Partner zum Zeitpunkt der Befragung bereits zweimal betrogen haben.
Auch wenn Ihr Partner in seiner letzten Beziehung untreu wurde, ist er gefährdeter als jemand, der noch nie einen Seitensprung hatte. Als Grund führen Experten an, dass ein Partner, der fremdgeht, eine moralische Hürde überwinden muss. Hat er dies schon einmal geschafft, wird es ihm beim zweiten Mal womöglich leichter fallen. Wenn Ihr Partner schon einmal den Ausweg aus dem Beziehungsfrust in einer Affäre gesucht hat, könnte er also auf diese Verhaltensweise zurückgreifen, wenn Ihre Partnerschaft schwächelt.
10) Ihr Partner ist ein Karrieretyp
Wer fremdgehen will, muss es auch können. Im doppelten Sinne: Er muss eine Gelegenheit für einen Seitensprung finden und auf eine attraktive Person treffen. Beides ist bei beruflich stark Eingespannten durchaus eher der Fall. Die Onlineplattform Illicit Encounters hat in einer Mitgliederumfrage herausgefunden, dass manche Berufsgruppen besonders eifrig beim Fremdgehen dabei sind. Banker beispielsweise sind mit 18 Prozent der Affärensuchenden die Spitzenreiter. Manager folgen mit 12 Prozent, 8 Prozent sind Geschäftsführer, weitere 8 Prozent arbeiten als Freiberufler.
Das Online-Portal Ashley Madison kommt zur Erkenntnis, dass bei den Männern mit 23 Prozent selbstständige Unternehmer am häufigsten sind, auf Platz zwei steht die Finanzbranche, kaufmännische Berufe folgen auf Platz drei. Bei den Frauen sind es vor allem Beschäftigte im medizinischen Bereich: 19 Prozent suchen nach Seitensprüngen. Auf Platz zwei tummeln sich Hausfrauen, auf Platz drei stehen auch hier kaufmännische Berufe.
Fürs Fremdgehen prädestiniert sind ehrgeizige Erfolgsmenschen wohl auch, weil sich ihnen öfter die Gelegenheit für Seitensprünge bietet. Außerdem sagt man Personen, die es auf der Karriereleiter weit bringen, nach, sie seien besonders wagemutig und lieben das Risiko – was ihre Fremdsexbereitschaft womöglich deutlich erhöht. So belegt etwa auch eine niederländische Studie, dass die Seitensprunggefahr proportional zum Aufstieg im Job steigt.
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Fazit: Erkennen Sie die Zeichen – und beugen Sie vor!
Wenn Ihr Partner jetzt auch noch ausgiebig twittert, Rockmusik hört und einen BMW fährt, oder Ihre Partnerin blonde Haare hat, als Lehrerin arbeitet und auf Sextoys steht, dann: Adieu, Treue. Das zumindest suggerieren diverse Umfragen. Aber all diese vermeintlich aussagekräftigen Anzeichen müssen Sie im Kontext sehen – an sich sagen sie noch nichts darüber aus, wie untreuegefährdet Ihre Liebe ist.
Überhaupt ist ein wesentlicher Faktor dabei ohne Frage die Qualität Ihrer Beziehung. Hier kommen Sie ins Spiel: Selbst wenn es viele Vorboten für ein erhöhtes Seitensprung-Risiko gibt, stehen Sie dem nicht machtlos gegenüber.
Sie können beispielsweise das tun:
- Investieren Sie in Ihre Beziehung: reden Sie, sorgen Sie für guten Sex, pflegen Sie gemeinsame Unternehmungen.
- Gönnen Sie Ihrem Partner auch mal einen Fremdflirt – das stärkt sein Ego und gibt ihm positive Gefühle.
- Sprechen Sie über Ihre Bedürfnisse – und hören Sie Ihrem Partner richtig zu, wenn er seine Wünsche äußert.
- Tragen Sie einen Untreue-Verdacht nicht mit sich herum, sprechen Sie offen aus, wenn Sie etwas bedrückt.