Unserer Buchtipp der Autorin und Traumfrau Stephanie Urbat-Jarren
Seelenband – Die Geschichte einer Geliebten zwischen Herz und Verstand
Kurzbeschreibung
Stephanie Urbat-Jarrens Buch ist ein gefühlvoller Erfahrungsbericht mit einer Mut machenden Botschaft. Die Autorin erzählt darin die Leidensgeschichte einer Geliebten und zwar aus ihrer subjektiven Perspektive. 10 Monate liegt die Scheidung der Ich-Erzählerin zurück, als die nunmehr alleinerziehende, berufstätige Mutter einen vergebenen Mann kennenlernt – und ihm allen Widerständen zum Trotz verfällt. Aus der stolzen, attraktiven Frau wird die leidende Geliebte eines Mannes, der sich nicht wirklich zu ihr bekennt. Wie ist sie da bloß reingeschlittert? Diese Frage beantwortet Stephanie Urbat-Jarren mit ihrem offenherzigen Bericht. Damit will sie nicht nur das klischeehafte Bild der vermeintlich bösen Geliebten geraderücken, sondern auch betroffene Frauen aufrütteln. Denn keine, meint Stephanie Urbat-Jarren, hat es verdient, als Geliebte ein Schattendasein an der dunklen Seite eines untreuen Mannes zu führen. Sie schildert, wie eine Betroffene sich aus dem Teufelskreis zwischen Hoffen und Bangen, zwischen grenzenloser Leidenschaft und abgrundtiefer Liebesverzweiflung befreit hat – und will damit allen Geliebten dieser Welt Anstoß geben, die eigene Situation zu überdenken. Denn einen Ausweg gibt es immer!
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An wen richtet sich diese Buchempfehlung?
- Für Frauen, die als Geliebte eines verheirateten, vergebenen, gebundenen Mannes ein Schattendasein fristen
- Für verzweifelt Liebende, die einen Ausweg aus einer zerstörerischen Beziehung suchen
- Für Geliebte, die sich aus ihrem Schattendasein befreit haben, aber der Affäre nachtrauern
- Für Frauen, die betrogen wurden und der Geliebten die Schuld zuschreiben
- Für Männer, die wissen wollen oder sollen, wie sehr Geliebte unter ihrer Situation leiden
Produktinformationen
- Gebundene Ausgabe: 175 Seiten
- Verlag: Verlag 3.0 Zsolt Majsai; Auflage: 2 (10. Juli 2014)
- ISBN-10: 3956670981
- ISBN-13: 978-3956670985
- Preis: EUR 10,00
Ausführliche Beschreibung
In den Schuhen der Geliebten: Wie frau da reinschlüpft und wie sie wieder rauskommt
Ein männermordender Vamp, der es auf treue Göttergatten abgesehen hat, die ihrer unglaublichen Verführungskraft und ihrem erotischen Charme naturgemäß nicht widerstehen können – sieht so für Sie die typische Geliebte aus? Vielleicht haben Sie ja ein etwas differenzierteres Bild vor Augen, in jedem Fall ist dieses Klischee aber weit hergeholt. Bei Stephanie Urbat-Jarrens Hauptfigur, was die Optik anbetrifft: Die Natur, schreibt sie, habe es durchaus gut mit ihr gemeint. Denn trotz ihrer zu Beginn der Erzählung 34 Lebensjahre, einer gescheiterten Ehe und drei Kindern habe sie noch immer eine starke Anziehungskraft auf Männer. Was sie aber nicht davor schützte, in den Armen eines Kerls zu landen, der nicht nur fest verankert in einer unglücklichen Beziehung steckte, sondern der auch noch das Gegenteil eines Traummannes verkörperte. Wie konnte das passieren? Wie gerät frau an so ein Männermodell und leidet gräßlich vor sich hin, weil der Typ sich nicht entscheiden kann? Selbst schuld oder Schicksal? In ihrem Buch räumt Stephanie Urbat-Jarren mit dem Klischee der männerfressenden Nymphe auf und öffnet ihren Lesern die Augen für das, was mit der Geliebten tatsächlich geschieht – vor, während und nach der Affäre.
Am Anfang war die Trennung: Nach zwölf Jahren ging die Ehe der Erzählerin in die Brüche. Was für die gestandene Account Managerin der Aufbruch in ein neues Leben war, denn die zurückgewonnene Freiheit war ihr Gold wert – ohne Mann an ihrer Seite lebte es sich so schön ohne Leiden. Von dem ein oder anderen amourösen Stoppover mal abgesehen, schlug sie sich glückselig durch ihren Alltag – trotz beharrlicher Verkuppelungsversuche ihrer Freunde.
Und dann kam Daniel...
...unverhofft durch die Hintertür, keineswegs vorne herum. Über eine Internetplatform lernte Stephanie Urbat-Jarrens Protagonistin den Grafiker kennen, seines Zeichens Langzeitstudent mit Verkaufsjob und einem Zeichentalent. Genau das interessierte die Ich-Erzählerin zunächst, sie brauchte einen Illustrator für ihr Buch. Beim Schwadronieren über gemeinsame Projekte sprang dann ein Fünkchen über, lange Telefonate folgten, später dann Skype-Sessions. Und dann das erste Treffen.
Ein Volltreffer?! Nicht wirklich. Denn was die Ich-Erzählerinda am Bahnhof entgegenkam, entsprach so gar nicht ihrem Beuteschema: Ein etwas schmächtiger Typ mit hängenden Schultern und schlurfendem Gang. Wenig männliches Gebaren, dafür viel Unsicherheit. So einen hätte sie vermutlich in freier Wildbahn gleich dezent von der Bettkante geschoben. Nachdem aber per Computer und Telefon eine Innigkeit entstanden war, die ihresgleichen suchte, kam ihr Daniel gleich so ungaublich vertraut vor.
Seelenverwandschaft wider Willen
Aus dem Fünkchen wurde bald ein sprühender Funke. Hier traf wohl der altgediente Spruch »Gegensätze ziehen sich an« zu, denn die Ich-Erzählerin mit ihrem offenen Wesen und ihrem bunten Leben war so ganz anders als der eher trübsinnige Daniel. Das Seelenband zog sich bald zu, als leidenschaftlicher Sex hinzukam, war sie verloren. Eigentlich hätte alles so schön sein können. Wäre da nicht Carmen, Daniels langjährige Freundin gewesen. Da er behauptete, nur noch bei ihr zu bleiben, weil sie psychisch krank sei und eine Trennung womöglich nicht verkraften würde, machte sich die Ich-Erzählerin zunächst wenig Gedanken darüber. Eigentlich sprach es ja auch für den einfühlsamen Daniel, der seiner Freundin trotz fehlender Liebe theoretisch treu blieb, weil er sie mit ihrer Essstörung nicht im Stich lassen wollte.
So gingen die Monate ins Land, die Fernbeziehung funktionierte, die Leidenschaft glühte, die Emotionen wuchsen. Doch nach 5 Monaten kam dann das erste Liebesdown, denn ihr erschien es, als würde sie auf der Stelle treten. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie wider Willen zu einer typischen Geliebten geworden war: Eine, die sich mit fadenscheinigen Erklärungen abspeisen lässt, die glaubt, dass »da nichts mehr ist« zwischen Daniel und seiner Freundin, und die sich nächtens nach dem Geliebten verzehrt, den sie zwar keusch und lustlos, aber dennoch anwesend im Bett der anderen wähnt.
Autsch: böses Erwachen nach dem Liebesrausch
Und dann hielt der große Kummer Einzug in das Leben der Ich-Erzählerin. Das nun überschattet war von vielen Zweifeln und mitunter großer Verzweiflung. Daniel entsprach so gar nicht dem Bild des perfiden Liebesbetrügers. Den hatte sie sich immer als vermögenden Geschäftsmann vorgestellt, der seiner Geliebten auch finaziell einiges zu bieten hat. Daniel hingegen war immer klamm, entscheidungsunfreudig in vielerlei Hinsicht und von Ängsten geplagt.
Noch hielt das Hochgefühl großer Liebe, die Ich-Erzählerin redete sich ein, sie habe über Daniel endlich zu sich gefunden, begann, sich für ihn zu verbiegen und alles auf ihn auszurichten. Und warum? Wegen dieses winzigen Hoffnungsfunkens, der in ihren Gedanken zu einer wahren Feuersbrunst wurde.
Warten, hoffen, leiden: das emotionale Dreigestirn der Geliebten
Liebesvernunft hin oder her – sie begann, mit Daniel Zukunftspläne zu schmieden. Und er war voll dabei, ließ es zu, dass die Ich-Erzählerin für ihn Jobs suchte und ein gemeinsames Leben anpeilte. Dass er eher passiv blieb, führte sie darauf zurück, dass er zu verantwortungsbewusst war, um seine kranke Freundin zu verlassen.
Und anstatt daraus und aus Daniels Verhalten, das in keinster Weise auf eine Trennung von seiner Freundin hindeutete, die Konsequenzen zu ziehen und schleunigst das Weite zu suchen, versank die Ich-Erzählerin immer tiefer in einem Gefühlssumpf aus Warten, Hoffen und Leiden.
Aus die Maus – oder doch nicht ganz?
Ein Akt der Verzweiflung war dann die Drohung, Daniels Freundin reinen Wein einzuschenken. Wenn er zu feige, zu ängstlich oder zu schwach war, seine Liebe zu gestehen, würde die Ich-Erzählerin auch das für ihn erledigen. Doch damit trat sie eine Lawine los – und Daniel zeigte sein wahres Gesicht. Liebe: Ja. Beziehung ohne Wenn und Aber: vielleicht, aber nicht gleich jetzt.
Was folgte, war eine Berg- und Talfahrt der Emotionen für Stephanie Urbat-Jarrens Hauptfigur, die harte Kämpfe mit sich selbst ausfocht. Sie ahnte langsam, dass diese Beziehung in eine Sackgasse führte, dass Daniel sich nicht ändern würde und es bis in die Unendlichkeit weitergehen könnte mit ihr als heimlicher Geliebter. Die Reißleine konnte sie trotzdem noch lange nicht ziehen, so sehr war sie verstrickt in die Sache. Auch als Daniel Carmen gestand, dass er sie seit Monaten mit Stephanie betrog, änderte sich kaum etwas. Carmen hatte, sehr ladylike, vollstes Verständnis dafür, dass Daniel sich in die Ich-Erzählerin verliebt hatte. Sie gab sich die Schuld am Fremdgehen und damit war für sie die Kuh erstmal vom Eis. Und für Stephanie blieb alles beim traurigen Alten. Auf eine dramatische Trennung folgte Wochen später die leidenschaftliche Versöhnung, das Ende der Affäre zog sich qualvoll in die Länge. Bis es irgendwann dann wirklich gar nicht mehr ging – und die Ich-Erzählerin einsah, dass diese Liebe mehr als verhängnisvoll war. Schrecken mit Ende!
Es ist nicht leicht, sich aus einer derart destruktiven Beziehung zu lösen, das zeigt dieser Erfahrungsbericht. Aber es geht – und es lohnt sich! Denn die Existenz als Geliebte ist eine wirklich armselige. Frau muss immer in der zweiten Reihe stehen und sich mit dem zufrieden geben, was sie bekommt. Keine Frau, findet Stephanie Ubat-Jarren, hat das verdient. Und zusätzlich noch die Häme aus dem Freundeskreis und die tendenzielle Ächtung als Partnerklauerin. Dass die Geliebte gesellschaftlich gesehen ein total schlechtes Image hat, mag ja noch hinzunehmen sein – was schert eine Liebende die Meinung der Allgemeinheit? Dass die Geliebte zum Leiden verdammt ist, sollte und müsste nicht sein. Und, das beweist diese Geschichte ziemlich eindrücklich, selten wird aus einer leidenschaftlichen Hängepartie die ganz große Nummer: Wenn ein Mann sich nicht zügig aus der alten Partnerschaft löst, hat das a) sicherlich Gründe und ist b) womöglich ein Zustand, der sich sehr lange halten kann.
Jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich. Also, so könnte eine Folgerung von Stephanie Urbat-Jarren lauten, sollte jede Geliebte dieses mal schleunigst in die Hand nehmen – und sich aus Hinhaltebeziehungen und dem Liebesschatten befreien. Auch wenn das verdammt weh tun kann.
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Ein Gespäch mit Stephanie Urbat-Jarren: Interview mit der Autorin