Sex in der Ehe – Auf der Suche nach der verlorenen Lust
Eines Tages ist er plötzlich zum greifen nah, dieser Mensch nach dem wir uns nächtelang gesehnt haben. Und man weiß, ihm geht es mit der Sehnsucht nach dem »greifen« ganz genauso. Schließlich kommt der Moment, in dem die gemeinsamen Phantasien Realität werden dürfen. Diese Mischung aus Begehren und Begehrtwerden wird zu purer Energie, die den ganzen Körper mit einem elektrisierenden Prickeln auflädt. Und dann?
Warum bleibt es nicht für alle Zeiten so? Was passiert mit diesem starken Gefühl, wenn die ersten Nächte hinter uns liegen? Wie ist es möglich, dass so viel Leidenschaft irgendwann nur noch Erinnerung ist, obwohl derselbe Mensch neben uns im Bett liegt? Gibt es ein Geheimrezept für guten Sex in Langzeitbeziehungen? Und wie ist das mit dem Seitensprung?
Sex in Zahlen und Fakten
Eine Studie der Göttinger Universität belegt, dass die sexuelle Zufriedenheit in den ersten 10 Jahren einer Beziehung stetig abnimmt - und in den meisten Fällen dann auf Tiefststand bleibt. 85% der befragten Frauen und 79% der Männer geben an, mit ihrem aktuellen Sexleben unzufrieden zu sein. Eine Ehe dauert durchschnittlich 43 Jahre. Diese Zahlen sind alarmierend, denn sexuelle Unzufriedenheit und Frust im Ehebett sind die Hauptauslöser für die Lust auf fremde Haut - und das daraus häufig resultierende Beziehungsdrama.
Wie entsteht der Frust im Ehebett?
Die Neugier ist weg. »Gier auf Neues« empfindet man, solange der andere noch erotisches Neuland ist. Doch nach einigen Ehejahren kennt man sich in- und auswendig. Jeden Atemzug, jedes Speckröllchen, jedes nächtliche Schnarchen. Erinnern wir uns: Was faszinierte uns zu Anfang an unserem Partner? Und was fand er an uns begehrenswert? Es klingt banal, aber nicht genau zu wissen, wie er reagiert, wie er sich anfühlt - DAS verursacht den Kick. Die berühmten Schmetterlinge sind chemisch gesehen nichts weiter als eine Reaktion auf positiv interpretierte Zeichen und Signale des Gegenübers, die sagen »mach weiter«. Die Selbstverständlichkeit des Zusammenseins verhindert diese Reaktion. Der Wunsch, als schön, geheimnisvoll, verführerisch, sexy wahrgenommen zu werden, wirkt sich unmittelbar auf die Ausstrahlung aus. Wer begehrt werden WILL, wirkt automatisch begehrenswert. Es ist also ein Märchen, dass sexueller Frust einseitig entsteht. Er ist vielmehr ein chemisches Gemeinschaftsprodukt!
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