Er konzentrierte sich überwiegend nur noch auf sein Leben, seine Freunde und vor allem seine Karriere. Unser harmonisches Leben plätscherte vor sich hin. Natürlich gebe ich mir auch die Schuld an dem wie unsere Beziehung geendet hat - ich habe immer alles mitgemacht und alles bejaht, mich niemals beklagt und meine Gefühle und Frust in mich hinein gefressen.
Anfang 2006 lernte ich im Internet einen Mann kennen. Anfangs hatten wir nur angenehme Gespräche per Email und auch am Telefon. Das änderte sich an dem Tag als wir uns trafen. Es hat sofort gefunkt, bei ihm wie auch bei mir. Wir waren uns sofort vertraut und wussten dass wir füreinander bestimmt waren. Geschlafen haben wir aber nicht gleich zusammen, obwohl wir kurz davor waren. Entschieden uns aber dennoch dagegen.
Lange hielten wir das natürlich nicht aus und schon in der folgenden Woche hatten wir unglaublichen und wilden Sex, von dem ich schon lange geträumt habe. Wir hatten eine echt tolle Zeit zusammen. Unsere Affäre läuft jetzt seit 14 Monaten und das ist für mich eine lange Zeit, da ich damit nicht gerechnet habe und sicherlich auch nicht in einer Affäre landen wollte.
Ich bin nicht gerne seine Geliebte, das habe ich von Beginn an betont. Leider sieht die Realität anders aus. Ich merke, dass ich mich immer mehr mit meiner Rolle abfinde, genau diese Geliebte zu sein. Andererseits nehme ich das, was ich von ihm bekommen kann, dankbar und freudig an, jeden Moment, jede Berührung, einfach alles. Wenigstens das, denke ich mir, besser als nichts.
Eine Trennung kommt für Ihn nicht in Frage, er betont immer, dass er Angst hat noch mal einen Neuanfang zu wagen. Irgendwie ist seine Situation auch verständlich: Er ist seit 8 Jahren liiert, hat mit seiner Lebensgefährtin ein gemeinsames Haus und zwei Kinder. Darüber hinaus bin ich ein Jahrzehnt jünger, folglich befürchtet er dass ich nach einiger Zeit einen Jüngeren Mann kennen lerne, und ihn dann wiederum verlasse. Ganz unrecht hat er nicht, denn eine Garantie auf ewige Liebe gibt es leider nicht.