Ein Drittel aller Singles hat auf einer Weihnachtsfeier schon einmal geflirtet, knapp die Hälfte davon wäre einer Knutscherei nicht abgeneigt – so das Ergebnis einer Umfrage aus Deutschland. Und laut einer Erhebung aus Großbritannien hatten sogar 13 Prozent der Befragten im Zusammenhang mit einer Feier Sex im Büro.
Keine Frage: Die Gelegenheiten, sich auf solchen Veranstaltungen intimer kennenzulernen, sind günstig. Ideales Klima herrscht manchmal auch für die Anbahnung eines verheißungsvollen Seitensprungs. Sie kennen Ihren Flirt-Partner in der Regel zumindest schon vom Sehen, Sie haben durch die Arbeit ein Gesprächsthema zum Einstieg, das alles in einer entspannten Atmosphäre, die oft vom Alkohol zusätzlich ziemlich aufgelockert wird. Das löst nicht nur die Zunge, sondern schickt auch die Hormone bisweilen auf Schunkelkurs. Schnell ist das erste Eis gebrochen – und unter Umständen kann es dann sogar richtig heiß werden. Gerade diejenigen unter den Kolleginnen und Kollegen, die sich schon vorher sympathisch fanden, nehmen das als guten Anlass, die Verbindung zu vertiefen. Die Weihnachtsfeier ist die perfekte Entschuldigung für Geständnisse von Angestellten, die ihre Kollegin schon das ganze Jahr anhimmeln, lautet so auch das Fazit der britischen Studie.
Affären im Betrieb – Risiken und Nebenwirkungen
Ganz ohne Risiken sind prickelnde Affären im Büro unter Kollegen allerdings nicht. Bei allem was Sie tun, sollten Sie bedenken, dass Sie am nächsten Morgen wieder am Arbeitsplatz sitzen. Und das kann ziemlich ätzend werden, wenn jeder im Büro (einschließlich Sie selbst) weiß, wo Sie gestern gewesen sind und was Sie vor allem gemacht haben.Wenn Ihnen dann die Schamesröte ins Gesicht schießt und die Flüsterattacken hinter Ihrem Rücken überhand nehmen, dann können Sie sicher sein, dass der Flurfunk mal wieder hervorragend funktioniert hat. Oder noch schlimmer: Wenn Sie sich nicht mehr so genau erinnern können, was genau eigentlich passiert ist und sich aus den zweideutigen Andeutungen und mitleidigen Blicken der Kollegen keinen rechten Reim machen können.
Was Sie auch nicht vergessen sollten: Viele Vorgesetzte nutzen Betriebsfeiern, um sich von ihren Angestellten in freier Wildbahn ein Bild zu machen. Schon so manch aufstrebende Karriere hat kurz vor Weihnachten einen schweren Abwärtsknick genommen. Denn wer möchte schon seine Firma bei einem wichtigen Kunden von einem Mitarbeiter repräsentiert sehen, der angetrunken einer 20 Jahre jüngeren Praktikantin anzügliche Avancen macht?
Achtung Dresscode
Auch bei der Kleiderwahl ist Augenmaß geboten. Denn Weihnachtsfeiern sind betriebliche Veranstaltungen. Herrscht im Arbeitsalltag ein strenger Dresscode, gilt dieser auch auf den Festen, wenn nicht ausdrücklicÍh etwas anderes kommuniziert wurde. Das kleine Schwarze mit den hohen Lackstiefeln bringt nicht nur bewundernde Blicke, sondern möglicherweise auch lästige Verehrer und ein problematisches Image bei den Kollegen,vor allem bei den Vorgesetzten. Generell gilt bei der Kleidungswahl: eher dezent als schrill und sexy.Und den Chef anbaggern, um der eigenen Karriere einen Schub zu geben? Sie geben sich sexy, bringen ihm Rotwein, hängen bewundernd an seinen Lippen? Mag sein, dass er begeistert ist, Sie mal so relaxed zu erleben. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Denn er ist und bleibt Ihr Chef. Er wird in die Weihnachtsferien gehen und danach wieder als Chef vor Ihnen stehen, der Projekte, Zahlen oder Aufträge von Ihnen präsentiert bekommen möchte – und keinen Striptease.
Genauso tabu sind Ihre Untergebenen. Auch wenn Sie die neue Praktikantin ganz reizend finden oder Ihnen der Jungspund aus der Buchhaltung schöne Augen macht – Pfoten weg von den Mitarbeitern. Denn auch wenn diese in festlicher Stimmung einem Flirt nicht abgeneigt zu sein scheinen, kann das öffentliche Weihnachtsgeplänkel für Sie böse ausgehen. Vom lustigen Erotikgesäusel bis zur sexuellen Belästigung ist es manchmal gar nicht so weit.
Dieser Artikel hat 3 Seiten. Lesen Sie auch . . .
Seite 1: Weihnachtsfeier: Heiße Flirts und böse Fallstricke
Seite 2: Don't fuck in the company?
Seite 3: Flirtknigge für die Weihnachsfeier: Was geht und was nicht?