Guter Sex trotz Nachwuchs: Lustfluchten für junge Eltern

Junge Eltern sind zu müde um Sex zu haben

7 Tipps, wie Sie als junge Eltern Ihr Sexleben auf Trab halten können

Zwischen Windelnwechseln, Füttern und Alltagsorganisation bleibt oft wenig Raum für Erotik. Umso wichtiger ist es, sich bewusst Zeit zu nehmen für Zweisamkeit. Dabei sollten Sie die kleinen Gelegenheiten nutzen. Hier sind unsere Tipps.

Das erwartet Sie in diesem Artikel

Double Love, One Kid, No Sex

Ein Baby verändert alles – allen voran Ihre Beziehung. Aus einem Paar werden Eltern – diese Umstellung muss man zunächst einmal wuppen. Gerade das erste Kind stellt die frischgebackenen Eltern vor ganz neue Herausforderungen. Das ehemalige Liebespaar muss umswitchen auf Versorger und Ernährer, die Rollen werden neu verteilt, der Alltag sieht komplett anders aus. Bei dem Stress stellen viele Paare Sex und Erotik erst einmal hintenan.

Neben der Hausarbeit seien Kinder auch der größte Stressfaktor für das Liebesglück, meint Wolfgang Krüger. Die süßen Kleinen seien zwar sehnlichst erwünscht in vielen Partnerschaften, könnten aber eine massive Belastung darstellen, schreibt der Paartherapeut in Freiraum für die Liebe. Wie kräftezehrend der Alltag mit Kleinkind ist, wird vielen erst bewusst, wenn der Nachwuchs dann da ist. Entsprechend groß kann die Enttäuschung sein, wenn Mutti und Vati plötzlich feststellen: Zweisamkeit ist selten, die Lust aufeinander ebbt ab und Sex wird erstmal zur Nebensache.

  • Ein wesentlicher Grund für die Erotikflaute bei jungen Eltern ist auch, dass spontaner Sex zum Ding der Unmöglichkeit wird, wie eine Umfrage der GfK Marktforschung ermittelte: 56,2 Prozent aller Mütter und Väter sehen das als Ursache. Ihnen fehlt schlichtweg die Gelegenheit.
  • Sind die Kleinen dann etwas größer und die Gelegenheiten kommen wieder, vergeht 26,3 Prozent die Lust auf den Partner, weil sie Angst davor haben, von ihrem Kind beim Sexspiel überrascht zu werden.
  • Und 35,7 Prozent nehmen den Tagesstress mit ins Bett, wo dieser Lustkiller ganze Arbeit leistet.

Lustfluchten im Elternalltag: 7 Tipps für kindersichere Erotik

Wie viel Sex Ihre Beziehung braucht, wissen nur Sie selbst. Was nach der Geburt eines Kindes in den ersten Monaten zwischen Ihnen und Ihrem Partner läuft, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Eine erotische Pause kann angesichts der vielen Veränderungen auch gut sein: Manche Paare brauchen eine gewisse Karenzzeit, bis sie sich wieder als Liebespaar begegnen können. Auf Körperkontakt ganz verzichten sollten Sie aber auf keinen Fall. Besser ist es, Sie gehen die Sache mal anders an.

Tipp 1: Warten Sie nicht auf die günstige Gelegenheit

Vorher war Spontan-Sex die Regel, jetzt scheint er quasi unmöglich? Stimmt nicht! Es hängt von Ihrer Einstellung ab. Wenn Sie vor der Geburt Ihres Kindes gerne mal an Ort und Stelle übereinander hergefallen sind, spricht jetzt auch nichts dagegen – wenn Sie beide es wollen. Seien Sie realistisch: Der Moment, in dem alles so passt wie in Vor-Baby-Zeiten, wird so schnell vielleicht nicht kommen. Also sollten Sie mögliche Gelegenheiten beim Schopfe packen, anstatt zu warten, bis es mal wieder ordentlich prickelt. Wenn Baby etwa ein Nickerchen macht, sollten Sie den Haushalt oder andere Dinge, die es zu tun gibt, einfach mal links liegen lassen und statt dessen Ihre ganze Aufmerksamkeit dem Partner zuwenden.

Tipp 2: Bringen Sie sich gemeinsam in Stimmung

Der Kopf ist voll mit Gedanken, die Anwesenheit des Babys unüberhörbar und es gibt noch so viel zu tun. Logisch, dass Leidenschaft dabei auf der Strecke bleibt und sich das Begehren nicht gar so schnell einstellen mag. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die Lust aufeinander schon wieder von alleine kommen wird, bringen Sie sich aktiv in Stimmung. Zum Beispiel mit einem gut gemachten Erotikfilm. Viele davon sind besser als ihr Ruf, auf dem Porno-Sektor gibt es für jeden Geschmack etwas. Wenn Baby schläft, können Sie es sich im Bett gemütlich machen und sich auf dem Tablett ein zünftiges Filmchen ansehen – mal schauen, was dann passiert. Zusatztipp für werdende Eltern: Bevorraten Sie sich rechtzeitig mit einem privaten Sex-Tape – machen Sie mit der Handycam einen heißen Clip von Ihrem Sex. Das kann Sie nach der Geburt bei passender Gelegenheit (siehe Tipp 1) wieder ganz schön in Fahrt bringen.

Tipp 3: Werden Sie erfinderisch

Gerade jetzt muss es nicht immer das elterliche Schlafgemach sein. Oft steht daneben ja auch gleich das Babybettchen. Da fällt es vielen Paaren verständlicherweise schwer, Sex zu haben. Meiden Sie Orte, die Sie in erster Linie an Ihre Aufgaben als Mama und Papa erinnern. Verlagern Sie Ihre erotischen Aktivitäten doch ganz banal ins Wohnzimmer – dort sorgt vielleicht die Tatsache, dass Sie »es« woanders tun, für Lust. Auch das Auto kann zum Hot-Spot für elterliche Sex-Begegnungen werden. Falls die Oma oder der Babysitter mal aushilft, damit Sie ein paar Sachen in Ruhe erledigen können, sollten Sie die Zeit nutzen und aus Ihrem fahrbaren Untersatz ein Erotikgefährt machen. Outdoor-Sex erfreut sich übrigens großer Beliebtheit. Neben dem Auto, das laut einer Umfrage von Seitensprung-Fibel.de mit 46 Prozent der beliebteste Ort für einen Quickie ist, sind auch der Hauseingang und etwa der Balkon beliebte Plätze für schnelle Nummern. Oder probieren Sie mal ganz klassisch die Dusche aus, Ihrer Fantasie sind hier wirklich wenig Grenzen gesetzt. Übrigens soll es auch Leute geben, denen es einen gewissen Kick gibt, unter Zeitdruck und der Gefahr, entdeckt zu werden, Sex zu haben. Ausprobieren!

Tipp 4: Versuchen Sie es mal mit Dirty Talk

Vorfreude kann eine der schönsten Freuden sein. Ein paar heiße Andeutungen können ganz schön scharf machen. Ein bisschen Dirty Talk, wenn einer der Partner von unterwegs aus anruft, kann erotische Gelüste anfachen. Die größte erogene Zone ist nämlich unser Gehirn: Ein paar eindeutige Anspielungen, pikantes Vokabular und erotische Lippenbekenntnisse schaffen eine Atmosphäre, die in Stimmung für Sex bringt. Überhaupt ist es wichtig, dass Sie über Sex sprechen. Am besten nicht so, dass Sie sich gegenseitig sagen, was Sie selbst wissen: dass es nämlich derzeit um Ihr Liebesleben etwas mau bestellt ist. Sondern indem Sie Ihr anzügliches Wortrepertoire zum Einsatz bringen und anheizende Liebesbotschaften in den Alltag integrieren. Auch gemeinsam in Erinnerungen an heiße Liebesnächte oder kuriose Sexerlebnisse zu schwelgen, kann extrem reizvoll sein. Scheuen Sie sich nicht, richtig zünftige Wörter in den Mund zu nehmen, auch wenn Sie jetzt Eltern sind…

Tipp 5: Zeigen Sie Ihr Begehren jetzt erst recht

Gerade Frauen packt oft nach der Geburt die Unlust: Sie müssen mit den körperlichen Nachwirkungen der Schwangerschaft klarkommen, beäugen oft kritisch die Veränderungen an ihrem Körper und werden vom Baby auch körperlich noch voll und ganz in Anspruch genommen, wenn sie stillen. Für Männer gilt hier: Haben Sie Verständnis, drängen Sie nicht unnötig, machen Sie keine Vorwürfe. Aber zeigen Sie, dass Sie an Ihrer Partnerin noch leidenschaftliches Interesse haben, dass Sie sich auf Sex mit ihr freuen. Und vor allem: Dass Sie Ihre Partnerin als Mutter noch attraktiver finden, selbst wenn der Babybauch nicht nach kurzer Zeit verschwunden ist. Den jungen Müttern sei gesagt: Missachten Sie nicht die körperlichen Gelüste Ihres Mannes, auch wenn Ihnen gerade so gar nicht nach Sex ist. Verständnis und Einfühlungsvermögen sind jetzt wichtig und mitunter eine gute Vorbeugung gegen Seitensprünge. Denn die passieren äußerst oft, wenn Sexfrust überhand nimmt.

Tipp 6: Machen Sie Sex-Dates

Für viele klingt es komisch, ist aber ein sinnvoller Tipp: Verabreden Sie sich zum Sex. Vereinbaren Sie einmal in der Woche oder in für Sie passenden Zeitabständen ein Sex-Date. Das soll kein Zwang werden, nach dem Motto »Am Dienstag bist Du fällig«. Der Sinn eines solchen Dates ist es, dass Sie bewusst Zeit als Paar einplanen, egal, wie Sie diese dann letzlich verbringen – mit Kuscheln, Streicheln oder richtigem Sex. Ein schönes Essen davor, ein bisschen Tipp 4 zum Einstieg und dann noch Tipp 2 dazu – schon läuft die Sache vielleicht. Übrigens kommt der Appetit bekanntlich oft auch erst beim Essen. Selbst wenn Ihnen manchmal der Sinn doch nicht so ganz nach Sex stehen sollte, sollten Sie sich auf erotische Häppchen einlassen – die Lust stellt sich dann vielleicht ganz von selbst ein.

Tipp 7: Definieren Sie Ihren Sex neu

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Leider bleibt auch unser Sexleben davon nicht verschont. Nach einigen Beziehungsmonaten oder -jahren schleicht sich bei etlichen Paaren eine Sexroutine ein. Man ist nicht mehr so wild aufeinander, einmal alle zwei Wochen genügt, andere Dinge werden wichtiger. Ein Baby ist natürlich der abslute Verstärker dafür: Erstmal gibt es nichts bedeutenderes als dieses wunderbare Wesen. Diesen Break in Ihrem Liebesleben können Sie positiv nutzen, indem Sie die Chance ergreifen, Ihren gemeinsamen Sex gleich mal neu zu definieren: Muss es denn immer GV sein, was macht Sie wirklich an, welche Dinge haben Sie noch nicht ausprobiert, was bringt Sie so richtig in Fahrt? Jetzt können Sie solche Fragen klären und dadurch Ihr Sexleben vielleicht wieder ganz neu in Schwung bringen. Etwa, indem Sie zu ganz anderen Formen der Intimität finden und die Sexspannung bewusst hinauszögern. Lesetipp: That's the way...aha...I like it: 10 Arten, Sex zu haben

Fazit: Neues Kind, neues Sexglück

Frauen werden nach der Geburt oft voll von der Fürsorge ihres Kindes in Anspruch genommen. Männer fühlen sich häufig vernachlässigt, wenn der Nachwuchs die volle Aufmerksamkeit der Partnerin absorbiert. Wolfgang Krüger meint, die Belastungsprobe Kinderkriegen sei für Paare auch eine gewaltige Entwicklungschance: Gemeinsam könnten Sie das Familienleben gestalten, an den damit verbundenen Aufgaben und auch Problemen wachsen und sich neu und anders erleben. Für das sexuelle Miteinander kann das regelrecht erfrischend sein. Damit das gelingen kann, sollten Sie diese grundsätzlichen Ratschläge beherzigen:

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht zu sehr Ihr (Liebes)Leben bestimmt.
  • Gönnen Sie sich gegenseitig Auszeiten – Distanz ist ein wirksames Aphrodisiakum.
  • Sorgen Sie für sich selbst: Leisten Sie sich regelmäßig einen Babysitter und verbringen Sie die »gekaufte« Zeit gemeinsam.
  • Führen Sie Rituale ein, etwa das gemeinsame Abendessen, bei dem Sie möglichst nicht nur über Ihr Kind sprechen.
  • Für Männer: Helfen Sie im Haushalt und zwar richtig! Mal eben abtrocknen oder auf Anfrage die Bude staubsaugen, gilt nicht. Umfragen haben erwiesen, dass Frauen sexbereiter sind, wenn ihr Partner regelmäßig fleißig bei der alltäglichen Hausarbeit anpackt.
  • Für Frauen: Auch wenn Ihre Sexlust zurzeit in den Hintergrund getreten ist, lassen Sie Zärtlichkeiten nicht völlig einschlafen. Seien Sie verständnisvoll, für viele Männer ist die enge Verbundenheit, die Mütter mit Ihren Kindern teilen, ein Grund zur Eifersucht. Sie fühlen sich vernachlässigt. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen.

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