Fremdgehen erkennen: Bin ich grundlos eifersüchtig – oder werde ich bereits betrogen?
Es ist ein Augenblick, den man nie vergisst: Bis eben schien die Welt noch in Ordnung, und plötzlich ist der geliebte Partner ein Fremdgänger. Vermutlich. Vielleicht auch nicht? Von jetzt auf nachher ändert sich alles. So schlimm diese Unsicherheit ist – sie bringt auch eine gewisse Erleichterung mit sich. Denn mal ganz ehrlich: Irgendwo tief in Ihrem Innersten haben Sie es doch schon lange gespürt, oder? Es gab ein ungutes Bauchgefühl, Anzeichen, Hinweise. Sie wollten das alles natürlich nicht wahrhaben. Mein Partner, ein Fremdgeher? Nie im Leben. Und so ging das Beziehungsleben weiter, in gewohnten Bahnen, in schönster Harmonie.
Wichtig: Machen Sie sich keine Selbstvorwürfe deswegen. Es ist menschlich, an das Gute glauben zu wollen und noch menschlicher, klärenden Konfrontationen erst mal aus dem Weg zu gehen.
Doch wenn Sie Klarheit möchten, kommen Sie nicht umhin, genau hinzuschauen und sich die Fakten bei Licht zu betrachten. Wie fing es an? Was stimmte nicht? Was hat sich verändert? Wo lagen (und liegen) mögliche Beziehungsprobleme und »Andockpunkte« für einen Seitensprung? Und vor allem: Hatte Ihr Bauchgefühl recht oder nicht?
Misstrauische Partner fühlen sich oft ganz extrem zwischen Eifersucht, Verlustangst und blindem Vertrauen hin- und hergerissen. Natürlich gibt es unmissverständliche Indizien, die eigentlich eine fremdgehende Frau oder einen fremdgehenden Ehemann innerhalb kürzester Zeit auffliegen lassen würden, wenn, ja wenn da nicht das Dauerduell zwischen Herz und Hirn wäre. Je nachdem, ob gerade die Eifersucht oder das Vertrauen Regie führt, werden mögliche Indizien und Anzeichen manchmal geradezu hysterisch überinterpretiert und dann wieder komplett ignoriert. Beides führt nicht zur Klärung, sondern nur zu noch mehr Unsicherheit und »Kleinfühlen«. Im nächsten Moment wollen Sie Ihren Partner nur noch umarmen, küssen und ab ins Bett mit ihm. Tun es aber nicht, weil – genau. Weil Sie das Gefühl haben, etwas stimmt nicht. Und solange Sie nicht wissen, was los ist, kann Sie das die Wände hochtreiben.
10 Seitensprung Anzeichen, an denen Sie erkennen, ob Ihre bessere Hälfte fremdgeht
Bitte nicht missverstehen: Es handelt sich hier nicht um kriminalistisch verwertbare Untreue-Indizien, sondern um subtile Veränderungen in Ihrer Beziehungs-Routine. All die nachfolgend genannten Handlungen und Situation sind, jede für sich betrachtet, völlig normal und keinesfalls eindeutige Anzeichen für einen Seitensprung. Es sei denn, sie treten über Nacht auf und verändern Ihren Alltag spürbar. Dann sollten Sie hellhörig werden. Nicht paranoid, aber wachsam.
Nr. 1: Jugendwahn
Die charmanten grauen Strähnchen, die Ihnen seit vielen Jahren an Ihrem Partner so gut gefallen, werden weggefärbt, statt der schicken Anzughose quetscht sich Ihr Schatz plötzlich wieder in Röhrenjeans, der ursprünglich anspruchsvolle Musik- und Filmgeschmack stürzt zurück auf das Niveau eines durchschnittlichen Mittzwanzigers, und statt Kino oder Stammkneipe steht neuerdings eine Techno-Disco auf dem Samstagabend-Programm? Und über sein Jahresabo im Fitness-Studio staunen Sie auch, weil Sie nicht mal gefragt wurden, ob Sie eventuell Lust haben, mit ihm zusammen dort zu trainieren?
Nr. 2: Streitlust
Brennt bei jeder noch so unwichtigen Meinungsverschiedenheit die Luft? Lässt Ihr Partner Sie nicht mehr ausreden, sondern fährt Ihnen über den Mund, nörgelt an ihnen herum, kritisiert Sie am laufenden Band, zieht sich danach schmollend zurück, bevorzugt zu längeren Spaziergängen oder auch Solofahrten mit dem Auto – und ist dann später wieder geradezu devot freundlich? Macht Ihnen Geschenke, verhält sich ungewöhnlich »handzahm«, ohne jedoch den vorherigen Streit richtig auszudiskutieren und aus der Welt zu schaffen?
Nr. 3: Abwimmeln
Bleiben Ihre Versuche, körperliche und emotionale Nähe zu erzeugen, unbeantwortet? Kein Kuscheln, Kitzeln, Umarmen, keine ausgedehnten Abendessen mit tiefschürfenden Gesprächen mehr, keine DVD-Abende auf dem Sofa? Und sobald Sie Ihre Verwunderung darüber äußern, hören Sie die fast schon herablassende Empfehlung, sich doch mal zu entspannen und sich selbst eine kleine Auszeit zu gönnen, einen Einkaufsbummel, Wellness oder eine mehrtägige Reise – natürlich ohne Partner?
Nr. 4: Verhörmethoden
Interessiert sich Ihr Partner auffallend für Ihren Terminkalender? Möchte er wissen, wann Sie wo sind, mit wem, wie lange und warum? Ruft er an, um zu fragen, wann Sie nach Hause kommen? Plant er lange im Voraus, wer wann das gemeinsame Auto nutzen darf? Achtet er darauf, mit welchen Freunden und Bekannten Sie Kontakt haben? Erkundigt er sich nach jedem Telefonat oder Treffen, mit wem Sie worüber gesprochen haben?
Nr. 5: Computerwahn
Ihr Schatz verbrachte früher nur zehn Minuten täglich am PC, um Mails zu lesen. Neuerdings sitzt er stundenlang davor, vernachlässigt dafür seine Hobbys und Freunde und sogar die Webcam ist nun installiert und dauerbetriebsbereit. Wenn Sie fragen, was es Hochinteressantes zu sehen gäbe, bekommen Sie keine klare Antwort. Und wenn Sie sich an den Rechner setzen, stellen Sie fest, dass alle Cookies und Verläufe gelöscht sind.
Nr. 6: Sex reloaded
Gab es einen Umschwung in Ihrem partnerschaftlichen Sexleben? Also entweder von 100 auf »heute nicht, Schatz« oder von Kuschelsex auf Leidenschaft à la »mir doch egal ob uns die Nachbarn hören«? Beglückt Ihr Partner Sie mit gänzlich neuen Praktiken? Dann hatte er entweder Nachhilfeunterricht – oder schaut lehrreiche Pornos.
Nr. 7: Handygeheimnis
Ist das Handy über Nacht untrennbar an Ihrem Partner festgewachsen? Lässt er es nicht mehr unbeaufsichtigt und geht damit sogar aufs Klo? Reißt er es Ihnen aus der Hand, sobald Sie es auch nur anrühren? Verschwinden Einzelverbindungsnachweise und Rechnungen spurlos? Telefoniert er nicht mehr, wenn Sie in Hörweite sind, oder legt sofort auf, wenn Sie dazukommen?
Nr. 8: Fremde Witterung
Erschnuppern Sie an Ihrem Partner fremdes Duschgel oder Shampoo wenn er »von der Arbeit« kommt? Parfum, Rauch, ungewohnte Speisen? Obwohl er weder als Restauranttester noch Avonberater arbeitet? Trägt er supersexy Unterwäsche, die er sich »normalerweise« nie selbst kaufen würde und auch nicht von Ihnen geschenkt bekam?
Nr. 9: Fluchtverhalten
Nutzt Ihr Partner jede Chance, sich zu verkrümeln? Müll rausbringen, Brötchen holen, Gassigehen mit dem Hund, Keller aufräumen? Schließt er das Bad hinter sich zu? Zieht er sich nicht mehr vor Ihnen um, sondern dreht sich gschamig weg?
Nr. 10: Neusprech
Tauchen plötzlich lauter neue Wörter in Ihrer Kommunikation auf? Kosenamen, Verniedlichungen, Schimpfwörter oder eigenwillige Neukreationen? Werden Städtenamen, Wochentage oder Namen verwechselt? Verändert sich das Lachen Ihres Partners? An der Art, wie ein Mensch lacht, erkennen Sie, ob er ehrlich zu Ihnen ist oder nicht.
Nr. 11: Das allerwichtigste Anzeichen
Das ist und bleibt Ihr Bauchgefühl. Damit es sich klar artikulieren kann, sollten Sie vor allem eines tun: das Kopfkino abstellen. Sofort. Je blumiger Sie sich etwaige Fremdgeh-Szenarien ausmalen, umso mehr läuft Ihr Bauchgefühl Amok und führt Sie in die Irre. Dort wollen Sie aber nicht hin, oder? Falls Sie in Ihrer Beziehung eines oder mehrere der Seitensprung-Anzeichen feststellen: keine Panik. Und kein voreiliges Schnüffeln im Handy oder Mailkörbchen. Sprechen Sie das Thema direkt an. Nicht als Vorwurf, sondern so freundlich Sie können. Reagiert Ihr Partner mit übertriebener Aggression und schüttelt sekundenschnell eine ausgefeilte Story aus dem Ärmel, dann sollten Ihre Alarmglocken sich bemerkbar machen. Wer nichts zu verbergen hat und liebevoll, ohne Argwohn auf eine Veränderung angesprochen wird, reagiert überrascht, vielleicht verlegen oder nachdenklich, aber ganz sicher nicht aggressiv. Und schon gar nicht zaubert er ein druckreifes »Alibi« aus der Luft. Es sei denn, er arbeitet als Stand-up Comedian.
Er wird es tun: 4 studienbasierte Anzeichen, die auf die zukünftige Untreue Ihres Partner hindeuten
Hab ich's doch gewusst, war doch klar – nach dem Fremdgehen hat mancher leicht reden. Vor allem diejenigen, die Ihnen nur allzu gerne bescheinigen, »es« schon immer gewusst zu haben, sind mit klugen Besserwissersprüchen gleich dabei. Leider haben die Liebesunken gar nicht mal so unrecht. Amerikanische Psychologen haben untersucht, ob es Hinweise auf das Treueverhalten eines Menschen gibt, die sich feststellen lassen, schon bevor man zusammenkommt. Die schlechte Nachricht: Ja, es gibt sie den Psychologen zufolge in der Tat. Die gute Nachricht: Diese 4 Anzeichen könnten Sie frühzeitig warnen:
Schauen Sie ganz genau hin: Betrügerisches Aussehen
Er sieht so aus, als könnte er es tun? Dann wird er es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch irgendwann einmal machen. Zu dieser Erkenntnis kommt zumindest eine australische Studie. Wissenschaftler um die Psychologin Gillian Rhodes von der University of Western Australia in Perth ließen Männer und Frauen Gesichter des anderen Geschlechts hinsichtlich der Treue bewerten. Dabei kam heraus, dass Frauen bei Männern relativ verlässlich einschätzen konnten, ob der gezeigte Mann untreu ist. Männer dagegen hatten eher Schwierigkeiten bei der Bewertung der ihnen gezeigten Frauengesichter.
Die Erklärung: Ausgeprägte männliche Gesichtszüge bewerten Frauen unbewusst und aus dem Bauch heraus als Anzeichen für eine eher polygame Einstellung ihres Gegenübers, womit sie oft ziemlich richtig liegen. Im Gegensatz dazu ziehen Männer hauptsächlich die Attraktivität der gezeigten Frauengesichter bei ihrer Beurteilung heran, die sie mit einem Hang zur Untreue assoziieren. Und damit lagen sie meistens falsch.
Lauschen Sie mal so richtig: Sexy Stimme
Nicht nur beim Liebesgesäusel spielt sie eine große Rolle, auch als Indiz für potenzielle Untreue taugt die Stimme. Männer mit angenehm maskuliner Stimme und Frauen mit betont weiblichem Timbre werden Untersuchungen zufolge vom anderen Geschlecht als untreuer eingeschätzt. Zu diesem Schluss kommen Männer und Frauen unter anderem durch ihre geschlechtstypischen Vorlieben. Denn Männer finden tendenziell feminine, höhere Stimmen anziehend, Frauen stehen auf maskuline, tiefe Stimmen. Paradoxerweise schreiben beide Geschlechter diesen Attributen aber gleichzeitig auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für Untreue zu.
Und da ist was dran, wie Gordon G. Gallup von der State University of New York und David A. Frederick von der University of California in einer Studie nachwiesen. Demnach hängt die Attraktivität einer Stimme nicht nur mit der Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs zusammen, sondern gleich mit der von mehreren Affären. Die Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass diese Menschen auch eher mit jemandem fremdgehen, der sich bereits in einer Beziehung befindet.
Passen Sie auf: Lockerer Umgang Alkohol
Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren, so angeheitert ist ein harmloser Fremdflirt dann auch schon mal drin. Wer aber allzu sorglos mit Bier, Schnaps, Wein und Konsorten umgeht, bei dem wird oftmals mehr daraus, nämlich handfeste Untreue.
Das fanden britische Forscher um den Wissenschaftler Frank D. Fincham von der Oxford University heraus. Wer gerne mal einen zwitschert und dann nicht aufhören kann, beobachteten sie, der geht auch eher fremd. Denn Menschen, die nicht maßvoll mit Alkohol und auch Drogen umgehen können, haben insgesamt Schwierigkeiten, sich zu bremsen. Auch in Hinblick auf einen Seitensprung fehlt es ihnen womöglich im entscheidenen Moment an ausreichender Impulskontrolle, und sie können nicht Stopp sagen.
Das Forscherteam kam zu dem Ergebnis, dass Personen mit einem problematischen Trinkverhalten generell eher zum Fremdgehen in einer festen Beziehung neigen, weil sie sich auch dabei nicht beherrschen können. Kleiner Richtwert: Wer regelmäßig mehr als fünf alkoholische Getränke zu sich nimmt, wenn er ausgeht, legt bereits ein problematisches Trinkverhalten an den Tag.
Messen Sie mal nach: Fingerlänge
Maßband raus, Untreue vermessen: Vergessen Sie Haare, Augen und Mund – die Fingerlänge ist der ulitmative Gradmesser für die Untreuewahrscheinlichkeit. Das belegen Forschungen aus Oxford und Northumbria. Die britischen Wissenschaftler fanden heraus, dass Unterschiede in der Länge des Ringfingers und des Zeigefingers Hinweise darauf geben, ob eine Person eher monogam veranlagt ist oder zu häufigem Partnerwechsel neigt. Dafür vermaßen die neugierigen Forscher die Hände von mehr als 580 Männern und Frauen. Ergebnis: Diejenigen mit einem längeren Ringfinger waren eher untreu. Die Probanden mit einem längeren Zeigefinger dagegen waren mehrheitlich monogam.
Die Erklärung entführt in die wundersame Welt der Biologie. Das Verhältnis der Länge von Zeige- und Ringfinger gibt nämlich Aufschluss über die Menge des männlichem Geschlechtshormons Testosteron, dem ein Fötus im Mutterleib ausgesetzt war. Je länger der Ringfinger im Vergleich zum Zeigefinger ist, umso höher war die Konzentration von Testosteron im Mutterleib. Und eine hohe Konzentration von Testosteron soll Satistiken und Untersuchungen zufolge ein eher polygames Verhalten begünstigen.