Wie sich das mit modernem Leben verträgt, zeigt anschaulich die futuristische, staubsichere Schleusenkonstruktion eines großen Mikrochip-Herstellers. Sie befindet sich nicht in irgendeinem Gewerbegebiet, sondern direkt am Porta Praetoria im Norden von Regensburg, einem ehemaligen Römerlager aus der Zeit um 179 nach Christus.
Hinzu kommt eine blühende Kultur- und Kunstszene, vom Bürgerfest bis zu den weltberühmten Walhalla-Matineen, vom Jazz-Weekend bis zu Rockfestivals, den Burgschauspielen oder den Europa-Kolloquien. Wahrhaft artgerechte Bedingungen für einen gemeinsamen Ausflug mit Ihrer Affaire.
Übernachten zwischen Burgtürmchen und Wellenrauschen
Architektur besitzt in Regensburg eine tiefe, mystische Bedeutung. Türme, Fassadengestaltung, ob wuchtig oder filigran, jeder Entwurf verkörpert immer auch eine Metapher. Stellen Sie sich beim Stadtbummel einfach einen Moment lang mitten auf den Haidplatz und lassen Sie die gewaltigen Fassaden auf sich wirken. Sehr intensiv! Aber auch zuckersüß: In den manchmal nur drei Meter breiten Gässchen finden Sie Boutiquen, Trödelläden, viele Wirtshäuser - und die schönsten Romantik-Hotels.Zum Beispiel den »Altstadt Engel« in der Gesandtenstraße. Ein spätgotisches Haus aus dem 14. Jahrhundert mit inhabergeführtem Hotel, Café und Bar. Sie wohnen genau im Dreieck zwischen Dom, Haidplatz und dem Thurn und Taxis Schloss, in himmlischen Themenzimmern mit Barocktüren, Stuckdecken und Malereien. Zentraler (und idyllischer) geht’s nicht: Nachtleben, Kultur, Einkaufsmöglichkeiten und Natur sind in direkter Laufnähe. Das Doppelzimmer kostet inkl. Frühstück 110 bis 185 Euro je nach Größe.
Oder möchten Sie sich lieber vom Fluss in den Schlaf flüstern lassen? Dann quartieren Sie sich und ihren Schatz im »Insel Hotel Sorat« ein. Es liegt auf einer Insel mitten in der Donau. Das knuffige gelbe Haus steht tatsächlich im Wasser. Die ehemalige Kunstschmiede wurde zu einem luxuriösen 4-Sterne-Hotel umgebaut und verwöhnt trotz der zentralen Lage mit erstaunlicher Ruhe und heimatfilmreifer Donau-Romantik – und einem einmaligen nächtlichen Blick über das Wasser in Richtung Steinerne Brücke und Dom... Der Luxus im denkmalgeschützten Inselhaus ist durchaus bezahlbar: Doppelzimmer gibt’s ab 119 Euro für Frühbucher, sonst für ca. 133 bis 166 Euro.
Regensburg besitzt 570 Bars und Restaurants
Und noch mal, weil es so schön klingt: Sie können aus über 500 Locations zum Ausgehen und Feiern wählen! Damit lässt Regensburg in puncto Kneipendichte sogar Düsseldorf und Hamburg hinter sich und beweist, dass eine 2.000 Jahre alte Stadt keineswegs eingeschlafen sein muss.Die meisten Bars, Kneipen und Clubs befinden sich natürlich in der Altstadt. Besonders schön: Hier können Sie mit wenigen Schritten aus der 80er-Jahre-Rockdisco in einen eleganten Jazzclub wechseln, aus der Salsa-Bar in den Techno-Schuppen, vom Thailänder zum Nordafrikaner und vom Nobelitaliener in ein uriges ostbayerisches Wirtshaus umziehen. Alles liegt sehr eng beieinander. Keine Angst, wenn Sie hier übernachten: Obwohl hier vor allem im Sommer die Wochenenden durchgefeiert werden (ohne Sperrstunde!), ist es auf den Straßen angenehm friedlich und ruhig. Problemzonen gibt es im Stadtgebiet keine.
Weil in diesem Stadtteil wirklich jede Adresse empfehlenswert ist, sparen wir uns die lange Liste und besuchen lieber noch einige originelle Anlaufpunkte abseits des Mainstream.
Romantische Subkultur, Kneipenkinos und Musik
Beginnen Sie Ihre Regensburg-Romantiknacht doch mal mit einem Kinobesuch der ganz anderen Art: im »Ostentor-Kino« in der Adolf-Schmetzel-Straße am Rande der Altstadt. Hier eröffnete 1971 das erste Programmkino der Bundesrepublik Deutschland. Heute ist es eine Szenekneipe und Spielstätte der Regensburger Kurzfilmtage. Im »Ostentor« laufen Filme, die in den kommerziellen Kinos nicht gezeigt werden, hier finden Premieren, wilde Parties und romantische Filmnächte statt. Und die Sitze in dem kleinen Vorführraum sind um einiges bequemer als die in den modernen Cinemaxx-Kinos.Im »Zimmer 4« in der Werftstraße direkt am Wasser finden Sie garantiert keine Touristen, dafür ausgesuchte alternative Musik und einen süßen Biergarten hinter dem Haus. Hier treffen sich vor allem Pärchen und Studenten zu fortgeschrittener Stunde auf ein paar Augustiner vom Fass.
Das »Hinterhaus« am Haidplatz muss man suchen, es befindet sich, Sie erraten es, in einem Hinterhof in der Königsstraße, direkt am historischen Rathaus. Hierher verirrt sich kaum ein Tourist, das Publikum besteht aus Studenten und Ü30-Nachtschwärmern, die lieber Rock und verträumte Metalklänge statt Chartmusik genießen. Schöne Stimmung, niedrige Preise, und man kommt sehr schnell mit Gästen ins Gespräch.
Auch die »Banane« in der Goldene-Bärentraße 10 verdient das Prädikat »kultig«. Hier herrscht Wohnzimmeratmosphäre mit gemütlichen Sofas statt Designermöbeln. Musik dürfen Sie sich wünschen, und wenn Sie welche mitbringen, wird sie auch gerne gespielt.
Im »Goldenen Fass« in der Spiegelgasse verbinden sich Regensburger Wirtshaus-Gemütlichkeit mit edlem Jazz. Oben wird deftiges, urbayerisches Essen allerfeinster Qualität serviert, und unter der Wirtsstube lockt ein kleiner, feiner Jazzkeller mit hausgemachter Musik. Jeden ersten Sonntag im Moment finden hier Konzerte statt.
Ausklingen lassen können Sie Ihren Regensburger Nachtbummel ganz unbayerisch im »Hab und Gut« in der Keplerstraße. Von außen eher unspektakulär, aber drinnen... Stylish! Einfach hineinspazieren darf man als Gast aber nicht, Sie müssen die Klingel an der Tür benutzen. Im Entrée hilft man ihnen zuvorkommend aus der Jacke, fragt nach ihren Wünschen und führt Sie an einen Tisch. Die erstklassigen Cocktails genießen Sie hier bei asiatischen Knabbereien, sanften Elektro- und Lounge-Klängen und gedämpftem Licht.
Donauwellenzauber: Regensburg vom Schiff aus
Wo drei Flüsse sich vereinigen, entsteht nicht nur viel Getöse, sondern auch eine spezielle romantische Energie. Donau, Regen und Naab fließen hier zusammen. Gönnen Sie sich deshalb unbedingt eine Flussfahrt, kuscheln Sie mit Ihrer Affaire und lassen Sie sich ein wenig treiben!In der Thundorfer Straße am Südufer legen mehrmals täglich Ausflugsschiffe ab. Am Wochenende wimmelt es dort oft von Touristen, aber an Bord der Schiffe herrscht meistens schnell andächtige Stille angesichts der beeindruckenden Perspektiven.
Vom Wasser aus präsentiert sich Ihnen die spektakuläre Schönheit Regensburgs in voller Schönheit. Die malerischen Donau-Auen, der mächtige Walhalla-Tempelbau, der furchteinflößende Strudel am Brückentor, die Kelheimer Befreiungshalle und natürlich der gewaltige Donaudurchbruch. Auf dem letzten bayerischen Donau-Abschnitt zwischen dem Kloster Weltenburg und Kelheim können Sie die Entstehungsgeschichte dieses Tals anschaulich betrachten. Und wenn Sie spontan zusammen mit Ihrer Affaire durchbrennen möchten, dann können Sie direkt bis Passau weiterfahren, nach Wien oder gleich nach Budapest.
Fazit: Regensburg hält, was die Italien-Referenz verspricht. Die Stadt hat bei aller erzbayerischen Tradition viel venezianisches Flair. Und nicht zuletzt dank über 20.000 Studenten ist es keine spießige, teure Touristenstadt, sondern erfreulich kreativ, lebendig und romantisch vom Flussufer bis zur Turmspitze des Schlosses!