Augsburg verfügt außerdem, begründet durch Fugger und Welser, über eine Reihe traditionsreicher Privatbanken, die sich selbst heute erstaunlich krisenfest zeigen. Gleiches gilt für viele hiesige Unternehmen, die auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken und der allgemeinem Deutschlandkrise gelassen begegnen, statt dem Trend zu folgen und in Billiglohnländer umzusiedeln.
Sind Ihnen die »Sisi-Filme« noch in Erinnerung? Dann werden Sie im Umland vertraute Bauten entdecken! So befindet sich im wenige Kilometer entfernten Unterwittelsbach das Wasserschloss, auch »Sisi-Schloss« genannt. Es gehörte seinerzeit Herzog Max von Bayern und wäre heute nur eines von vielen hübschen historischen Gemäuern, wenn hier nicht »Zither Maxls» berühmte Tochter aufgewachsen wäre: Elisabeth Kaiserin von Österreich Königin von Ungarn – und Chroniken zufolge die schönste Frau der Welt.
Eine ganz unromantische Terminwarnung: Wenn Sie kein Oktoberfestler sind, meiden Sie die Stadt unbedingt während dieser Zeit! Augsburg gehört zum Einzugsbereich des Münchener Bier- und Partyspektakels, und in diesem Ausnahmezustand hat die Romantik leider überall Pause.
In Augsburg wird nicht übernachtet, sondern residiert!
Lust auf Augsburger Flair? Dann stürzen Sie sich mit Ihrer Affaire mitten hinein. Das Hotel Augusta liegt in der Ludwigstraße, gegenüber dem Kesselmarkt (Fußgängerzone). Das 3-Sterne Luxushotel ist die ideale Basis, wenn Sie die Stadt ausgiebig erkunden und das Auto stehenlassen möchten. Das Doppelzimmer kostet ab 138 Euro. Alle zwei Monate findet zusätzlich zum normalen Frühstück ein leckerer Themenbrunch statt.Vom »Augusta« aus erreichen Sie zu Fuß die Fuggerei, das Römische Museum, viele weitere kleine und große Museen, den Goldenen Saal, den Hohen Dom, das Parktheater im Kurhaus, die St. Ulrich Basilika und die St. Anna Kirche. Und wenn Sie zwischen all der Kultur ein paar Kindheitserinnerungen auffrischen wollen, auch die Augsburger Puppenkiste.
Oder Sie wohnen im »Maiskolben« in 100 Metern Höhe...
Der Maiskolben heißt eigentlich »Hotelturm«, hat aber seit seiner Eröffnung 1972 aufgrund seiner assoziationsreichen Architektur diesen Spitznamen weg. Erbaut wurde er nach dem Vorbild der Twin-Towers in Chicago. Wenn Sie hier nächtigen, befinden Sie sich in exklusiver Gesellschaft: Neben dem 4-Sterne-Hotel befinden sich in diesem 34 Stockwerke hohen Turmbau ein Radiosender, einige Privatwohnungen, Büros und eine Künstleragentur.Edel und speziell für verliebte Paare erfunden: der »Sky Romantic Room« in der 33. Etage. Ein luxuriöses Appartement mit phänomenalem Ausblick, vor allem bei Nacht! Die Übernachtung kostet im Special 195 Euro. Wenn Sie möchten, holt Sie ein livrierter Chauffeur mit Original Lincoln Towncar Stretchlimo ab und fährt Sie zu den schönsten Orten der Stadt – oder sammelt Sie nach Ihrem Nachtbummel ein und bringt Sie zurück...
Das Beste der schwäbischen und bayerischen Küche
Augsburg ist kulinarisch ein Zwitterwesen, in dessen Entwicklung eine Mischung aus bayerischen und schwäbischen Spezialitäten entstanden ist. Ganz oben auf der Liste der Augsburger Spezialitäten stehen natürlich Weißwurst, Zwetschgendatschi und Spätzle, diese allerdings in vielen Variationen.Ideal für Genussmenschen, die beim Essen auch etwas für’s Auge geboten haben möchten: das »EKU 34«. Der Restaurant-Club mit dem unromantischen Namen ist eine elegante Mischung aus Lokal, Travestieclub und Bar. Die exquisite Adresse am Hunoldsgraben (Altstadt) gilt als Geheimtipp für Gourmets. Die Kabarett-Shows und das »Dinner-Spektakel« sind opulent und passend zur Küche: international und lecker... Wer lieber an der frischen Luft speisen möchte, kann auf den großen Garten mit seinen begrünten Lauben und tropischen Pflanzen ausweichen.
Lustvoll geht es auch in der »Lustküche« zu. Das Restaurant liegt in der Nähe des Fuggerei-Museums am Mittleren Lech. Der Name lässt auf die Speisen schließen, und so ist es auch: erstklassige Küche mit vielen schönen Anspielungen auf Lust, Liebe und Lebensfreude. Die Karte wechselt ständig und bietet sowohl exotische Leckereien als auch regionale Spezialitäten.
Dazu gehört natürlich stilechtes Bier. Allein fünf Traditionsbrauereien haben ihren Sitz in Augsburg, z.T. seit vielen hundert Jahren. Darunter auch das Brauhaus Riegele, aus dessen Kesseln nicht nur leckeres Bier stammt. Auch das weltbekannte »Spezi« wurde hier erfunden und wird noch heute hergestellt!
Augsburg ist ein einziger Garten: Ab nach draußen!
Schlösser, Kirchen, Museen – nach soviel Kultur zieht es echte Romantiker ins Grüne. Und grün ist Augsburg in der Tat! Spätestens seit der Wahl zur »grünsten und lebenswertesten Stadt Europas« weiß man um die vielen Oasen der Stadt. Am Königsplatz befindet sich ein malerischer Park, der tagsüber den Spaziergängern gehört, nachts allerdings eher zwielichtigen Gestalten vorbehalten ist. Friedlicher geht es im Botanischen Garten zu. Er liegt am Nordende des Siebentischwaldes und fasziniert mit kunstvoll angelegten Gärten, Labyrinthen und Beeten. Besonders schön: Japanischer Garten und Rosengarten.Im Wittelsbacher Park können Sie neben der überwältigenden Natur noch eine ganz andere, eher morbide Sehenswürdigkeit bestaunen: ein weitverzweigtes unterirdisches Bunkersystem, das unter dem Parkgelände entlangführt...
Bei einem Ausflug ins Umland werden Sie feststellen, dass die Zeit hier stehengeblieben ist. Im Lechfeld zwischen Wertach und Lech befinden sich heute noch Urlandschaften, die auf verblüffende Weise unbeeinflusst von Evolution und Zivilisation fortbestehen.
2000 Jahre und kein bisschen leise: Augsburger Nachtleben
Die prächtige Maximilianstraße ist bekannt für ihre vielen Bars und Clubs, die sich hier praktisch aneinanderreihen und die Straße im Sommer bei offenstehenden Türen mit kuriosem Musikgemisch fluten. Hier lebte übrigens Sisis Bruder Ludwig, bis er 1859 die jüdische Schauspielerin Henriette Mendel heiratete.Wenn Sie mit Ihrem Schatz die »Max« entlangbummeln und auf der Suche nach einem Club sind, brauchen Sie sich eigentlich nur von ihren Ohren leiten zu lassen... Die Türsteherpolitik ist allerdings kompromisslos: allzu lässig gekleidete oder erkennbar angetrunkene Gäste werden abgewiesen.
Sympathisch: Statt sich mit ihrem Musikprogramm gegenseitig zu bekriegen, schlossen sich die vielen Kneipenbesitzer zu einem Open-Air-Projekt zusammen und sorgen gemeinsam für guten Sound und Partystimmung. Beim alljährlichen »Max« werden die Straßen rund um die Maximilianstraße zur Partyzone und Konzertarena. Etwas rustikaler geht es in der Südstadt zu, wo sich vor allem Studentenkneipen und preiswerte Restaurants befinden. Hier feiern alle, denen die Maximilianstraße zu schick ist.
Für Tanzwütige bietet sich der Norden der Stadt an. In den Boaizen, damit sind die Arbeiterviertel gemeint, befinden sich einige größere Diskotheken und Clubs. Ohne pingelige Türsteher, dafür mit solidem, vielseitigem Programm, z.B. die »Rockfabrik« in der Riedinger Straße mit exzellent beschallter Tanzfläche, oder das »Ostwerk« in der Partnachstraße mit vielseitigem, soliden Rockprogramm.
Die »Max«: schönste und friedlichste Ausgeh-Meile
Falls Ihnen nicht nach Experimenten zumute ist, sondern Sie einfach einen romantischen Ausflug ins Nachtleben möchten, dann bleiben Sie hier.Im »Liquid Dance Club« tanzen Sie zu Elektro- und Black-Music. Zwei Straßen weiter östlich am Schwibbogenplatz wartet der »Pavian« auf musikbegeisterte Gäste. Irritierender Name, aber eine romantische Adresse! In kultiger 60er Jahre Wohnzimmeratmosphäre legen DJs ausgefallene Musik jenseits des Mainstreams auf. Stilistisch geht’s dabei quer durch den Garten von Country über Indie bis Rock. Ballermann-Abende brauchen Sie aber nicht zu fürchten. In unregelmäßigen Abständen finden Konzerte statt, und im Sommer können Sie im Biergarten sitzen, in die Sterne schauen und die Musik von Weitem genießen.
Die »Mahagoni-Bar« gilt als schönste Adresse für romantische Nachtschwärmer. Sie bietet gleich mehrere Räume und Musikrichtungen, dazu eine riesige Cocktail-Auswahl. Der »Main Floor« mit toller Lightshow ist für Top 40 Freunde gedacht, das schummrige »Chamäleon« glitzert aus allen Ecken und bietet feinste 70er Jahre Disco- und Rockmusik. In den beiden alten Gewölbekellern (steile Treppe!) befindet sich eine große Live-Bühne für Konzerte, während nebenan eine gemütliche Lounge zum Cocktailtrinken und Füßeausruhen einlädt. In der »Mahabar« legt man auf schicken Dresscode kaum Wert, weshalb sich hier auch gerne Studenten tummeln. Die Atmosphäre ist fröhlich, das Publikum von 20-40 ausnahmslos friedlich und kontaktfreudig. Hier können Sie Ihren Nachtbummel gepflegt ausklingen lassen.
Fazit: Etwas scheint Augsburg richtig zu machen – und das wirkt sich auf die Atmosphäre der Stadt aus. Hektik, Ellbogendrücken, Problemviertel, aggressive Schlipsträger? Fehlanzeige. Hier pflegt man einen entspannten, niveauvollen Umgangston, lebt urbayerische Gourmet-Traditionen, genießt das Leben und verwöhnt Romantiker mit einem wahrhaft kaiserlichen Angebot an sinnlichen Genüssen!