Wer eine Affäre hat, kann was erleben: Mit diesen 10 Spielregeln geht's eleganter
Sie lieben Ihren Partner, sehnen sich aber nach neuer Leidenschaft? Ihre Beziehung bedeutet Ihnen sehr viel, trotzdem haben Sie Lust auf fremde Haut? Oder stecken Sie womöglich schon mitten drin in einer heimlichen Affäre? Ganz gleich, welche Gründe Sie für Ihre Untreue haben – diese Spielregeln sollten Sie zum Wohle aller Beteiligten beachten.
Zahlen und Daten
- Nervenkitzel oder Leichtsinn?!: 6 Prozent der Deutschen treffen ihre Affäre zu Hause, wenn sie sich sicher sind, lange ungestört zu sein, das ergab eine Umfrage der Seitensprung-Fibel.de.
- Besonders Frauen mögen's heimelig: Jede dritte Fremdgeherin teilt ihr Ehebett mit dem Lover, aber nur etwa jeder zwölfte Mann holt seine Geliebte zu sich nach Hause.
- Online wird arrangiert: Jeder fünfte Seitenspringer sucht online nach diskreten Bettbekanntschaften, zum Beispiel über spezielle Erotik-Portale.
- Wer was ahnt, weiß es bald: 51 Prozent der Männer und 58 Prozent der Frauen, die einen Untreueverdacht hatten, fanden den Seitensprung laut Theratalk später auch selber heraus.
- Büro, Büro: Jeder fünfte deutsche Arbeitnehmer hat sich im Büro schon einmal verliebt.14 Prozent der Berufstätigen hatten schon mal eine Affäre im Büro, 28 Prozent der Männer und 12 Prozent der Frauen sind offen dafür, das ergab eine XING-Umfrage.
Stilvoll fremdgehen: 10 Regeln für eine Affäre
Ganz gleich, ob Sie in so eine Geschichte reinschlittern oder es darauf anlegen – wenn Sie sich an einige goldene Spielregeln halten, können Sie Ihre Affäre stilvoll gestalten.
Regel Nummer 1: Flirten, küssen, fummeln – tun Sie's nicht in aller Öffentlichkeit
Ach, muss Liebe schön sein. Aber bitte nicht vor aller Augen, womöglich noch in Ihrer Stammkneipe oder auf dem Marktplatz in Ihrem Wohnort. Und bevor Sie jetzt nachhaken: Auch in einer Seitenstraße oder vorm Damenklo im Bistrokeller sollten Sie genau das sein lassen. Scharfe Blicke, heiße Küsse oder eindeutige Berührungen mit Ihrer Affäre geziemen sich nicht in aller Öffentlichkeit. Auch wenn Sie für Ihr heimliches Date ein ganz stilles Örtchen wählen, sollten Sie bedenken, dass der Teufel bisweilen ein fieses, kleines Eichhörnchen ist: Selbst fernab von heimischen Gefilden könnte Sie jemand beobachten, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der Ihren Partner kennt. Oder womöglich eine entfernte Bekanntschaft Ihrerseits ist. Schon sitzen Sie gewaltig in der Klemme und die Sache kann schwuppdiwupp auffliegen.
Regel Nummer 2: Ihr Zuhause ist und bleibt tabu – keine Treffen daheim
Bequem ist das ja schon, wenn man die Affäre einfach zu sich nach Hause bestellt. Wenn Sie 100 Prozent sicher sind, dass Ihr Kätzchen aus dem Haus ist, könnten Sie schon auf den Gedanken kommen, eine scharfe Maus einzuladen, um mal ausgelassen auf dem Tisch zu tanzen. Immerhin können Sie so auch unerwünschte Zuschauer vermeiden, denn Sie befinden sich ja daheim, wo Sie erstmal keiner zu Gesicht bekommen muss. Aber Obacht: Die Entdeckungsgefahr lauert hier an allen Ecken und Enden. Nicht nur, dass es sein kann, dass Ihre bessere Hälfte früher als erwartet nach Hause kommt, Sie könnten auch noch verräterische Spuren hinterlassen. Neben diesen organisatorischen Hürden fällt noch etwas anderes ins Gewicht: Wenn Sie Affäre und Beziehung klar voneinander trennen möchten (was übrigens sehr empfehlenswert ist), dann sollten Sie das bei den Locations für Ihre Abenteuer beherzigen. Tipp: Es gibt schön abgelegene Hotels, in denen Sie ganz anonym einchecken können.
Regel Nummer 3: Schummeln ohne Scham – sorgen Sie für hieb- und stichfeste Alibis
»Schatz, heute wird's bei mir etwas später« – diesen Satz können Sie zweimal, vielleicht dreimal aus der Trickkiste holen, dann wird's unter Umständen doch brenzlig. Natürlich kann es sein, dass Sie des Öfteren mit Überstunden oder Mehrarbeit für den Job gesegnet sind und diese Ausrede für Ihr außerpartnerschaftliches Vergnügen funktioniert. Aber Ansagen, die aus dem Nichts kommen, sind äußerst verdächtig und machen selbst den leichtgläubigsten Partner irgendwie misstrauisch. Wenn Sie schon schummeln und schwindeln, dann tun Sie es bitte richtig. Sprich: lassen Sie sich etwas einfallen, was dauerhaft überzeugend wirkt, dichten Sie so wenig dazu wie nötig und halten Sie sich so nah an die Realität wie möglich. Ein gewaltiges Fünkchen Wahrheit sollte bei Ihren Ausreden immer im Spiel sein, dann senken Sie Ihr persönliches Risiko, sich zu verhaspeln beim Märchenerzählen. Was für ganz Vorsichtige: Sie können sich Ihr Alibi auch maßschneidern lassen, es gibt Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben, erotische Eskapaden professionell zu tarnen.
Regel Nummer 4: Guck mal, was ich hab – lassen Sie Freunde aus dem Spiel
Guten Freunden sollte man vertrauen – aber nicht alles brühwarm erzählen. Sollte Ihnen wirklich daran gelegen sein, die Sache nebenbei laufen zu lassen, dann sollten Sie Stillschweigen bewahren. Also nicht alle Details gegenüber der besten Freundin ausplaudern, keine süffisanten Infos unter die Kumpels bringen und auch mit Andeutungen hinterm Zaun halten. Nicht nur, weil Sie damit Gefahr laufen, irgendwann aufzufliegen, weil doch etwas zu Ihrem Partner durchsickert. Sondern auch, weil Sie damit Ihre Freunde ganz schön in die Bredouille bringen, immerhin erwarten Sie von ihnen Schweigen und machen sie damit sozusagen zu Komplizen beim Liebesbetrug. Auch wenig angebracht ist, wenn Sie Ihren Kumpels Freundschaftsdienste abverlangen, also gute Bekannte soweit in Ihr Fremdgehvorhaben einweihen, dass diese Ihnen Rückendeckung geben. Das kann gewaltig ins Auge gehen. Nicht vergessen: Manch einer, der absolute Geheimhaltung schwört, kann am Ende sein Plappermäulchen dann doch nicht halten…
Regel Nummer 5: Jetzt kann ich mich noch nicht trennen – Versprechen Sie niemals mehr, als Sie halten wollen
Machen Sie sich mal nichts vor: Eine heimliche Affäre zu haben, hat viel mit Vormachen zu tun. Sie spielen nicht nur Ihrem Partner vor, dass alles wie immer ist, Sie gaukeln vielleicht ja auch Ihrem Affärenpartner vor, dass alles ganz toll ist. Bleiben Sie hier am Boden, beziehungsweise bei den Tatsachen. Dazu zählen: Lassen Sie keine voreiligen Liebesschwüre vom Stapel, wenn Sie diese nicht ehrlich meinen. Schwindeln Sie nicht Trennungsgedanken vor, wenn Sie eigentlich ganz und gar nicht die Absicht haben, Ihren Partner für die Affäre zu verlassen. Denken Sie sich nicht immer wieder neue fantasievolle Ausreden aus, wenn es um die Zukunft Ihrer heimlichen Liebe geht. Das kommt schäbig rüber und ist unfair. Besser: Schenken Sie Ihrer Affäre möglichst frühzeitig reinen Wein ein, dann können keine falschen Hoffnungen aufkeimen. Oder Sie geben zumindest keinen konkreten Anlass dafür.
Regel Nummer 6: Vor unerwünschten Nebenwirkungen wird gewarnt – gehen Sie bei der Verhütung immer auf Nummer sicher
Sex spielt bei den meisten Affären eine wichtige Rolle, auch wenn er nicht immer das Wichtigste ist. So ganz ohne heiße Liebesspiele mit Ausziehen geht es meist nicht ab. Sorgen Sie hier bitte, bitte vor – Kuckuckskinder haben es nämlich nicht leicht und auch andere Folgen unverhüteter Liebesaffären können schwerwiegend sein. Man denke nur an all die Geschlechtskrankheiten, die Sie sich unversehens einfangen könnten. Darum gilt: »Ich nehme die Pille«, sollte Sie ebenso wenig in Sicherheit wägen wie »Ich pass schon auf«, kümmern Sie sich lieber selbst um die Verhütung. Auch fremdgehenden Frauen sei gesagt: Kondom allein genügt manchmal nicht, nehmen Sie die Sache selbst in die Hand. Das ist auch ein Gebot der klammheimlichen Fairness Ihrem Partner gegenüber – der ansonsten nichtsahnend in die Geschichte hineingezogen wird.
Regel Nummer 7: Ruf.mich.nicht.an. – kommunizieren Sie heimlich
Ihre Gedanken sind frei, alles andere unterliegt aber doch bestimmten Zwängen, sofern Sie nicht auffliegen wollen. Vermeiden Sie heiße SMS-Botschaften, löschen Sie Verabredungsmails und ziehen Sie sich bloß nicht ganz offensichtlich in den Flur zum Flüstern zurück, wenn eine ganz spezielle Nummer auf Ihrem Handydisplay erscheint. Sorgen Sie für wirklich sichere Kommunikationswege und halten Sie sich beim Wording dezent zurück. Auch wenn's Spaß macht, sollte etwa Sexting tabu sein, denn da kann nämlich so einiges passieren. Nur so zum Nachdenken: Studien haben gezeigt, dass 88 Prozent aller selbst gemachten Sexting-Bilder und -Videos auf fremden Websites auftauchen. Gar nicht auszumalen, welche Folgen das haben kann.
Regel Nummer 8: Ich will so bleiben, wie ich bin – bloß keine emotionalen Übersprunghandlungen
Wenn wir schon beim Thema sind, sei auch dies gesagt: Verhalten Sie sich Zuhause während Ihrer Affäre am besten so wie immer. Das heißt, überschwängliche Liebeserklärungen, neue Sexpraktiken und außerplanmäßige Geschenke empfehlen sich eher nicht. Es sei denn natürlich, das gehörte vorher schon zu Ihrem Standardrepertoire in der Beziehung. Wenn dem nicht so ist, fallen diese Dinge garantiert auf. Immerhin gehört etwa der üppige Blumenstrauß ohne konkreten Anlass seit Urzeiten zu den Klassikern unter den nonverbalen Eingeständnissen von Untreue. Auch wenn ein schlechtes Gewissen an Ihnen nagt, sollten Sie sich an die Regel halten, bloß keine Wiedergutmachungsversuche über diese Schiene zu starten. Noch was: Alles neu sollte die Affäre nicht machen, eine andere Frisur, eine Intimrasur mit allem Schickschnack, neue Parfüms oder ein anderer Klamottenstil, das fällt auf und macht misstrauisch. Besser, Sie genießen die entflammte erotische Energie im Verborgenen – alles andere könnte Ihre Affäre ans Tageslicht und damit an ein folgenreiches Ende bringen.
Regel Nummer 9: Finger weg von Kollegen – alt, aber wahr: never fuck the company
Man sieht sich jeden Tag, hat gemeinsame Projekte, teilt ein Büro und verbringt viele Stunden miteinander – was liegt da näher, als bei gegenseitigem Gefallen näherzurücken? Im Job bahnt sich so manch eine Affäre an. Immerhin gibt in Umfragen jeder Fünfte zu, sich schon mal auf der Arbeit verliebt zu haben. Wenn's passiert, passiert's, darauf anlegen, sich im näheren Jobumfeld eine Liebesaffäre anzulachen, sollten Sie es aber besser nicht. Denn die Chancen, dass die Sache rauskommt, stehen hier verdammt hoch (man denke nur mal an Flurfunk und Lästerkultur). Das ist das eine, das andere: Was machen Sie, wenn für Sie Schluss mit lustig ist und Sie die Affäre beenden wollen? Solange Ihr Kollege das genauso sieht, gibt's vielleicht keine Probleme. Wenn Ihr Affärenpartner aber gerade auf den Geschmack mit Ihnen gekommen ist, wird sich die weitere Zusammenarbeit wohl denkbar kompliziert gestalten. Die uralte Devise »never fuck the company« hat schon so ihre Berechtigung.
Regel Nummer 10: Es geht nicht mehr – beenden Sie die Sache würdevoll
Was am Anfang aufregend schön scheint, kann am Ende grässlich lästig werden. Ganz egal, warum Sie den Entschluss fassen, Ihre heimliche Affäre zu beenden, tun Sie es bitte respektvoll und mit Anstand. Will heißen: Ziehen Sie den Schlussstrich konsequent und lassen Sie Ihren Affärenpartner bloß nicht im Ungewissen. Dazu gehört: keine faulen Ausreden für Treffen, keine Zurückweisung auf Raten, kein Verstecken hinter fadenscheinigen Erklärungen. Halten Sie den anderen nicht hin, das hat er oder sie nicht verdient. Ehrlich währt hier lustigerweise wohl doch am längsten: Versuchen Sie, aufrichtig zu bleiben und möglichst in Frieden auseinanderzugehen.
Fazit: Vermeiden Sie klassische Fallstricke – schonen Sie Ihren Partner, aber auch Ihre Affäre!
Gibt es überhaupt so etwas wie respektvolles Fremdgehen? Pauschal lässt sich diese Frage kaum beantworten. Sicher ist aber, dass es verhängnisvolle Affären gibt und solche, die eher glimpflich ablaufen. Wenn es denn passiert und Sie in eine heimliche Liebschaft rutschen, sollten Sie sich eben an einige Grundsätze halten. Denn, das meint beispielsweise der Paartherapeut Wolfgang Krüger, eine Affäre geht niemals ganz spurlos an den Hauptbeteiligten vorbei. Irgendetwas ändert sich immer irgendwie. Um dem vorzubeugen, sollten Sie diese verdächtigen Warnhinweise für eine Affäre kennen:
- Neue Kleidung, neue Frisur, neue Figur: Wer sich äußerlich offensichtlich aufhübscht, macht sich verdächtig.
- Flüstertelefonate, seltsame Mails, unerklärliche Ereignisse: selbst dem Einfallsreichsten unter den Fremdgehern gehen irgendwann die plausiblen Ausreden aus.
- Überstunden, Verspätung, neue Projekte: Der Job taugt gut als Alibi, aber nur in Maßen und vor allem, wenn Ihnen der Arbeitsfleiß auch abgekauft wird.
- Mehr Lust, mehr Fantasie, mehr Leidenschaft: Dieses Plus für die Intimität in Ihrer Beziehung mag ja gut ankommen, aber ist auch berechtigter Grund für Argwohn. Woher nehmen Sie all die neuen erotischen Impulse – das wird sich bestimmt auch Ihre bessere Hälfte fragen…
Mehr zum Thema: Das könnte Sie auch interessieren
- Risiken und Nebenwirkungen von Affären: warum sich Fremdgehen lohnen sollte
- Bleiben Seitensprünge ohne Konsequenzen? Ob sich Seitensprünge nennenswert auf die Beziehung auswirken, erfahren Sie hier
- Mehr zur Online-Partnersuche
Magazin: Themen, die uns bewegen
- Treue ist auch keine Lösung Die beiden Paartherapeuten Lisa Fischbach und Holger Lendt regen zu einer Auseinandersetzung mit Treue an
- Lob der Untreue Prof. Franz-Josef Wetz erklärt warum wir die Untreue nicht per se verteufeln sollten und wieso Treue Ansichtssache ist
- Mehr Bücher zum Thema
Buchtipps: Ausgewählte Beziehungsratgeber