Spot on Untreue: Unser Jahresrückblick 2016
Es ist wieder einmal sehr, sehr viel passiert. Brangelina ist nicht mehr, Lady Gaga hat ihre Verlobung gelöst und selbst Musterknabe Jogi Löw vermeldete sein Ehe-Aus. Nicht nur Trennungen gab es 2016 wieder zuhauf, auch Seitensprünge, interessante neue Produkte und ulkige Werbe-Aktionen rund um Liebe und Untreue.
Das lesen Sie in diesem Jahresrückblick
Geld statt Liebe? Jeder zweite Mann würde seine Frau für eine Sexnacht verleihen
Wer erinnert sich nicht an den Film, in dem ein steinreicher Geschäftsmann (Robert Redford) einer ziemlich abgebrannten Schönheit (Demi Moore) eine Liebesnacht für teuer Geld abkauft? Auf der Kinoleinwand war das aufregend anzusehen, zumal Demi Moore eigentlich glücklich verheiratet, aber eben aus finanzieller Not die Avancen des auch nicht verachtenswerten Beaus Redford annahm. Im Film zählt Liebe am Ende doch mehr als der schnöde Mammon. In der Realität könnte das anders aussehen, lässt jedenfalls eine repräsentative Umfrage von seitensprung-fibel.de vermuten: Der zufolge sind 43 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen dazu bereit, ihren Partner gegen Geld für eine Liebesnacht zu verleihen. Dafür muss noch nicht mal eine Million her: Drei von vier Befragten würden sich schon mit 100.000 Euro begnügen, für jeden Zehnten reichen magere 1.000 Euro als Anreiz, um die bessere Hälfte erotisch zu verleihen.
Die Lombardi-Story
Sarah und Pietro, an diesen Namen kam im letzten Drittel dieses Jahres eigentlich keiner vorbei. Das goldige Paar des deutschen Unterhaltungsfernsehens rührte das Publikum. Allzu putzig war doch die Love-Story zwischen dem Italo-Boy und der kessen Rheinländerin. Beide waren 2011 Teilnehmer der Casting-Show »Deutschland sucht den Superstar«, Pietro machte den ersten Platz, seine süße Sarah landete auf Platz 3. Gemeinsam landeten sie im siebten Liebeshimmel, fielen aber vor einigen Wochen abrupt aus allen Wolken. Was Normalsterbliche zutiefst schockte. Denn es war tatsächlich schnöde Untreue, die die Liebenden unüberbrückbar entzweite. Was bisher geschah: 2013 Hochzeit, 2015 Geburt des gemeinsamen Sohnes, 2016 Seitensprung von Sarah – Bang! Die 24-Jährige soll seit längerem wieder mit ihrem Ex angebändelt haben, brisante Untreue-Beweise ließen nicht lange auf sich warten. Wie Sarah und Pietro ihre Liebe in der Öffentlichkeit via Doku-Soaps und ähnlichem zelebrierten, so handhabten sie auch das mit der Untreue. Daran ließen sie Fans und weniger glühende Anhänger teilhaben. Wir sehen: Selbst glitzernde Sternchen sind nicht vor Untreue sicher.
Sexy mobile f*xxx*er
Ooooh ja, in diesem Jahr hat sich in Sachen Technik allerhand getan. Und selbst nicht technikaffine Frauen haben ihre Freude daran: »Izivibe« zum Beispiel ist eine schicke Handyhülle mit gewissen Vorzügen. Sie hat nämlich einen angebauten Dildo. Der gerät in eifrige Bewegung, sobald das Handy vibriert. Dafür muss man aber nicht jemanden bitten, mal schnell durchzuklingeln. Der Hersteller liefert auch eine App, mit der man die Vibrationen selbst auslösen kann. Sieben verschiedene Vibrationsvarianten hat das Wunderding auf dem Kasten – und lässt sich angeblich sogar übers Netz von jemand anderem fernsteuern. Leider ist das frivole Spielzeug nur angekündigt und hierzulande noch nicht erhältlich. Aber wir sind sicher: es kommt! Hier fragen wir uns dann: Wird dieses Gimmick womöglich die Fremdgehkultur komplett verändern, etwa weil die untreue Frau aus weiter Ferne zum Höhepunkt getrieben werden kann?
140 Millionen Dollar – für einen Seitensprung-Film
Wenn das mal kein Super-Schnäppchen ist: Weil das amerikanische Klatschblog Gawker 2012 einen Mitschnitt von einem heißen Nümmerchen mit der Frau seines damals besten Freundes ins Netz stellte und Millionen Klicks dafür erntete, bekommt ein Amerikaner ein Vermögen an Schadensersatz. Der Glückliche ist kein Geringerer als Terrence Gene Bollea, besser bekannt als Hulk Hogan. In den Achtzigerjahren hatte die Wrestling-Ikone seine Hochzeit im Ring, danach wurde es etwas stiller um ihn – bis das pikante Home-Movie auftauchte. Dreißig Minuten ist das Sexvideo von 2007 lang, Hogan zufolge hatte sein Kumpel ihn zum Fremdgehen mit der eigenen Frau ermuntert. Nun muss eben Gawker bluten – denn bei allem Verständnis, mit so etwas Geld zu machen, geht gar nicht. Das sehen wir auch so. Sind nur etwas stutzig, wenn wir auf Wikipedia lesen, dass Hogans Frau sich 2007 mit der Begründung scheiden ließ, er habe sie mit einer Freundin der gemeinsamen Tochter betrogen.
Runter von dieser Matratze
Sie sieht harmlos aus, ist recht bequem und lässt selbst den Misstrauischsten ruhig schlummern. Aber die sogenannte Smarttress hat es in sich: Die Matratze des spanischen Herstellers Durmet ist mit 24 Sensoren ausgestattet, die Alarm schlagen, wenn im Bett was läuft, was dort nicht hingehört. Ungewöhnliche und außerplanmäßige Sexbewegungen erkennt die Matratze und schickt die Daten auf das verbundene Smartphone. Was für eine Errungenschaft, könnte man jubeln. Sollte man aber nicht unbedingt. Denn wie jedes technische Gerät hat auch dieses so seine Tücken, kann uns fehlinformieren und tut vor allem eines nicht: die Ursachen für Untreue bekämpfen.
Müll nicht runtergetragen – Frau fremdgegangen
So, seit diesem Jahr ist es wissenschaftlich bewiesen: Männer sollten schleunigst damit anfangen, im Haushalt zu helfen. Aber nicht einfach nur Geschirr in die Spülmaschine räumen und ab und an mal staubsaugen. Das genügt nicht, um Frauen bei der Stange zu halten, wie eine französische Studie aufdeckte. Neben vielen eher »sauberen« Gründen, untreu zu werden, gibt es auch einen recht schmutzigen: Eine Umfrage der Dating-Webseite Gleedon unter 10.000 Frauen ergab, dass 73 Prozent der Teilnehmerinnen fremdgingen, weil ihr Partner nicht genug beim Putzen und Aufräumen geholfen hatte. Sieh mal einer an. Betrachtet man das vor dem Hintergrund, dass ein Mann sieben Stunden Hausarbeit in der Woche extra verursacht, wie Wissenschaftler der Universität von Michigan errechneten, wundert einen doch gar nichts mehr. Dreck macht also untreu – merkt euch das, Männer.
Schweizer Fremdgeh-Sitten: völlig gummilos
Schön adrett sind sie, unsere Schweizer Nachbarn. Korrekt und standesbewusst, traditionsergeben und…ja, was noch? Vorsichtig kann es nicht sein, wenn man eine aktuelle Umfrage des Schweizer Bundesamts für Gesundheit näher betrachtet. Dabei kam heraus, dass der Normalo unter den Eidgenossen mit seinem Partner nicht über Sex redet. 40 Prozent davon verraten der besseren Hälfte noch nicht einmal, mit wie vielen Partnern sie schon Sex hatten. Und – wer hätte das gedacht – die meisten Männer und Frauen informieren ihren Partner auch nicht, wenn sie während eines Seitensprungs nicht verhütet haben. Von den 24 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer, die schon einmal fremdgegangen waren, gab fast die Hälfte an, kein Kondom dabei benutzt zu haben. Und der Grund für dieses etwas nachlässige Handeln? Nicht etwa mehr Gefühl gaben die meisten an. Nein, sie hätten halt einfach kein Verhüterli zur Hand gehabt, lautete die häufigste Erklärung.
Fake-Profile: Lovoo macht vor, wie's nicht geht
Gerade mal ein Jahr ist es her, da machte das Seitensprungportal Ashley Madison Schlagzeilen: Durch einen Hacker-Angriff auf den internationalen Affären-Vermittler wurden persönliche Daten, aber auch sexuelle Vorlieben und andere hochbrisante Informationen über die User veröffentlicht. Im Zuge dieses Datenlecks kam auch heraus, dass nur etwa ein Siebtel der Nutzer Frauen sind, und unzählige Männer mit Algorithmen, sogenannten »FemBots« flirteten. Womöglich nahm sich die Dating-App Lovoo daran ein (böses) Beispiel: Das Dresdner Unternehmen ist im Sommer vor den Kadi gezogen worden, weil es mit sogenannten Fake-Profilen kontaktwillige Nutzer in die Kostenfalle gelockt haben soll. Mit Lovoo können Nutzer über eine App interessante Leute in ihrer Nähe kennenlernen. Die Dienste kosten nur teilweise etwas. Der Vorwurf an Lovoo lautete: Durch die gezielte Anlage falscher Profile wurden Nutzer dazu verleitet, kostenpflichtige Leistungen zu buchen. Fies, finden wir. Auch wenn das Verfahren eingestellt wurde.
Gute Nachricht: Es gibt viel weniger Kuckuckskinder
Jedes 10. Kind soll gar nicht von seinem »Vater« gezeugt worden sein, diese Zahl geistert seit langem durch die Medien. Jetzt fand eine Studie heraus, dass sich die Experten ordentlich verschätzt haben: Nur ein bis zwei Prozent seien Kuckuckskinder, ermittelten belgische Forscher. In langwierigen Untersuchungen fanden sie heraus, dass pro Generation lediglich ein Anteil von 0,9 Prozent Kuckuckskinder waren. Dieses Ergebnis wirft eine Reihe wichtiger Fragen auf, und wird von anderen Experten untermauert. In der Regel werden Vaterschaftstests erst dann gemacht, wenn ein Untreue-Verdacht besteht. Dafür sind dann die Quoten von 20 Prozent Kuchuckskinderanteil in den USA recht gering. Denn es bedeutet, dass in 80 Prozent der Fälle das vermeintliche Kuckuckskind doch vom Vater stammt. Was uns wieder einmal zeigt: Zu viel Misstrauen kann zu falschen Schlussfolgerungen führen.
Cleverer Werbeschachzug: Reisportal (ver)lockt Kunden zum Fremdgehen
Nur schlappe 15 Dollar hat es das Unternehmen gekostet, gerade mal 24 Stunden war die Werbung auf Facebook zu sehen, aber die Reaktionen waren überwältigend. »Gehst du fremd? Dann buche Flug und Hotel auf Dohop.com und betrüge in Ruhe!«, schrieb das isländische Reisportal. Dafür erntete Dohop.com einen regelrechten Shitstorm von moralbewussten Usern, die diese Werbebotschaft als Aufforderung zum Fremdgehen verstanden. Das Unternehmen mit Sitz in Reykjavik sah das anders. Es habe auffallen wollen mit einem provokanten Spruch, der keineswegs als Fremdgehaufforderung missverstanden werden sollte. Wer allerdings einen Seitensprung plane und auf der Suche nach diskretem Handling sei, dem biete das Reiseportal eine sparsame Option. So in etwa lautete die Stellungnahme von Dohop.com.
Und weil's so schön ist, mal im Schnelldurchlauf: Diese Promis sind (vielleicht) fremdgegangen
Brangelina – das war einmal. Seit Herbst dieses Jahres heißt es wieder: Angelina und Brad. Wobei man das »und« auch mal locker streichen kann. Hat unser Brad die wundervoll perfekte Angelina womöglich betrogen? Da kann sich jeder seinen Teil denken, denn der Gossip wurde weder bestätigt, noch dementiert.
Auch bei Vampirstar Robert Pattinson hängt der Haussegen nicht ganz gerade. Angeblich soll er sich hinter dem Rücken seiner Freundin, der R & B-Sängerin FKA twigs, mit seiner Ex Kristen Stewart getroffen haben und dabei auf Tuchfühlung gegangen sein. - Bei Johnny Depp und Amber Heard artete es gleich in eine Schlammschlacht aus: Nach nur einem Jahr ließen sich die beiden mit Pauken und Trompeten scheiden – angeblich soll Amber ihren damaligen Verlobten Johnny schon 2014 betrogen haben.
Und wen haben wir denn da noch? Kodderschnauze Oliver Pocher gelang es, auch seine aktuelle Freundin in die Flucht zu schlagen: Tennisprofi Sabine Lisicki ist auf und davon, nachdem sein Betrug aufflog. Der nicht gerade wortverlegene Comedian soll geschworen haben, nicht fremdgegangen zu sein. Wer's glaubt – Lisicki, die Schlaue, tat dies offenbar nicht.
Popstar Beyoncé kann davon ein Lied singen und sie tut es angeblich auch. Und zwar auf ihrem Album »Lemonade«, auf dem sie in diversen Songs Anspielungen macht, die durchaus auf ihren wohl nicht 100 Prozent treuen Gatten Jay Z gemünzt sein könnten. Wer die Platte wohl demnächst auflegt?
Und dann war da ja auch noch Kultur…
TV-Film
Untreue geht uns alle an. Darum hat sich wohl auch das Erste des Themas angenommen und einen netten Film daraus gemacht. In »Seitensprung mit Freunden« geht es um zwei Paare. Bei Paul und Julia ist die Luft raus, sexuell zumindest. Anders sieht es da bei Vanessa und Marc aus, deren Liebe ist noch richtig heiß. Beziehungsweise wieder: Denn seit einiger Zeit trifft sich das Paar mit anderen zum Partnertausch. Julia ist Feuer und Flamme und will auch, sie überredet ihren Mann und ab geht die Post. Der Film mit deutschen Fernsehstars wie Samuel Finzi und Carloline Peters zeigt, wie massentauglich das Thema ist.
Buch
Untreue ist immer für einen Roman gut. Einen besonders unterhaltsamen hat dieses Jahr die Amerikanerin Jean Hanff Korelitz abgeliefert. Du hättest es wissen können (Ullstein Taschenbuchverlag) ist hintergründige Spannung vom Allerfeinsten. Die Therapeutin Grace ist scheinbar glücklich mit einem Kinderonkologen verheiratet, sie gehören zur gehobenen New Yorker Gesellschaft und Grace hat sich als Paarberaterin einen Namen gemacht. Nun steht sie kurz vor der Veröffentlichung eines Liebes-Ratgebers, in dem sie Frauen erklärt, dass sie schon zu Beginn einer Beziehung wissen, was für einen Mann sie heiraten – aber gerne nicht genau hinschauen. Diesbezüglich war Grace wohl auf beiden Augen blind. Denn als eine Bekannte ermordet wird und ihr Mann spurlos verschwindet, wird ihr klar: Sie hatte keinen blassen Schimmer, mit wem sie 18 Jahre zusammen war. Fassungslos sieht sie ihren Mann unglaublichen Anschuldigungen ausgesetzt – und erfährt nach und nach, dass er weder der tolle Arzt, noch der treue Gatte war, für den sie ihn hielt.
Dokumentationen
Männer, die bewusst verheiratete Frauen erobern, Paare, die nach dem Seitensprung gemeinsam aus der Krise finden, Frauen, die durch ihre Eifersucht ihre Beziehung zerstören, Eheleute, die sich nach 43 Jahren trennen – diese und andere spannende Geschichten aus dem wahren Leben kann man sich in der WDR-Dokumentationsreihe Tag7 ansehen.
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