Weshalb das so ist, ist schnell nachvollziehbar: ist der Nebenbuhler eine Frau ist er keine direkte Konkurrenz. Ganz im Gegenteil, allein die Vorstellung, zwei Frauen beim Liebesspiel zu beobachten oder gar mitzuspielen, erregt die meisten Herren eher noch. Diese Reaktion ist wohl noch ein kleines archaisches Überbleibsel, aus einer Zeit, in der weibliche Sexualität nicht ernst genommen wurde und die Beziehung einer Frau zu einer anderen Frau höchstens unter die Kategorie »das ist nur Neugier und schnell vorbei« fällt.
Allerdings: Erfährt ein Mann von einer heterosexuellen Affäre, ist es mit der Großzügigkeit vorbei. Sind die Männlichkeit und die Fortpflanzungsherrschaft bedroht, wird eine Affäre der Frau keinesfalls so locker hingenommen. Dann ist ganz schnell das Ego angekratzt und das »Pascha-Image« entwertet. Nur 22 Prozent der Männer würden einen Seitensprung ihrer Frau mit einem anderen Mann verzeihen. Da ist der Konkurrenzgedanke doch zu stark.
Frauen sehen das anders
Das weibliche Geschlecht scheint nach dieser Studie im Vergleich zu den Kerlen absolut konträr zu handeln. Sie sind offenbar eher bereit, ihrem Liebsten einen heterosexuellen Seitensprung zu verzeihen. 28 Prozent würden sich weiter mit einem Mann treffen, auch wenn dieser noch eine andere Dame mit seiner Anwesenheit beglückt. Aber nur 21 Prozent würden eine Beziehung mit einem Mann aufrechterhalten, der eine Liebelei mit einem anderen Mann gesteht. So die Studie.Warum diese unterschiedlichen Sichtweisen?
Die amerikanischen Forscher sind sich einig: Männer befürchten in erster Linie den Nachwuchs eines anderen durchzufüttern und nicht ihre eigenen Gene zu streuen. Frauen haben dagegen eher Angst, verlassen zu werden. Eine Frau hat keine Chance, einem Mann das zu geben, was er von einem anderen Mann bekommt. Ein Mann versucht erst gar nicht wie eine Frau zu sein. Für ihn zählt eher der Lustgewinn durch eine weitere Frau im Schlafzimmer.Natürlich bleibt trotz aller Studien und männlicher Phantasien abzuwarten, ob die Realität diesen Hypothesen standhält. Geht eine Frau mit einer anderen Frau fremd, dann tut sie dies ja meist gerade deshalb, weil der männliche Körper im Moment von geringerer Bedeutung ist. Auch wenn die Herren der Schöpfung dies dann nicht wahrhaben wollen – in diesen Momenten sind sie völlig außen vor und der Dreier bleibt wohl eher ein erotisches Gedankenspiel.
Bleibt grundsätzlich die Frage, wie realitätsnah die amerikanische Studie wirklich ist. Ohne in der jeweiligen Situation zu stecken, sind allgemeingültige Ergebnisse eher Mangelware. Egal, ob gleichgeschlechtliche Affäre oder »normaler« Seitensprung: jeder geht damit anders um. Und ob aus einer erotischen Liaison letztendlich doch die große Liebe wird, ist sicherlich nicht vom Geschlecht abhängig.